Читать книгу Gift - Sandra Schaffer - Страница 20

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Sie machte sich Sorgen! Sorgen darüber, dass es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen war. Was, wenn sie damit nun alles kaputt gemacht hatte? Wenn sie erwischt wurde, konnte sie die Zukunft mit ihm vergessen, dann konnte sie alles vergessen, was sie sich aufgebaut hatte. Dann war es aus und vorbei! Vielleicht nicht einmal nur für sie, sondern auch für ihn. Schließlich verdankte sie ihm dieses Leben. Ohne ihn säße sie noch immer fest in einem Land, mit dessen Werten und Prinzipien sie nicht klar kam und das auch nicht mit ihr klar kam. Sie wollte nie wieder dorthin zurück. Nie wieder! Doch was, wenn herauskam, dass sie nicht nur gegen eines der zehn Gebote Jesu verstoßen hatte, sondern gleich gegen mehrere? Die Sünden zu begehen, hatte ihr nichts weiter ausgemacht. Aber danach! Danach, als sie sich ihrer Taten bewusst war, da war alles wie ein Kartenhaus über ihr zusammengebrochen. Sie hatte einfach nur agiert, hatte gewollt, dass sich ihre größten Wünsche und Sehnsüchte erfüllten. Deshalb hatte sie auch getan, was sie getan hatte. Sie war nahe dran, sehr nahe dran, sich hier endlich zu Hause zu fühlen. Aber nur, wenn niemand erfuhr, was sie, um dieses Gefühl spüren zu können, getan hatte. Konnte man ihr den verdenken, in Freiheit und Würde leben zu wollen? Konnte man ihr verdenken, dass sie ihr Leben endlich selbst leben wollte; dass sie wollte, dass es ihr Leben war, und nicht das eines anderen, der ihr immer wieder sagte, wie sie es zu leben hatte? Sie hatte also tun müssen, was sie tat; hatte es für sich tun müssen, für ihr Leben, um ihre Wünsche, ihr Verlangen zu stillen!

Gift

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