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3.7 Umgang mit Lern- und Schreibblockaden

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Ein Schreib- oder Lernprojekt ist emotional anstrengend, da Sie Ausdauer, Konsequenz und Geduld benötigen. Lern- und Schreibblockaden resultieren oft daraus, dass Sie nicht wissen, welche Anforderungen an Sie gestellt werden. Wenn Sie nicht wissen, in welche Richtung Sie »laufen« sollen, fällt es schwer, loszugehen. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihr Thema eingrenzen, mit Ihrer Betreuungsperson die Anforderungen abklären und selbst inhaltliche Entscheidungen treffen.

Um Schreib- oder Denkblockaden aufzulösen, helfen auch inhaltliche Gespräche mit → Kommiliton*innen oder Freund*innen. Erzählen Sie, was Sie vorhaben, wovon Ihre Arbeit handelt und was Sie herausfinden wollen. Berichten Sie, wie Sie bisher Gelesenes und Ihre Gedanken diesbezüglich nutzen, um Ihr Thema zu analysieren oder um zu argumentieren. Ihr Gegenüber wird Ihnen inhaltliche Fragen stellen, die Ihnen zeigen, ob Ihre Ausführungen interessant und verständlich sind (Karmasin/Ribing 2019, 38). Solche Gespräche helfen Ihnen einen Überblick und ein Gefühl für Ihre Arbeit zu bekommen. Sie erhalten Feedback, und durch die Rückfragen können neue Ideen entstehen.

Beim Erstellen wissenschaftlicher Arbeiten durchleben fast alle Autor*innen Krisen, besonders wenn sie das erste Mal eine wissenschaftliche Arbeit verfassen. Oft stellt es schon ein Problem dar, mit der Arbeit überhaupt zu beginnen. Unter allerlei Vorwänden wird der »erste Spatenstich« von Tag zu Tag verschoben. Hat man den Anfang endlich geschafft, wird bereits Geschriebenes immer wieder verworfen aus Unsicherheit, es könne unzulänglich sein. Für den Umgang mit solchen »Störungen« kommt es ganz entscheidend darauf an, diese kognitiv angemessen zu bewerten. Vergegenwärtigen Sie sich Folgendes:

• Hemmungen und Verunsicherungen sind normal und treten bei allen Studierenden auf. Sie sind folglich kein Grund, an sich zu zweifeln. Wissenschaftliches Arbeiten im Studium ist kein »Pappenstiel«.

• Zweifel und Unsicherheit über die Qualität der eigenen Leistung sind wichtige Produktivkräfte, die emotional zwar unangenehm sind, Sie aber zu besseren Leistungsergebnissen führen. Setzen Sie der negativen Sicht eine entschieden positive Einordnung entgegen.

Aufregung und Angst vor Prüfungen kennen fast alle Studierenden. Manche Studierenden leiden jedoch unter besonders starker Prüfungsangst. Diese äußert sich durch psychosomatische und körperliche Symptome, z. B. Übelkeit, Bauchschmerzen, Schlafmangel, Hautausschlag oder anderes. Weiterhin sind Studierende mit Prüfungsangst oft wochenlang nicht in der Lage zu lernen bzw. einen Text zu schreiben. Wenn diese Symptome auf Sie zutreffen, ist es wichtig, dass Sie sich professionelle Hilfe, z. B. bei der psychosozialen Beratungsstelle Ihrer Hochschule, des Studierendenwerkes oder von externen psychotherapeutischen Fachkräften holen.

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