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3.6.3 Regeln und Grenzen

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Wenn es ernsthaft »menschelt« (mangelnde Verantwortungsübernahme, Dominanz, Besserwisserei, Überheblichkeit, Lethargie, ausbeuterisches Verhalten etc.) sollten Studierende der Sozialen Arbeit als angehende ›Spezialkräfte für die Einflussnahme auf abweichendes Verhalten‹ zunächst die Chance ergreifen, ihr Können auf diesem Gebiet zu trainieren. Auf der anderen Seite ist eine Arbeitsgruppe keine sozialtherapeutische Veranstaltung, sondern ein Lernarrangement mit einem definierten Ergebnisziel. Kommt es in der Gruppe zu interpersonellen Konflikten, die sich nicht kurzfristig durch ein offenes, lösungsorientiertes Gespräch klären lassen, sollte die Gruppe ihre Arbeit einstellen. Konzentriert sich das Problem auf ein einzelnes Gruppenmitglied, ist dessen Ausschluss zu erwägen, bevor die Gruppe als ganze »den Bach herunter geht«.

Der Erfolg von Gruppenarbeit hängt aber nicht nur davon ab, ob es gelingt, Konflikte erfolgreich zu bewältigen, es sind – wie schon angedeutet – auch andere Regeln zu beachten.

1. Eine Arbeitsgruppe braucht ein klares, gemeinsam geteiltes Ziel: Was ist Auftrag der Gruppe und was gehört nicht zum Auftrag der Gruppe?

2. Eine Arbeitsgruppe sollte nicht mehr als vier Mitglieder haben. Dies ermöglicht jedem Einzelnen sich aktiv zu beteiligen und stabilisiert die gemeinsame Verantwortung für das Arbeitsergebnis.

3. Eine Arbeitsgruppe sollte in ihrer Zusammensetzung ausgewogen sein. Überflieger und extrem schwache Studierende bilden kein gutes Gespann, wenn es darum geht, dass alle Gruppenmitglieder gleichermaßen einen Lernzuwachs erzielen sollen. Andererseits tut es einer Gruppe gut, wenn sie von differenziellen Fähigkeiten ihrer Mitglieder profitieren kann, z. B. der Fähigkeit strukturiert vorzugehen, an Absprachen zu denken und die Tagesordnung im Blick zu behalten.

4. Es bedarf verbindlicher Regeln für die Zusammenarbeit, die möglichst schriftlich festgehalten werden sollten (z. B. Arbeitszeit, Gruppenleitung, Verfahren bei Verhinderung, Vorbereitung der Sitzungen, Umgang mit Störungen).

Soziale Arbeit studieren

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