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Resümee

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Obwohl im deutschsprachigen österreichischen Bereich seit 1800 eine Kontinuität von schreibenden Frauen nachgewiesen werden kann, die sich zu Lebzeiten bei Kollegen, Publikum und Kritik großer Anerkennung erfreuen können,21 fehlen diese Autorinnen – mit ganz wenigen Ausnahmen wie Ebner-Eschenbach – im kollektiven Gedächtnis. Dies ist auf die Ausschlussmechanismen der (deutschsprachigen) Literaturwissenschaft zurückzuführen, die (vorbewusst) die künstlerische Produktion der biologischen entgegenstellt und sie als sich wechselseitig ausschließend betrachtet. Darüber hinaus nimmt Literatur im deutschsprachigen Bereich eine eminent politische Rolle im verspäteten Staatsbildungsprozess ein.22 Da Frauen aus der Politik ausgeschlossen sind, sind sie auch aus der ernst zu nehmenden Literatur ausgeschlossen. Die „Departmentalisierung“ der Literatur wird noch weiter verstärkt durch die starke Ausprägung einer Genie-Poetik, die zu einer schroffen Trennung von „hoher“ und von Unterhaltungs-Literatur führt. Erstere ist, via den Genie- und Dichterbegriff,23 genauso wie die politische Literatur, den Männern vorbehalten, während sich die Literatur von Frauen (und von bloßen Schriftstellern) im Bereich der Unterhaltungs- oder Trivialliteratur findet, die der Überlieferung nicht würdig ist.

Österreichische Schriftstellerinnen 1800-2000

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