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SPORT UND BEWEGUNGG

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Bewegung und Sport bieten für die meisten Schwangeren eine gute Möglichkeit, den Kreislauf fit zu halten, Verdauungsbeschwerden vorzubeugen, die Muskeln zu stärken und Verspannungen zu lösen. Besonders wenn Sie schon vor der Schwangerschaft sportlich aktiv waren, haben Sie sicher die Erfahrung gemacht, dass körperliche Aktivität dabei hilft, Stress abzubauen, Stimmungsschwankungen auszugleichen und zu einem positiven Körpergefühl zu finden.

Empfehlenswert: viel Bewegung

In der Zeit starker körperlicher Veränderungen tut Bewegung gut. Wichtig ist allerdings, dass Sie sich nicht überanstrengen und keine Sportarten wählen, die für Sie und Ihr Baby gefährlich sein könnten.

Empfohlen werden Schwimmen, Wandern, leichte Gymnastik und Fahrradfahren. Viele Frauen empfinden nach der 30. Schwangerschaftswoche jedoch Bewegungsangebote als angenehmer, die speziell auf Schwangere zugeschnitten sind. Dazu gehören Yoga, Gymnastik, Atemarbeit und Schwimmen.

Für Schwangere ungeeignet

Übungen, die auf dem Rücken liegend ausgeübt werden, sollten nach dem ersten Trimester nicht mehr praktiziert werden, da sie das Vena-Cava-Syndrom auslösen können (>).

Machen Sie deshalb nur sehr kurze Übungen in Rückenlage, rollen Sie dann zur Seite, ruhen Sie sich etwas aus und stehen Sie erst dann wieder langsam auf.

Sportarten, die Ihren Beckenboden belasten (wie Tennis, Jogging und Stepp-Aerobic) oder die stark muskelaufbauend wirken (wie Ballett und Reiten), sind in der Schwangerschaft nicht zu empfehlen. Zur Geburt Ihres Kindes ist ein elastischer, weicher Beckenboden hilfreich, weil zu festes Gewebe die Geburt des Köpfchens erschweren kann. Kampfsportarten, Training mit Gewichten und Skifahren sind generell wenig empfehlenswert, da durch das Lockern der Bänder in der Schwangerschaft sehr leicht Überdehnungen auftreten können.

Denken Sie daran, dass Stürze und Schlageinwirkungen auf Ihren Bauch eine ernste Gefahr darstellen. Tauchen in mehreren Metern Tiefe oder kurzfristige Bergaufenthalte über 2500 Meter Höhe können durch den niedrigen Luftdruck zu einer mangelhaften Sauerstoffversorgung bei Ihrem Kind führen. Bewegung oder Sport in solcher Höhe sollten Sie auf keinen Fall unternehmen, es sei denn Sie sind Bergbäuerin und leben schon länger oben auf der Alm ...

Jetzt besser kein Sport

In seltenen Ausnahmefällen kann Ihnen in der Schwangerschaft auch ein Verzicht auf sportliche Aktivität nahegelegt werden. Sie sollten erst nach einem Beratungsgespräch mit Ihrer Hebamme oder Ihrer Ärztin mit Sport beginnen, wenn Sie:

 mehr als ein Baby erwarten,

 Blutungen hatten oder haben,

 eine tiefliegende Plazenta haben,

 mehr als zwei Fehlgeburten vor dieser Schwangerschaft hatten,

 an hohem Blutdruck oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden,

 in den letzten Schwangerschaften Frühgeburten hatten oder

 Frühgeburtsbestrebungen haben.

Schwanger in die Sauna?

Wenn Sie nach dem Sport gerne Dampfbad oder Sauna aufsuchen, sollten Sie im ersten Drittel der Schwangerschaft besser darauf verzichten. Es ist bekannt, dass ab einer Körpertemperatur von über 38,9 Grad die Rate von Babys mit einem offenen Rücken (Spina bifida) ansteigt. Bei kurzen Saunagängen von unter 10 Minuten wird diese Körperwärme, das zeigen Untersuchungen, jedoch nicht erreicht.

Trotzdem warnen amerikanische Ärzteverbände vor der Benutzung von heißen Bädern, Whirlpool und Sauna im ersten Drittel der Schwangerschaft.

Danach müssen Sie sich aber von entspannenden Dampfbad- und Saunagängen nicht abhalten lassen, wenn sie weniger als zehn Minuten dauern und Sie sich dabei wohlfühlen. Anzeichen von Unwohlsein sollten Sie allerdings dazu führen, dass Sie den Saunagang abbrechen. Das durch das Wechselspiel von Wärme und Kälte unterstützte Gefäßtraining führt zu einer schnelleren Ausschwemmung von Wasseransammlungen im Gewebe und beugt so Schwangerschaftsödemen vor.

Regelmäßiges Saunen in der Schwangerschaft verhilft zu einer leichteren und kürzeren Geburt. Das jedenfalls belegen Studien aus Finnland, wo die Mehrzahl der Schwangeren bis kurz vor der Geburt oft in die Sauna gehen.

Genießen Sie die Bewegung, aber übertreiben Sie nicht!

Auch wenn Sport und Bewegung Ihnen gut tun und bei der Vorbereitung auf die Geburt helfen, beachten Sie bitte Folgendes:

 Essen Sie eine Stunde bis 30 Minuten vorher eine leichte Mahlzeit, wie Reis oder Kartoffeln, eine Scheibe Vollkornbrot oder Nudeln. Trinken Sie dazu genügend.

 Wenn Sie in einer Gruppe Sport oder Fitness machen, informieren Sie die Übungsleiterin darüber, dass Sie schwanger sind.

 Wählen Sie ein gemäßigtes Sportprogramm, bei dem Ihr Atem nicht so schnell wird, dass Sie nicht mehr reden können. Wenn Sie bis zur Erschöpfung trainieren, geht zu viel Sauerstoff zu Herz und Lungen und nicht mehr genügend zur Gebärmutter und damit zu Ihrem Kind.

 Tragen Sie leichte, atmungsaktive Kleidung. Trinken Sie vor, während und nach dem Training. Bevorzugen Sie Wasser oder kalten Kräutertee.

Hebammen-Gesundheitswissen

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