Читать книгу Vermisst - Sam Hawken - Страница 21
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ОглавлениеJack arbeitete den größten Teil der Woche allein im Haus des Anwalts. Das Home Depot mied er geflissentlich. Wenn er doch daran vorbeifahren musste, wandte er den Blick ab, um nicht sehen zu müssen, ob sich Eugenio unter den dort wartenden Männern befand.
Eines Nachmittags fuhr er zu dem Büro in der Mall und ließ sich eine getippte Genehmigung beglaubigen, die es Marina erlaubte, zu einem bestimmten Zeitpunkt alleine die Grenze zu überqueren. Marina umarmte ihn und gab ihm einen Kuss. Jack versuchte, sich keine Sorgen zu machen.
Er bekam weitere Renovierungsaufträge. Die nächsten drei Monate würde er genug zu tun haben. Das war gut, regelmäßige Arbeit bedeutete ein regelmäßiges Einkommen. Wenn eines Tages weniger Jobs reinkamen, musste er von dem leben, was er seit Vilmas Tod angespart hatte. Er bezahlte immer noch ihre Arztrechnungen ab.
Er genoss seine Feierabendbiere, ging zeitig ins Bett und wachte früh auf. Der Kalender zeigte an, dass bald wieder die Schule beginnen würde. Die Mädchen hatten sich die Bücherliste besorgt, und Jack brachte im Walmart ein paar Stunden damit zu, alles Benötigte für das neue Schuljahr zusammenzusuchen. Früher hatte die Schule selber die Materialien gestellt, doch das war lange vorbei, das Geld zu knapp. Die Schulen mussten jeden Dollar zusammenkratzen, genau wie die Männer auf dem Parkplatz vom Home Depot.
Marina kaufte sich von ihrem ersten Lohn ein neues Kleid. Jack fand, es zeigte zu viel Haut an Schultern und Beinen, aber Marina lachte ihn nur aus. Vielleicht wurde er doch langsam ein alter Mann, der sich über harmlose Dinge aufregte. Als Marina ankündigte, das Kleid zum Konzert zu tragen, schlug er nur vor, einen dünnen Pulli mitzunehmen, um sich ein wenig zu bedecken. Natürlich würde sie das nicht tun. Selbst wenn er ihr den Pulli eigenhändig über den Kopf zöge.