Читать книгу Mein Mann, der Engländer und ich - Sabine Anny Renneberg - Страница 16
Vorbereitung auf Robs Besuch
ОглавлениеIn der Küche machte ich mir erst mal einen Kaffee, nahm ihn mit nach Draußen. Setzte mich auf die Bank vor der Haustür, rauchte erst mal eine Zigarette und begann meine Gedanken und meine Zutun-Liste zu sortieren. Ich musste einkaufen, Kochen, die Wohnung präparieren, dass es so aussieht, als dass ich darin allein wohne, Betten beziehen, Putzen und und und. Mit dem Präparieren der Wohnung fing ich an, hatte noch ca. vier Stunden Zeit, bis ich auf Arbeit gehen musste. Zuerst entfernte ich in allen Zimmern die Bilder, auf denen ich mit meinem Mann zusammen drauf war, oder er allein zu sehen war. Sah etwas komisch aus, die leeren Nägel. Dann holte ich einen Karton füllte diesen mit den Schuhen meines Mannes, die normalerweise in der Schuhablage der Flurgarderobe stehen. Oben auf der Flurgarderobe waren noch Mützen und Schals. Die Jacken hängte ich in unseren Abstellraum und meine alten Jacken zum Schutz darüber. Die Artikel im Bad und seine Parfümsammlung ließ ich auch verschwinden. Genauso seine Illustrierten und das Herzbärchen, das auf seinem Nachtkästchen stand und ein Valentinsgeschenk von mir war. Die Schränke und Kommoden musste ich nicht ausräumen, da ich Rob gesagt habe, er hat noch viele Sachen bei mir, weil seine Wohnung keinen Platz für einen großen Kleiderschrank hätte. Dann ging ich neutralen Blicks durch die Wohnung und überprüfte das Ergebnis, ob ich auch an alles gedacht hatte.
Rob schrieb mir eine Nachricht, dass er seine Handtücher mitbringt. Schrieb zurück warum, ich habe welche. Nein, er wollte keine von anderen Personen benutzten Handtücher. Ich war sauer und schrieb, die Handtücher habe nur ich benutzt und sie sind gewaschen. Im Hotel hat er auch die hoteleigenen Handtücher benutzt. Spinnt der?
Am Freitagnachmittag fuhr ich einkaufen, hatte eine lange Liste. Am Wochenende habe ich geputzt und vorgekocht. Betten bezogen. Auf Robs Bettseite, der neue dunkelblaue Bademantel und ein schönes Badehandtuch. Auf den Nachtschrank Pralinen und Kosmetikartikel und als Geschenk ein Doppelalbum von Herbert Grönemeyer.
Am Montagabend habe ich mit meinem Mann telefoniert. Wir taten das jeden Abend, seit er in der Reha-Klinik ist. Er erzählte mir von seinem Tagesablauf und dass er ganz netten Anschluss gefunden hat, mit drei anderen Männern, sie würden abends in der Cafeteria zusammen sitzen, quatschen und Bier trinken. Ich sagte bei mir ist alles wie immer und dass ich ihn in den nächsten Tage abends nicht anrufen werde, er solle seine Herrenabende genießen. Ich sagte ihm nicht, dass am nächsten Tag der Engländer kommt und für ein paar Tage bleibt. Ich hätte auch nicht gewusst, wie ich es Rob erklären sollte, dass ich abends mit einem, meinem Mann telefoniere. Ich habe somit also vorgesorgt.
Am selben Abend hatten Rob und ich unser letztes Telefonat vor dem Wiedersehen. Ich sagte ihm, dass es möglich sein könnte, dass ich mich etwas verspäte. Autobahn und Baustellen. Ich sagte ihm, wenn er aus dem Flughafengebäude kommt, soll er nach links laufen, dort ist ein Cafe und in der Nähe könnte ich umsonst parken. Dort sind auch Bänke und er könne da auf mich warten. Er sagte zu mir, «Honey, ich habe mein ganzes Leben lang auf dich gewartet, da kann ich auch zwei oder drei Stunden am Flugplatz auf dich warten. Wenn du nach der Arbeit müde bist, lege dich hin, ich warte auf dich, bis du mich abholst». Rob findet immer so tolle Worte.
Am Abend habe ich noch Kuchen gebacken, zwei verschiedene Sorten, zwei kleine Bleche. Rob liebt Kuchen und ich wollte es ihm hier bei mir so schön wie möglich machen. Mein Mann mag überhaupt keinen Kuchen.
Dienstag nach der Arbeit. Letzte Vorbereitungen. Ich stellte einen Kochtopf mit Wasser und etwas Salz auf den Herd für wenn wir zu Hause sind. Machte die Klöße fertig, legte ein feuchtes Geschirrtuch drüber. Hatte Hirsch in Rotweinsoße vorgekocht. Eine Birne halbiert, entkernt und ohne Schale in Zuckerwasser und Nelken kurz gekocht. Preiselbeeren mit Meerrettich gemischt, sollte in der halben Birne angerichtet werden. Das Essen wollte ich auf großen weißen Tellern servieren. Dann habe ich den Tisch gedeckt, auch mit Blumen und Kerzen. Umziehen und ins Auto Richtung Flughafen Nürnberg. Ankunftszeit von Robs Maschine 16:50 Uhr. Ich war genau zur Ankunftszeit am Flughafen, fand sofort und direkt vor dem Flughafengebäude einen Parkplatz, kostenlos und ging Richtung Ankunftsgebäude.