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7.3 Prognosen der Güterverkehrsentwicklung

Nach dem Referenzszenario der Verkehrsperspektiven 2040 des ARE wird die Verkehrsleistung im Güterverkehr bis 2040 um 37% auf 36.6 Mrd. tkm ansteigen, das Aufkommen um 39% auf 574 Mio. Tonnen (vgl. Abbildung 19; inkl. Transitverkehr). Zwar nimmt die Verkehrsleistung auf der Schiene mit 45% gegenüber der Strasse mit 33% stärker zu, doch in absoluten Zahlen ist die Zunahme auf der Strasse grösser. In Folge soll sich der Modalsplit um zwei Prozentpunkte zur Schiene verschieben, sodass deren Anteil neu 38,8% beträgt. Der Marktanteil der Bahn am Aufkommen soll 2040 mit 14% etwa auf dem gleichen Niveau wie heute zu liegen kommen. «Die Überlastung des Strassennetzes [wirkt wahrscheinlich] als grösster positiver Treiber des SGVs. Es ist eigentlich Politik über Staustunden.», meint Peter Füglistaler.


Abbildung 19: Leistung im Güterverkehr bis 204075

Die Binnenverkehrsleistung nimmt nach den Szenarien des ARE mit 42,5% (Aufkommen: +39%) am stärksten zu, der Export mit 18,6% (+35%) und der Import mit 42,5% (+20%). Der Transitverkehr hat ein Plus von 29,8% (+38%). Der Anteil des Binnenverkehrs an der Gesamtverkehrsleistung soll mit 53% vor dem Transit mit 28% am höchsten bleiben.

In der hohen Sensitivität soll die Verkehrsleistung um 50% steigen, in der tiefen um lediglich 25%. Es wurde ausserdem ein Alternativszenario erstellt, bei dem sich die politischen Rahmenbedingungen etwas zugunsten der Umwelt verändern. Die Veränderungen werden aber als sehr klein prognostiziert: Die Verkehrsleistung soll 0,5% über dem Referenzszenario zu liegen kommen, der Modalsplit würde sich um weniger als einen Prozentpunkt zur Schiene verschieben.

Eine andere Prognose von 2012 hingegen ging bei einem optimistisch gewählten Verlagerungsfall von einer starken Verschiebung der Marktanteile zur Schiene aus (vgl. Abbildung 20). Der Anteil des SGVs in der Fläche an der Güterverkehrsleistung sollte nach diesem Szenario von 25% im Jahr 2010 auf 38% im Jahr 2030 ansteigen. Im Referenzszenario wird ein Anstieg des Marktanteils auf 27% prognostiziert und die Verkehrsleistung im Güterverkehr in der Fläche soll bis 2030 um 28% auf knapp 23 Mrd. Tonnenkilometer ansteigen.


Abbildung 20: Entwicklung des Güterverkehrs in der Fläche nach Verkehrsträger76

Ein weiteres Szenario77 geht bei einem Weiter-so (nach Stand 2013) von einer Erosion des SGVs in der Fläche auf europäischem Niveau aus (15-17% Marktanteil), bei einer Nutzung von Chancen von einem Halten der Anteile (17-25%).

Die bezüglich Güterverkehrsleistung wichtigste und bezüglich Aufkommen zweitwichtigste Warengruppe der Stück- und Sammelgüter soll in allen Prognosen in Folge des Güterstruktureffekts stark wachsen und der SGV Anteile gewinnen (vgl. Abbildung 21). Auch die mit der Bautätigkeit verbundenen Warengruppen bleiben sehr wichtig bzw. sollen stark wachsen. Nur beim Import der bahnaffinen fossilen Energieträger wird ein Rückgang prognostiziert.


Abbildung 21: Entwicklung Warengruppen nach Aufkommen78

Die Fahrleistung von schweren Güterfahrzeugen auf der Strasse soll zwischen 2010 und 2040 laut ARE um 31% zunehmen, die der Lieferwagen aufgrund der Affinität zu Stück- und Sammelgütern stärker um +41%. Bis 2040 wird eine Abnahme der CO2-Emissionen im Strassengüterverkehr um -16% gegenüber 2015 bzw. -2% gegenüber 1990 auf dann 2,3 Mio. Tonnen prognostiziert.79

Zusammengefasst soll der Güterverkehr in allen Prognosen weiter zunehmen. Vom ARE werden keine grossen Veränderungen im Modalsplit und ein Fortsetzen der Trends erwartet. Jedoch sind bezüglich Modalsplit und Warengruppen zwischen den verschiedenen Studien und Szenarien grosse Unterschiede festzustellen. Dies verdeutlicht, dass die zukünftige Entwicklung des Güterverkehrs schwierig zu prognostizieren ist und von vielen Faktoren abhängt (vgl. Kapitel 10.1.7 und 10.10.1).

Schienengüterverkehr in der Schweiz

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