Читать книгу Lux und Umbra 2 - Silke M. Meyer - Страница 9

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Hoffnung und Erinnerung sind zwei liebliche Schwestern.

Erstere ist wie Morgenrot; sie lächelt lange vorher,

ehe die Sonne erscheint.

Letztere umspielt uns wie Abendröte,

wenn auch die Sonne schon längst untergegangen ist.

Heinrich Martin

„Es beginnt.“ Enndlin stand in den Baumwipfeln und ihre Augen schimmerten in einem zarten Grün. Beinah durchsichtig. Ana stand einige Äste unter ihr und schaute zu den erwartungsvoll nach oben blickenden Frauen, die es sich auf den unteren Ästen bequem gemacht hatten. „Sie hat den Blick. Sie sieht es. Sephora ist zurück!“

Bewegung kam in die Massen unter ihr. Brida schlug erfreut die Hände gegeneinander. Yrmel umarmte Agth und die alte runzlige Kwne sah mit glänzenden Augen ihre Enkelin Affra an, die auf ihrem Schoss saß.

„Dann ist die Eine geboren und auf dem Weg zu uns.“ Geschickt sprang die siebzehnjährige Ana von einem Ast zum nächsten, bis sie unten ankam. Aufgeregt prasselten ihre Fragen auf die anderen ein.

„Was meint ihr? Wann wird sie hier sein? Wie ist sie? Kommt sie allein? Wird sie Hilfe haben? Ob sie uns überhaupt findet?“

Kwne hob die Hand und gebot ihr Einhalt. „Kind. Du und deine Fragen. Überstürze es nicht. Wir wissen noch nicht, ob sie schon eine Entscheidung getroffen hat. Alles lastet auf ihren Schultern. Die alte und die neue Welt liegen nun in ihren Händen und nur sie kann mit ihren Handlungen beeinflussen, wie es weitergehen wird.“

„Omama“, piepste Affra aufgewühlt. „Wie heißt sie?“

Das pulsierende grüne Schimmern unterbrach sie alle und zog ihre Aufmerksamkeit an. Enndlin war von einem lebhaft fließenden Strom grüner Aura umgeben. Ihre Augen jedoch waren bereits klar und wieder im gewohnten Dunkelgrün. „Charlotte von Lux und Umbra. Das ist ihr Name. Ich sehe auch sie. Sehr schwach, doch ich sehe sie. Ihre Aura ist noch nicht eindeutig. Wir müssen abwarten.“

Lux und Umbra 2

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