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Eine Nachfragekurve durch grafische Darstellung der Daten erstellen

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Die beste Methode, um die Daten in Tabelle 1.1 zu sehen, besteht darin, sie in einem Diagramm darzustellen. Bei der standardmäßigen Nachfragekurve repräsentiert die horizontale Achse die Menge und die vertikale Achse den Preis. (Dies ist ein eigentlich etwas unübliches Vorgehen, denn in der Mathematik gibt es die Vereinbarung, die abhängige Variable – hier: die Nachfragemenge – auf der vertikalen Achse und die unabhängige Variable – hier: den Preis – auf der horizontalen Achse abzutragen. Der Preis ist die unabhängige Variable, weil Sie diesen frei wählen können; haben Sie aber einen Preis gewählt, ergibt sich dadurch automatisch die dazugehörige Menge, weswegen die Menge die abhängige Variable ist.)

In Abbildung 1.1 habe ich drei Punkte markiert und mit A, B und C bezeichnet. Die horizontale Achse von Abbildung 1.1 gibt die verschiedenen möglichen Mengen an Orangensaft (gemessen als Anzahl von Gallonen) an, die jeden Monat nachgefragt werden kann. Die vertikale Achse gibt die möglichen Preise (gemessen in Euro) an. Die Punkte in der Ebene repräsentieren alle möglichen Kombinationen von Preisen und Mengen.

Punkt A bildet die Zahlen aus der oberen Zeile von Tabelle 1.1 ab. Er zeigt Ihnen, dass die Kunden bei einem Preis von 10 Euro pro Gallone nur eine Gallone Orangensaft pro Monat kaufen wollen. Analog dazu sagt Ihnen Punkt B, dass sie zu einem Preis von 5 Euro sechs Gallonen pro Monat nachfragen werden; und Punkt C sagt Ihnen, dass sie bei einem Preis von 1 Euro pro Gallone zehn Gallonen pro Monat nachfragen werden.

Beachten Sie, dass ich die Punkte A, B und C mit einer Linie verbunden habe. Damit möchte ich die Tatsache ausgleichen, dass die Wirtschaftswissenschaftler die Konsumenten nur nach ihrem Verhalten bei drei Preisen befragt haben. Falls es ihr Budget erlaubt hätte, die Konsumenten über jeden möglichen Preis (8,46 Euro pro Gallone, 2,23 Euro pro Gallone und so weiter) zu befragen, würde der Graph aus einer sehr großen Anzahl von Punkten bestehen. (Die Zahl wäre allerdings nicht unendlich groß, da die Preise nicht unendlich teilbar sind: Bei Cents ist Schluss!) Da aber nur drei Preis-Mengen-Kombinationen vorliegen, interpoliere ich die anderen Werte, indem ich einfach eine gerade Linie ziehe. Diese Linie sollte recht gut geeignet sein, um die nachgefragten Mengen bei den Preisen abzuschätzen, die von den Wirtschaftswissenschaftlern nicht untersucht worden sind. (Zur Konstruktion einer Geraden hätten im Übrigen schon zwei Punktepaare ausgereicht.)


Abbildung 1.1: Die Nachfrage nach Orangensaft grafisch darstellen

Die gerade Linie, die die Punkte in Abbildung 1.1 verbindet, wird als Nachfragekurve bezeichnet. Ich weiß, dass es keine Kurve im eigentlichen Sinne ist, aber der Einfachheit halber verwenden Wirtschaftswissenschaftler die Bezeichnung Nachfragekurve, um alle grafisch dargestellten Beziehungen zwischen Preisen und Nachfragemengen zu bezeichnen, egal ob diese Linien nun gerade oder gekrümmt sind.

Ob gerade oder gekrümmt – Sie können erkennen, dass die Preise und Nachfragemengen in einer umgekehrten Beziehung zueinanderstehen. Die umgekehrte Beziehung impliziert, dass Nachfragekurven (von links nach rechts) nach unten geneigt sind. Dies ist der Regelfall. In Ausnahmesituationen – etwa wenn Konsumenten sich dergestalt angeberisch verhalten, dass sie demonstrieren wollen, dass sie sich vor allem teure Güter auch bei steigenden Preisen leisten können – kann die Nachfragekurve auch positiv geneigt sein, sodass dann die Nachfragekurve von unten links nach oben rechts verläuft; die Ausnahmefälle werden durch den Begriff der anomalen Nachfrage umrissen.

Verallgemeinert ausgedrückt, können Sie an der Neigung der Kurve auch ablesen, wie empfindlich die Nachfragemenge auf Preisänderungen reagiert: Ist die Kurve sehr steil, muss sich der Preis erheblich ändern, um selbst kleine Änderungen der Nachfragemenge auszulösen. Im Gegensatz dazu verursachen bei einer flachen Kurve selbst kleine Preisänderungen große Änderungen der Nachfragemenge.

Wir können diese Überlegungen auch auf Nachfragekurven ausdehnen, deren Neigung keine gerade Linie bildet, sondern sich im Verlauf ändert. In den steileren Abschnitten solcher Kurven verursachen Preisänderungen relativ kleine Änderungen der Nachfragemenge, in den flacheren Abschnitten dagegen große Änderungen der Nachfragemenge.

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