Читать книгу Der Wanderurlaubsführer Madeira. Ein Wander- und Reiseführer in einem - Sara Lier - Страница 19

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FUNCHAL UND UMGEBUNG

Kultur, Geschichte und Natur an Madeiras Südkante

Lieblich schmiegt sich Funchal an die Hänge der oft mit einem Theater verglichenen Fenchelbucht, von allen Seiten gibt es freie Sicht auf den Atlantik. Ein Meer aus Häusern zieht sich die steilen Hügel hinauf – doch Betonwüsten braucht man selbst an der dicht besiedelten Südkante nicht zu befürchten.

Auf den ersten Blick mag die Region um Funchal zugebaut und konfus erscheinen, vor allem wenn man aus ruhigeren Teilen der Insel in die Stadt hineinfährt. Nicht immer schöne Hotelkästen bieten Platz für Urlauber, die es schätzen, nah am Geschehen und zentral untergebracht zu sein. Aus riesigen Kreuzfahrtschiffen strömen Tagestouristen an Land, es wuselt an den Avenidas, in den Souvenirläden und an den Sehenswürdigkeiten – an einigen Highlights stehen manchmal bis zu zehn Reisebusse gleichzeitig. Auch die Madeirer stecken zur Rushhour im Stau – Funchal ist eben nicht nur das Hauptziel der meisten Madeira-Besucher, sondern vor allem die Heimat für die Hälfte aller Inselbewohner.

Eine ganz normale Stadt, aber mit Atlantikblick

Sie arbeiten in den Ministerien der Regionalregierung, Krankenhäusern, Schulen und Einkaufszentren. Es gibt eine Uni, Ausgehviertel, Gewerbegebiete, Firmensitze, Wohnhäuser und Busbahnhöfe. Die Menschen, die hier leben, erfreuen sich ebenso an den prächtigen Parkanlagen und den liebevoll gepflegten Vorgärten wie die urlaubenden Blumenfreunde, sie genießen das abwechslungsreiche Kulturprogramm genauso wie die Silvester- oder Blumenfestbesucher, und sie machen Ausflüge in die Natur wie die Wanderurlauber. In der Innenstadt laden viele wundervolle Plätze und Gassen zum Verweilen ein, unter lilafarbenen Jacarandabäumen lässt sich im Frühsommer prima flanieren, und hinter so manchen Mauern verbergen sich grüne Oasen oder wahre Kulturschätze aus sechs Jahrhunderten Inselgeschichte.


Mittagspause nahe der Fortaleza do Pico (Tour 2)


Auf dem Höhenweg zwischen Pico do Arieiro und Pico Ruivo (Tour 12)

Bewegte Geschichte

Knapp 100 Jahre nach der Entdeckung des Archipels durch die portugiesischen Seefahrer Zarco und Teixeira verlieh König Manuel I. bereits das Stadtrecht – Funchal spielte 1508 eine wichtige strategische Rolle für die Entdeckungsfahrten. Der Zuckerrohrhandel sorgte für Reichtum, Piratenangriffe für Ärger: Man baute Befestigungsanlagen und sicherte die Stadt. Seit dem 18. Jahrhundert macht der Madeirawein Furore, seit dem 19. Jahrhundert der Tourismus. Zunächst kamen europäische Adlige wie »Sisi«, später residierten Staatsmänner wie Winston Churchill oder Stars wie George Clooney im altehrwürdigen Reid‘s Palace Hotel. Heute gilt Madeira längst nicht mehr nur als Blumen- oder Rentnerinsel, vor allem dank der fantastischen Wandermöglichkeiten besuchen immer mehr Naturfreunde jeden Alters die »Perle des Atlantiks«.

Der Wanderurlaubsführer Madeira. Ein Wander- und Reiseführer in einem

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