Читать книгу Mein Mann, der Engländer und ich - Sabine Anny Renneberg - Страница 14

Landung Nürnberg. Anruf beim Shuttle-Service, dass ich da bin. Kurze Nachricht an Rob, bin wieder gelandet, melde mich wenn ich zu Hause bin. Schnelle Rückantwort, Honey fahr vorsichtig und pass auf dich auf. Lächeln in meinem Gesicht, er macht sich Sorgen.

Mit dem Shuttle-Service zurück zu meinem Auto. Auf dem Weg nach Hause fiel mir ein, dass ich mein Corned Beef Sandwich noch gar nicht gegessen hatte. Ich nahm es während der Fahrt aus meiner Tasche, packte es aus und aß es. Mir stiegen schon wieder die Tränen hoch und ich hatte Probleme zu schlucken. Rob hat noch zwei dünne Scheiben Sandwichgurken dazwischen gelegt. Lecker.

18:30 Uhr kam ich zu Hause an. Ich fuhr unsere Auffahrt zum Haus hoch. Mein Mann öffnete die Haustür in diesem Moment. Er muss gewartet haben. Ich kam auf ihn zu. Er nahm mich ganz fest in den Arm und sagte mir, «ich bin so froh, dass du wieder da bist». Dann hat er mich geküsst und mir gesagt, dass er mich ganz toll liebt. Aufsteigende Tränen in meinen Augen. Mein Mann hatte den Tisch im Wohnzimmer gedeckt und gekocht. Nudeln und Geschnetzeltes. Ich sagte ihm, ich habe keinen Hunger, hatte im Auto erst ein Sandwich. Er räumte schweigend den Tisch ab und sagte, «man kann es auch morgen essen». Es tat mir sehr leid. Er hat so sehr auf mich gewartet, wollte mir eine Freude machen und hat extra für mich gekocht. Das Wochenende muss für ihn die Hölle gewesen sein, zu wissen, dass sich seine Frau mit einem anderen Mann vergnügt und dessen Bett teilt.

Ich habe meinen Koffer ausgepackt und Rob eine Nachricht geschickt, dass ich gut zu Hause angekommen bin. Rob weiß, dass ich verheiratet bin, aber er denkt, ich lebe getrennt von meinem Mann, über diesen Irrtum seinerseits habe ich ihn nie aufgeklärt. Er weiß nicht, dass ich mit meinem Mann zusammen lebe und dass wir uns nicht trennen wollen. Später hat Rob mich noch zweimal angerufen, wieder zwischen zwei Taxifahrten. Er vermisste mich. Ich ihn auch.

Mein Mann hatte im Dezember letzten Jahres eine Rehabilitationsmaßnahme über seinen Hausarzt beantragt. Der Bescheid von der Rentenversicherung kam im Januar, als ich im Urlaub war und die Maßnahme sollte im Mai sein, in Oberstdorf, drei Wochen. Oh, schön weit weg, da musste ich keine Angst haben, dass er unverhofft vor der Tür steht, denn in diesem Zeitraum wollte ich Rob zu mir einladen. Ich hatte Rob bereits schon bei meinem Besuch in Bentfield gesagt, dass er im Mai zu mir kommen könnte, ich im April noch mal zu ihm. Er fand das so in Ordnung.

Wir erhielten einen Anruf der Rehabilitationsklinik, ob es meinem Mann möglich sei, die Maßnahme bereits im April anzutreten, am 07. Mein Mann sagte, dass es möglich sei. Am 12. April fuhr ich zum Flughafen nach Nürnberg und holte Rob ab. Wir hatten unsere Treffen für April und Mai getauscht. Ich konnte Rob ja nur zu mir einladen, wenn mein Mann nicht da ist. Meine Flüge für den Mai nach London hatte ich bereits auch schon gebucht. War ja jetzt ganz leicht, mit meiner eigenen Visakarte. Den Parkplatz in Nürnberg bei dem Privatanbieter ebenfalls.