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KAPITEL 3 Die Perimenopause: persönlicher „Klimawandel“, erhöhte Wachsamkeit und kneifende Jeans

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Die Perimenopause bezieht sich auf die Jahre des hormonellen Umbruchs vor Ihrer letzten Menstruation. Sie kann mit Mitte Dreißig oder ab Vierzig einsetzen. Sie ist jedoch ein körperlicher und seelischer Zustand und nicht der Zielpunkt einer chronologischen Abfolge. Die Perimenopause beginnt mit dem Absinken des Progesteronspiegels und endet mit dem Absinken des Östrogenspiegels. Für manche Frauen ist das eine Zeit, in der die Stimmung unberechenbar ist, das Gewicht steigt und die Energie schwindet – und sehr oft erleben sie diese drei Dinge gleichzeitig. Andere Frauen fühlen sich vielleicht von der hormonellen Zwangsjacke der fruchtbaren Jahre befreit und beginnen nun offen auszusprechen, was sie wirklich wollen und brauchen. Welchem Lager Sie sich anschließen, kann davon abhängen, wie Sie sich auf den Umgang mit diesen heiklen und zeitweise dramatischen hormonellen Veränderungen vorbereiten.

Unter dem Strich heißt das, die meisten Frauen und ganz sicher auch ihre Ärzte wissen nicht besonders gut Bescheid über die Perimenopause. Den meisten Frauen ist nicht klar, dass die Perimenopause viel steiniger und schwieriger ist als die Menopause, denn die Hormone schwanken von Monat zu Monat, manchmal nur leicht und manchmal heftig. Als ich Mitte Dreißig war, stellte ich mir die Menopause als eine entlegene Klippe vor, von der ich so um die Fünfzig herum, also in ferner Zukunft, stürzen würde. Von wegen. Ihr Körper bereitet sich jahrelang auf diese Klippe vor, und es macht sich für Sie bezahlt, wenn Sie den Sturm der perimenopausalen Hormonschwankungen richtig deuten können. Ich hatte bereits Anzeichen eines Ungleichgewichts – und meine häufigeren Menstruationen, das PMS, die sinkende Libido und die Zunahme des Taillenumfangs waren deutliche Anzeichen. Sie werden vielleicht feststellen, dass die alten Bewältigungsstrategien (gelegentlicher Sport, ein paar Yoga-Übungen pro Woche, Schokolade, abends meist ein Glas Wein), nicht mehr so gut zu wirken scheinen. Der Stoffwechsel wird weniger nachsichtig. Man fühlt sich vielleicht stärker genervt. Der Schlaf wird schlechter. Es kann fast täglich vorkommen, dass die Amygdala alles an sich reißt. Im Klartext: Reptilienhirn und Amygdala übernehmen die Kontrolle – und nicht man selbst als vernunftbegabtes Wesen –, und die Überreaktion kann zur „normalen“ Verhaltensweise werden. Manchmal hat man das Gefühl, der Ehemann oder Partner sei der Feind.

Die Perimenopause hat nicht eine einzelne, spezielle hormonelle Ursache. Sie ist vielmehr Ausdruck einer Abhängigkeit der Hormone untereinander. Mit anderen Worten, man erlebt keine steigenden neurotischen Tendenzen, sondern das Wechselspiel zwischen den wichtigsten Hormonen in einer Zeit, in der großes neuroendokrines Chaos herrscht. Diese Lebensphase muss kein Todesmarsch durch das mittlere Lebensalter sein; die Perimenopause ist einfach ein Zeitabschnitt, in dem die biologische See rau ist und nur eine kluge Kapitänin am Steuer des Schiffes optimal navigieren kann. Das heißt Sie, mithilfe dieses Buches, und, wenn nötig, einem Arzt Ihres Vertrauens „an Bord“.

Folgende Anzeichen könnten darauf hindeuten, dass Sie in der Perimenopause und nicht plötzlich verrückt geworden sind.

Die Hormonkur

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