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4 Nebentätigkeiten im Studium

4.1 Rahmenbedingungen

Viele Studierende arbeiten neben dem Studium, um Geld zu verdienen. Eine Nebentätigkeit wirkt sich auf das Zeitbudget aus, d. h. je mehr man arbeitet, desto weniger Zeit hat man für das Studium. Erfahrungsgemäß führen Nebentätigkeiten im Umfang von mehr als zehn Stunden/Woche in einem Vollzeitstudium zu einer Verlängerung der → Regelstudienzeit.

Achten Sie bei der Wahl Ihres Nebenjobs möglichst auf eine inhaltliche Nähe zu Ihrem Studium. Auf diese Weise können Sie »nebenbei« wertvolle Praxiserfahrung sammeln und ein berufliches Netzwerk knüpfen, wodurch der Berufseinstieg nach dem Studium erleichtert wird.

Die Anzahl Ihrer Arbeitsstunden und Ihre Gehaltshöhe haben Auswirkungen auf Ihren Status als Studierende*r gegenüber der Krankenkasse, dem BAföG-Amt u. a. Informieren Sie sich entsprechend.

Die Bezeichnungen für studentische Mitarbeiter*innen variieren und sind nicht trennscharf (Hilfskraft, Honorarkraft, Werkstudent*in).

4.2 Hilfskraft

An der Hochschule können Sie als studentische Mitarbeiter*in tätig werden. Es besteht die Möglichkeit als Hilfskraft für → Lehrende, in Sekretariaten und Veranstaltungstechnik und/oder als Tutor*in tätig zu sein. Die Art der Aufgaben variiert: Hilfskräfte unterstützen Hochschulmitarbeitende administrativ, recherchieren Literatur, pflegen Onlinekurse, arbeiten in Forschungsprojekten mit u. v. m. Als Tutor*innen leiten Sie selbstständig einen → Übungs-/Unterstützungskurs zu einer regulären Lehrveranstaltung. Wenn Sie sich für diese Arbeit interessieren, sprechen Sie Lehrende gezielt an, fragen Sie in Sekretariaten nach und informieren Sie sich über die Stellenanzeigen des Fachbereichs.

Bachelorstudierende werden als studentische Hilfskraft mit einem Stundenlohn von circa 10 € eingestuft. Studierende im Masterstudium verdienen als wissenschaftliche Hilfskraft circa 12 € pro Stunde. Das genaue Gehalt variiert je nach Hochschule. Die Tätigkeit darf maximal 19 Stunden/Woche umfassen und die Beschäftigungsdauer darf sechs Jahre nicht überschreiten.

4.3 Honorarkraft

Viele Träger der Sozialen Arbeit stellen Studierende der Sozialen Arbeit als Honorarkräfte ein. Es gibt verschiedene Tätigkeiten, je nach dem in welchem Aufgabenbereich der Sozialen Arbeit der Träger angesiedelt ist: Schulsozialarbeit, offene Kinder- und Jugendarbeit, kulturelle Sozialarbeit, stationäre Kinder- und Jugendhilfe, betreutes Wohnen etc.

Freie Arbeitsstellen finden Sie über die Aushänge und Webseiten der Träger sowie über die Informationsangebote Ihrer Hochschule (Career Service, schwarze Bretter u. a.).

Die Bezahlung richtet sich nach den Tarifen des jeweiligen Trägers.

4.4 Werkstudent*in

Als Werkstudent*in werden ordentlich eingeschriebene Studierende bezeichnet, die dauerhaft neben Ihrem Studium, fachlich zu Ihrem Studium passend, angestellt oder selbstständig tätig sind. Die Arbeit darf während des → Semesters nicht mehr als 20 Stunden/Woche umfassen, weil das Studium im Mittelpunkt stehen muss. Während der → vorlesungsfreien Zeit darf mehr gearbeitet werden. Der Arbeitgeber fördert das Studium, in dem er z. B. Fortbildungen ermöglicht oder die Abschlussarbeit im Betrieb geschrieben werden kann.

Als Werkstudent*in ist man von einigen Sozialversicherungsbeiträgen befreit. Weitere Informationen finden Sie u. a. auf der Webseite des Studierendenwerkes (www.studentenwerke.de).

Gut zu wissen – gut zu merken

Eines der wichtigsten Mittel des eigenverantwortlichen Studiums ist eine mit Augenmaß und Flexibilität betriebene Planung des Lernens, die auch persönlichen und sozialen Bedürfnissen genügend Raum lässt. Lernen im Studium hat viele Gesichter: die aktive Teilnahme an den (digitalen) Lernangeboten der Hochschule; die intensive Auseinandersetzung mit der Fachliteratur; das Trainieren der Fähigkeit zu systematischer wissenschaftlicher Arbeit durch diverse Formen schriftlicher Studienleistungen; die Berührung und Auseinandersetzung mit den komplexen Anforderungen der späteren Berufspraxis sowie das gemeinschaftliche Lernen mit Kommiliton*innen. Die Balance aus Studium, privaten Aufgaben und Nebentätigkeiten zu wahren, ist wichtig, um gesund und motiviert zu sein. Selbst- und Mitverantwortung für die Entwicklung beruflicher Handlungsfähigkeit zu übernehmen bedeutet, die verschiedenen Bereiche des Studienalltags täglich aufs Neue für die berufliche und persönliche Entwicklung selbstaktiv zu nutzen.

Literaturempfehlungen

Echterhoff, G./Neumann, B. (2009): Projekt- und Zeitmanagement. Strategien für ein erfolgreiches Studium. 4. Aufl. Stuttgart: Klett.

Heister, W. (2016): Der Hochschulcoach. Ein Ratgeber für den erfolgreichen Start ins Studium. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.

Iske, S./Koenig, C./Müller, A. (2012): Social Media. In: Sesink, W. (Hg.): Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. 9. Aufl. München: Oldenbourg, S. 77–107.

Kornmeier, M. (2018): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht. Für Bachelor, Master und Dissertation. 8., überarb. Aufl. Bern: Haupt Verlag.

Metzig, W./Schuster, M. (2016): Lernen zu lernen. Lernstrategien wirkungsvoll einsetzen, 9. Aufl. Berlin: Springer.

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