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Durch die Westruper Heide

Haben wir die einzigartige Dünenlandschaft der Westruper Heide durchquert, kommen wir auch schon zum herrlichen Halterner Stausee. Mit der Stever geht’s zur Lippe und am nahen Wesel-Datteln-Kanal Richtung Flaesheim mit der alten Stiftskirche. So ist Abwechslung garantiert.

Wegbeschaffenheit

Geschotterte Uferwege, teilweise Sträßchen, in der Heide Sandwege

Ausgangspunkt

Parkplatz Westruper Heide (42 m) am Flaesheimer Damm in Haltern am See. GPS-Koordinaten: 51.731377, 7.240269

Anfahrt

A 43, Ausfahrt Haltern, dann B 58 zum Flaesheimer Damm. Regional- oder S-Bahn bis Haltern am See, Bahnhofszufuhrweg zur Recklinghäuser Straße, durch die Bahn-Unterführung zur Route


Der Wegverlauf

Am Wanderparkplatz , an dem es auch einen netten Picknickplatz gibt, überqueren wir die zumindest am Wochenende stärker befahrene Landstraße, um gegenüber zur Westruper Heide zu gelangen. Das etwa 66 ha große Dünengelände, zwischen Lippe und Halterner Stausee gelegen, wurde 1937 unter Naturschutz gestellt und gilt unter Naturfreunden als herausragendes Kleinod. Zur Blütezeit der niedrigen Zwergstrauchheide im Spätsommer bietet sich eine besonders schöne Gelegenheit zu einem Spaziergang inmitten des violetten Blütenteppichs, in den sich die karge Schönheit dann verwandelt. In einer der letzten großen Heidelandschaften des Ruhrgebiets dürfen die Wege nicht verlassen werden, um die empfindliche Natur nicht unnötig zu belasten. Seit einigen Jahren wird die Westruper Heide zu ihrem Erhalt von einer Heidschnuckenherde beweidet.


In der Westruper Heide

Freud & Leid

Rund um diese Tour gibt es viel Raum für weitere Aktivitäten, wie z. B. eine Fahrt mit dem Personenschiff, der Besuch im Strandbad oder ein Stadtbummel im hübschen Haltern. An sonnigen Wochenenden kann es schon mal richtig voll sein auf Zufahrtsstraßen und Parkplätzen, an der Seepromenade oder in den Gaststätten.

In einem Bogen geht es über die sandigen Pfade durch die Heide. Speziell angepasste, anderswo selten gewordene Tiere und Pflanzen fühlen sich hier wohl. Im Nordwesten verlassen wir schließlich an einer Schranke die Westruper Heide. Am Waldrand biegen wir rechts ein in den Zufahrtsweg des Sandabbaubetriebs (Achtung, unter der Woche Lkw-Verkehr!) und kommen zur Hullerner Straße (B 58). Das Café-Restaurant »Seehof« (auch Hotel) lädt hier auf eine erhöht liegende Terrasse mit herrlichem Blick auf den See zur Einkehr.

Kaum haben wir die Straße überquert, breitet sich vor uns auch schon die glitzernde Wasserfläche des Halterner Stausees (0:30 Std.) aus. Er entstand bis 1930 durch die Aufstauung der Stever und des Mühlenbachs, wurde aber noch deutlich vergrößert. Die Overrather Insel in seiner Mitte dient als Vogelschutzgebiet. Zusammen mit dem viel jüngeren Hullerner See bildet er das größte Gewässer im nördlichen Ruhrgebiet. Sein Wasserspeicher sichert die Trinkwasserversorgung für über eine Million Menschen. Viele Wassersportmöglichkeiten kann man nutzen, aber auch Spaziergänger und Radfahrer genießen den Aufenthalt an den Ufern des Sees. Besonders schön sind die Rundfahrten des Ausflugsschiffs »Möwe«, das stündlich verkehrt. Auch hier am »Seehof« gibt es eine Anlegestelle.

Der Weiterweg entspricht zwar hier der Wanderroute »X1«, aber die Orientierung über die breite Promenade am See entlang kann auch so nicht schiefgehen. Wir nehmen den geschotterten Fußweg neben der Hullerner Straße (B 58) Richtung Haltern. Eine schöne Möglichkeit, die Wanderung zu unterbrechen, bietet wenig später das Strandbad, das wir über einen kurzen Abstecher auf die kleine, bewaldete Halbinsel erreichen könnten. Und wer nicht baden möchte: Mit Blick auf den Sandstrand und den See kann man stattdessen gemütlich in den »Seeterrassen« einkehren. Ein riesengroßer Natursandstrand, dazu ausgedehnte Liegeflächen, ein Spielplatz, eine Grillmöglichkeit, ein Kiosk und richtige Strandkörbe vermitteln am Halterner Stausee Urlaubsgefühle wie am Meer.


Anlegestelle am Halterner Stausee

Weiter geht’s auf dem Weg, und jenseits der Straße öffnet sich ab und zu der Blick zur großen Wasserfläche der Wassergewinnungsanlage, die aber nicht zugänglich ist. Am Walzenwehr, wo die Stever (0:50 Std.) den Halterner Stausee verlässt, gelangen wir über den kleinen Fluss hinweg und unterqueren – dem Wanderweg »X1« nach – auf einem Fußweg die B 58. Es geht, lauschig von Bäumen gesäumt, dem Lauf der Stever entlang, vorbei am Areal des »Freizeitbads Aquarell«. Kurz vor der Straße Hullerner Damm wendet sich das »X« nach rechts, während wir links unmarkiert weiter dem Flüsschen Stever folgen, das bald darauf der Lippe zufließt. Doch schon vorher nehmen wir an der zweiten Möglichkeit die Unterführung am Recklinghäuser Damm.

Bald ist die nächste Querstraße erreicht (Recklinghäuser Straße), in die wir links einbiegen. Leiten wird uns nun wieder die »X«-Markierung des Hauptwanderwegs »X6« (und die »Römer-Rad-Route«). Beide leiten uns auf der Recklinghäuser Straße weiter, die in den Recklinghäuser Damm einmündet, und keine 400 m weiter haben wir erst die Lippe und direkt dahinter dann den Wesel-Datteln-Kanal (1:35 Std.) erreicht. An seinem Ufer geht es nun schnurgerade rund 3 km am Kanal entlang (mit Markierung »Römerhelm«), und von Zeit zu Zeit kommen wir den Schleifen der Lippe sehr nahe. Schön ist auch der Blick zum Halterner Forst am Rand des ausgedehnten Waldgebiets »Die Haard«.

Kurz vor Flaesheim mit der alten Stiftskirche haben wir vor uns im Blick bereits die gewaltigen Aufbauten der Schleuse Flaesheim. Sie ist noch voll in Betrieb, und wer sich dafür interessiert, den großen Frachtkähnen oder den kleinen Jachten beim spannenden Schleusenvorgang zuzusehen, dem sei der kurze Abstecher dorthin angeraten. Wir treffen an der Brücke am Flaesheimer Damm (2:20 Std.) auf den Wanderweg »X10«, dem wir uns für den Rest unseres Weges anschließen. Dazu gehen wir die Treppe hinauf zur Straße. Sie bringt uns wenig später über die malerische Lippe, die sich unberührt und lieblich durch die Wiesen schlängelt. Am Wald leitet unsere Route rechts weg von der Straße und durch den Wald zurück zum Wanderparkplatz (2:45 Std.).

Bruckmann Wanderführer: Zeit zum Wandern Ruhrgebiet

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