Читать книгу Aufschieben, Verzögern, Vermeiden - Ruth Rustemeyer - Страница 11

Alltägliche und akademische Prokrastination

Оглавление

Eine grundlegende, theoretisch unstrittige Unterscheidung ist die zwischen alltäglicher Prokrastination, die sich auf Entscheidungen und Verhaltensweisen im Alltag richtet, und akademischer Prokrastination, die vorrangig im Aufschieben von schulischen bzw. studiumsbezogenen Aufgaben und Tätigkeiten besteht. Die meisten empirischen Arbeiten wurden im universitären Kontext durchgeführt, nicht zuletzt aufgrund forschungsökonomischer Erwägungen. Messinstrumente zur akademischen Prokrastination, die vor allem für Studierende und für studentische Stichproben entwickelt wurden, sind für die Erforschung alltäglichen Aufschiebeverhaltens jedoch weitgehend irrelevant oder ungeeignet (Ferrari et al., 1995, p. 56).

Diese Einschränkung gilt teilweise auch für das Verzögerungsverhalten von Kindern und Jugendlichen. Studien mit jugendlichen Teilnehmern beziehen sich auf schulische Aufgaben und Tätigkeiten; für diese Studien können zwar Messinstrumente zur akademischen Prokrastination für den Kontext „Schule“ angepasst werden, bislang liegen jedoch nur wenige empirische Studien mit Kindern und Jugendlichen vor. Betrachtet man den Fragebogen zur Anstrengungsvermeidung von Rollett und Bartram (1977) als ein äquivalentes Instrument zur Messung schulischer Prokrastination, liegen zumindest im deutschsprachigen Raum Ergebnisse für Schülerinnen und Schüler vor.

Ein weiterer Forschungszweig, der in jüngster Zeit immer stärkere Beachtung findet, ist die Erforschung der Auswirkungen von Prokrastination im Beruf (z.B. Claessens, van Eerde, Rutte & Roe, 2009). Steel (2011) stellt in seinem Buch Berechnungen zur Höhe des wirtschaftlichen Schadens vor, der durch das Aufschieben am Arbeitsplatz entsteht.

Aufschieben, Verzögern, Vermeiden

Подняться наверх