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Altruismus und Großzügigkeit berücksichtigen

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Wirtschaftswissenschaftler nehmen es als gegeben hin, dass Menschen ihre Entscheidungen im Leben so treffen, dass sie ihr persönliches Glück maximieren. Dieser Standpunkt ruft Widerspruch hervor, weil manche bisweilen bereit sind, erhebliche persönliche Nachteile auf sich zu nehmen, um anderen zu helfen.

Doch nach Ansicht eines Wirtschaftswissenschaftlers kann man den Altruismus, also den Wunsch, anderen zu helfen, als eine persönliche Präferenz auffassen. Die Mutter, die hungert, um das wenige, was sie zum Essen hat, ihrem Kind zu geben, kann damit ein Ziel verfolgen (nämlich ihrem Kind zu helfen), mit dem sie ihr eigenes Mutterglück maximiert. Dasselbe kann über Personen gesagt werden, die Wohlfahrtsorganisationen unterstützen. Die meisten betrachten eine solche Großzügigkeit als selbstlos, aber dieses Verhalten steht nicht im Widerspruch zu der Annahme, dass Menschen Dinge tun, die sie selbst glücklich machen. Wenn Menschen spenden, weil sie sich dadurch gut fühlen, ist ihre selbstlose Aktion durch eine eigennützige Absicht motiviert.

Weil Wirtschaftswissenschaftler die menschliche Motivation als eigennützig ansehen, werden die Wirtschaftswissenschaften oft beschuldigt, unmoralisch zu sein. Doch die Wirtschaftswissenschaften befassen sich damit, wie Menschen ihre Ziele erreichen, und fragen nicht, ob diese Ziele moralisch sind. Beispielsweise mögen manche Menschen Honig, andere dagegen nicht. Wirtschaftswissenschaftler unterscheiden diese beiden Gruppen nicht danach, ob ihre Präferenzen richtig oder falsch sind, sondern sie fragen sich, wie sich jede Gruppe bei ihren gegebenen Präferenzen verhält. Ein anderes Beispiel ist die Produktion von Waffen. Auch hierbei beschäftigen sich Wirtschaftswissenschaftler nicht mit moralischen Aspekten. Folglich sind die Wirtschaftswissenschaften amoralisch, aber nicht unmoralisch.

Aber auch Wirtschaftswissenschaftler sind Menschen und machen sich große Sorgen um Dinge wie die soziale Gerechtigkeit, die globale Erwärmung oder die Armut. Doch sie neigen dazu, den Wunsch nach Moral und Gerechtigkeit als persönliches Ziel zu interpretieren, das das Glück eines Einzelnen maximiert, statt als Gruppenziel, das verfolgt werden sollte, um irgendeine Art kollektiver Wohlfahrt zu fördern. (Gleichwohl gibt es Verfeinerungen beziehungsweise Abwandlungen des wirtschaftswissenschaftlichen Standardmodells dahin gehend, dass auch die kollektive, die sogenannte soziale Wohlfahrt maximiert werden soll.)

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