Читать книгу Unequally Love - Sara Wagener - Страница 15

Kapitel 12 - Kian

Оглавление

»Ich weiß nicht, Kian.« Khyra biss sich auf die Unterlippe und blickte ihn unschlüssig an. Er hielt ihre Inlineskater in die Höhe.

»Komm schon. Bist du seit dem Unfall überhaupt mal wieder gefahren?«

Sie schüttelte den Kopf.

»Das dachte ich mir. Und deshalb kommst du jetzt mit. Du kannst doch gut fahren.«

»Ja, klar, deshalb bin ich auch gefallen. Weil ich so unglaublich gut fahren kann.«

Sie ließ sich rücklings aufs Bett fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. Nachdenklich legte Kian die Inlineskater auf dem Boden ab und beugte sich über sie. Sie blickte ihn beinahe traurig an.

»Ganz ehrlich?«, flüsterte sie.

»Du hast Angst?«, vermutete er.

Sie nickte und presste die Lippen aufeinander.

»Darf ich dich was fragen?« Er legte sich neben sie und betrachtete sie von der Seite. Ihre Augen waren geschlossen und ihr sonst so weicher Mund eine strenge Linie.

»Was denn?« Ihre Stimme klang fast hart.

»An dem Tag, als wir uns kennenlernten. Als du gestürzt bist... Du hast geweint und gesagt... dass jemand tot ist. Wovon hast du gesprochen?«

Ihr Gesicht verzog sich vor Schmerz und ihr Atem ging schneller, bevor sie sich auf die Seite drehte und ihm in die Augen sah.

»Meine Mom. Sie ist am Abend zuvor gestorben. Von einem LKW überfahren.«

Er schluckte und nickte langsam.

»Das tut mir leid.«

Khyra zuckte mit den Schultern und warf sich zurück auf die Decke. Verwirrt betrachtete Kian seine Freundin. War ihr etwa egal, dass ihre Mutter gestorben war?

»Ich hatte es an dem Morgen erfahren. Da war ich wohl etwas... von der Rolle.«

Von der Rolle? So nannte sie das, wenn sie erfuhr, dass ihre Mom tot war?

»Du bist trotzdem Inlineskater gefahren?«

Abermals drehte sie sich auf die Seite, stützte sich auf ihre Hand ab und blickte ihm in die Augen.

»Was beschwerst du dich? Andernfalls hätten wir uns nicht kennengelernt.«

Sie lächelte, doch es wirkte aufgesetzt. Es erreichte ihre Augen nicht und der Glanz fehlte, der für gewöhnlich darin lag, wenn sie sich über etwas freute.

»Ich dachte du wolltest Inliner fahren«, sagte sie und sprang auf die Füße. Ihr Lächeln wirkte schon echter.

»Also ich kann ehrlich gesagt gar nicht Inliner fahren«, antwortete er grinsend. »Aber ich kann mit dem Fahrrad mitfahren, wenn du willst.«

»Nur, wenn ich mich an deinem Gepäckträger festhalten darf«, gab sie zurück und grinste ebenfalls. Er musste lächeln. So gefiel sie ihm schon wieder besser. Beschwingt ließ sie sich auf dem Schreibtischstuhl nieder und schlüpfte in ihre Inlineskater.

Was war das nur mit ihrer Mom? War das ihre Art, mit der Trauer über den Verlust umzugehen? Oder hatte sie wirklich ein so gestörtes Verhältnis zu ihr gehabt?

Doch Kian spürte, dass dies eines dieser Themen war, über das man nicht sofort sprechen konnte. Vielleicht würde sie es irgendwann tun, doch er wollte sie nicht damit bedrängen. Stattdessen trug er sie huckepack die Treppe hinunter und stellte sie auf dem Bürgersteig wieder ab. Wahrscheinlich war dies einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um sie zum Reden zu bringen. Sie würde schon von sich aus kommen, wenn sie es wollte.

Unequally Love

Подняться наверх