Читать книгу Der Wanderurlaubsführer Madeira. Ein Wander- und Reiseführer in einem - Sara Lier - Страница 21
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Stadtrundgang durch die Fenchelbucht
Museen, Kirchen, Restaurants – in der 105 000-Einwohner-Stadt kann man locker einen Tag verbringen und sich in aller Ruhe umschauen. Funchal ist bestens zum Flanieren und Verweilen geeignet, und wenn es mal regnet, bieten die Museen ein gutes Schlechtwetterprogramm.
Lage Inselhauptstadt, an der Südkante Madeiras
Einkehr Z. B. in der lauschigen Mercearia Dona Mécia (Rua dos Aranhas 26, Tel. +351 2 91 22 15 59); im typisch madeirischen Restaurant O Regional (Rua D. Carlos I 54, Tel. +351 2 91 23 29 56, restauranteoregionalfunchal.com); im angesagten Gourmetlokal Cris’s Downtown (Rua de Santa Maria 141, Tel. +351 2 91 22 17 07, crissrestaurants.com) oder im urig-luxuriösen Armazém do Sal (Rua da Alfândega 135, Tel. +351 9 19 13 44 11)
Abendstimmung in den Gassen der Zona Velha
Entlang der Avenida do Infante
Wer vom Hotelviertel aus in die Stadt spaziert, passiert in der Estrada Monumental das altehrwürdige Reid’s Palace Hotel. Die für ihren legendären Afternoon-Tea bekannte Luxusherberge thront seit 1891 am Rand der Bucht von Funchal. Vor dem Casino, das in den 1970er-Jahren vom brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer geschaffen wurde, erinnert eine bronzene Sisi-Statue an den Aufenthalt der Kaiserin Elisabeth im Winter 1860/61. In der rosafarbenen Quinta Vigia, eingebettet in einen wunderschönen Garten, residiert heute der Präsident der Regionalregierung. Direkt nebenan erstreckt sich der nächste Park: Im 3,6 Hektar großen Parque de Santa Catarina finden manchmal Festivals oder andere Veranstaltungen statt. Vom Südhang aus lässt sich der Hafen überblicken, Treppen führen hinunter zur Hafenfront, wo sich im Pestana CR7-Hotel auch das Ronaldo-Museum »Museu CR7« inklusive der gerne fotografierten Statue des berühmten Fußballers befindet.
Buntes Markttreiben im Mercado dos Lavradores von Funchal
In der Innenstadt
Östlich des Parks beginnt die Avenida Arriaga, die schönste Flaniermeile der Stadt. Im Frühsommer wandelt man hier unter lila blühenden Jacarandabäumen. Gegenüber dem klassizistischen Stadttheater Teatro Municipal Baltazar Dias aus dem späten 19. Jahrhundert versprüht der Jardim Municipal subtropisches Flair. Einst gehörte der lauschige Garten zum Franziskanerkloster, seit 1840 nutzt die Weinhändlerfamilie Blandy das alte Gemäuer. Am östlichen Ende der Avenida Arriaga erhebt sich die Sé Catedral aus dem frühen 16. Jahrhundert. Die von außen eher schlichte spätgotische Kirche überrascht in ihrem Inneren mit einer einzigartigen Zedernholzdecke im Mudéjar-Stil. Die Rua da Sé trifft auf die Praça Colombo, ein hübscher Platz mit gelb getünchten Häusern und einladenden Cafés. Das Museu A Cidade do Açucar widmet sich der Geschichte des Zuckerrohranbaus und des Zuckerhandels auf Madeira; hier am Kolumbusplatz befanden sich einst die wichtigsten Handelskontore. Im Museu de Arte Sacra, das im ehemaligen Bischofspalast in der Rua do Bispo untergebracht ist, sind neben Kirchenkunst wertvolle flämische Gemälde des 15. und 16. Jahrhunderts ausgestellt, mit denen einst die Zuckerlieferungen bezahlt wurden. Gegenüber steht die 1647 geweihte Igreja do Colégio, sie ist wie viele portugiesische Jesuitenkirchen üppig verziert. Inzwischen ist im Hauptgebäude des einstigen Jesuitenkollegs die Universität von Madeira eingezogen, Studenten führen in sogenannten Quick Tours gegen eine Spende durch das geschichtsträchtige Gemäuer. Ebenfalls an der Praça do Município befindet sich in einem ehemaligen Stadtpalast aus dem 18. Jahrhundert das Rathaus von Funchal mit seinem hübschen Leda-und-der-Schwan-Brunnen im Azulejo-verzierten Innenhof.
Die Fortaleza de São Tiago im Abendlicht
Die Zona Velha
Zwischen dem Largo do Phelps und der Ribeira de João Gomes verläuft die Geschäftsstraße Rua Dr. Fernão de Ornelas. Sie führt geradewegs auf die berühmte Markthalle von Funchal zu: Im Mercado dos Lavradores lassen sich bunte Stände voller einheimischer und exotischer Obst- und Gemüsesorten bewundern. Manche Händler laden zur fruchtigen Probe ein, sorgen dann jedoch mit völlig überzogenen Preisen für Ärger. Imposant sind die Degenfische in der angeschlossenen Fischhalle. Hinter der Markthalle beginnt die Zona Velha. Die heute bei ausgehfreudigen Inselbesuchern beliebte Altstadt war einst ein armes Fischerviertel, manche Spuren des Verfalls sind noch immer zu sehen. In der Rua de Santa Maria, der ältesten Straße Funchals, erfreuen bunt bemalte Haustüren die Besucher. Mindestens genauso fotogen sind die gelben Türmchen der Fortaleza de São Tiago aus dem 17. Jahrhundert.
Die Uferpromenade
Zurück in Richtung Innenstadt, bietet die Uferpromenade eine schöne Flaniermeile, man passiert die neu gestaltete Praça do Povo, das Parlamentsgebäude der Inselregierung und den Palácio de São Lourenço. Die Grundmauern der zunächst zur Piratenabwehr errichteten Festung stammen aus dem 16. Jahrhundert, das heutige Erscheinungsbild entstand im 18. Jahrhundert.
MADEIRAWEIN
Je älter, desto besser – und teurer! Wie aus den vier traditionellen Rebsorten Malvasia, Bual, Verdelho und Sercial hochwertige süße, halbsüße, halbtrockene oder trockene Likörweine entstehen und welche Weine aus der vielseitigen Tinta Negra-Traube produziert werden, erfährt man bei einer Führung durch Blandy‘s Wine Lodge. Unter dem Dach der altehrwürdigen Gemäuer stehen schwere Eichenfässer, es duftet süßlich. Die Führung offenbart die Geschichte der Familie und des Madeiraweines – und natürlich lässt sich der gute Tropfen hier auch probieren und erwerben. Deutschsprachige Führungen: Mo–Fr 10.45,14.45, 15.45, Sa 10.45 Uhr, www.blandyswinelodge.com