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Abseits des Trubels

Von Haltern in die Hohe Mark

Ausgedehnte Wälder und Heidegebiete, Kanäle und Flüsse, dazu die idyllischen Stauseen – all das ist Wandern im Naturpark Hohe Mark. Abwechslungsreich und vielfältig, so präsentiert sich die Landschaft rund um die Römerstadt Haltern am See, von der wir in die Vogelsheide wandern.

Wegbeschaffenheit

Gut markierte, breite Forstwege, kleine Nebenstraßen; für Kinderwagen geeignet

Ausgangspunkt

Westfälisches Römermuseum (48 m), Weseler Str. 100, Haltern am See. GPS-Koordinaten: 51.739541, 7.170585

Anfahrt

A 43, Ausfahrt Haltern, dann Weseler Straße. Regional- oder S-Bahn bis Bhf. Haltern am See, zu Fuß in 15 Min. oder per Bus 208 zum Ausgangspunkt




Wiesenlandschaft in der Nähe von Haltern

Der Wegverlauf

Wir starten am Römermuseum , folgen dort der Arminiusstraße und wenden uns an ihrem Ende links in die Römerstraße. Ab hier auf dem Hauptwanderweg »X17« und anschließend auf dem Alten Weseler Weg über die A 43 hinweg direkt ins idyllische Waldgebiet der Vogelsheide (0:25 Std.), die zu den ausgedehnten Wäldern der Hohen Mark zählt. Die Wälder der Hohen Mark sind gleichermaßen Namensgeber und Zentrum des gut 1000 km2 umfassenden, 1963 eingerichteten Naturparks Hohe Mark. Der breite Forstweg führt ohne große Richtungsänderungen oder Steigungen in leichtem Auf und Ab durch den lichten, auf sandigem Grund stehenden Kiefernwald, wie er so typisch für diese Gegend ist. Beschauliches Wandern ohne große Anstrengungen kann man hier genießen. So lädt nach rund 15 Min. an einer Waldwegkreuzung auch eine Bank zu einer ersten Rast. Unsere Route kreuzt zugleich an dieser Stelle den mit »X18« markierten Wanderweg. Wir aber gehen wie zuvor geradeaus auf dem Wanderweg »X17«durch den nun stillen Wald. Schließlich verlassen wir die Vogelsheide, treten ein in offenes Bauernland und schreiten auf Asphalt zwischen zwei nicht weit entfernten Bauernhöfen hindurch geradeaus in ein Wäldchen. Gleich gabelt sich der Weg: Wir halten uns links, nun mit der Wanderroute »X20«. In Eppendorf (1:20 Std.), das wir nach einem offenen Wegstück erreichen, folgen wir dem Wohnsträßchen und gehen dann weiter bis zur B 58, die wir überqueren.

Freud & Leid

Hier lässt sich eine mittellange Wanderung prima mit einem spannenden Besuch im Römermuseum verbinden und die Tour zu einem Tagesausflug ausbauen. Außerhalb des Waldgebiets geht es hauptsächlich über kleine Asphaltwege, und zweimal kreuzt eine Autobahn den Weg.

An der folgenden Kreuzung mit einem Bildstock kurz vor Lippramsdorf könnte man rechts einen Abstecher zum Restaurant »Alte Mühle« an der Lembecker Straße machen. Im Dorf bestehen noch weitere schöne Möglichkeiten zur Einkehr – diese Rast hier, auf gut halber Strecke der Runde, käme gerade richtig.

Wer nicht nach Lippramsdorf möchte, wendet sich an der Kreuzung gleich links in den Mühlenweg; dabei wechseln wir zu den Markierungen der Wanderwege »X18« und »X1«, die hinüber zum Örtchen Freiheit (1:55 Std.) leiten. Die größere Dorstener Straße überqueren wir, laufen ein kurzes Stück links entlang und biegen dann rechts in die bebaute Braukstraße und gehen weiter durch die Burgstraße. Unverkennbar zeigt das moderne Fördergerüst der Zeche Auguste-Victoria an, dass der Ruhrbergbau auch bis hierher in den Norden des Ruhrgebiets vorgestoßen ist. Nun geht’s links der Heerstraße geradeaus nach, dann kommen wir von dort in einen Feldweg Richtung Bergbossendorf mit herrlichem Blick auf die ausgedehnten Wälder der Haard. Noch einmal treffen wir auf die Dorstener Straße und überqueren sie wiederum.

Die Wanderwege trennen sich danach: Wir halten uns an »X1« und biegen gleich hinter der Landstraße rechts ab. Erst am Waldrand, dann wieder im Wald wandernd, unterqueren wir diesmal die Autobahn. Schnell sind danach einige Häuser erreicht. Die Jugendbildungsstätte »Gilwell St. Ludger« befindet sich hier ebenso wie eine Wallfahrtskapelle von 1674, die das Gnadenbild der heiligen Anna und ein gotisches Relief eines Flügelaltars (beides 15. Jh.) beherbergt, sowie die Pilgerkirche St. Anna, zu der schon seit 1689 eine Wallfahrt stattfindet. Etwas für das leibliche Wohl bekommt man in der Pilgereinkehrstätte »Annaberger Hof«. Auf dem Sträßchen Annaberg geht es hinauf nach St.-Anna-Berg (2:50 Std.) mit der Heimvolkshochschule »Gottfried Könzgen« und einem Altenheim, hinter dem wir kurz darauf rechts abbiegen, um weiterhin der Markierung zu folgen, jetzt bereits Richtung Haltern.


Gepflügte Felder im Frühling

Liegt der Wald hinter uns, führen die ruhigen Straßen Im Grünen Winkel und Im Hohen Winkel zur Weseler Straße (B 58), die wir überqueren und ihr rechts kurz nachgehen. Gleich darauf ist das Römermuseum (3:30 Std.) (mit Café) wieder erreicht, das man sich unbedingt noch ansehen sollte. Aber auch die anheimelnde Halterner Altstadt sollte man anschließend noch erkunden. Über 2000 Jahre reicht die Geschichte der Stadt zurück, deren Wurzeln eben in der Römerzeit liegen. 1289 erhielt der Ort die Stadtrechte verliehen, doch von der mittelalterlichen Stadtbefestigung konnte bis heute nur der 1502 errichtete »Siebenteufelsturm« der Nachwelt bewahrt werden. Interessant ist aber auch der gotische Bau des Alten Rathauses, der von 1575 bis 1577 entstand und von Renaissancegiebeln und einem Bogengang geschmückt ist. Ganz nebenbei laden in der Altstadt aber auch viele gemütliche Cafés und Restaurants zu einer behaglichen Einkehr als kulinarischem Ausklang des Tages ein.

Bruckmann Wanderführer: Zeit zum Wandern Ruhrgebiet

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