Читать книгу Schienengüterverkehr in der Schweiz - Simon Lieb - Страница 3

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2 Einleitung

Güterverkehr ist für Bevölkerung und Wirtschaft essenziell. Ohne Güterverkehr kommt kein Brief an seinem Ziel an, können keine Produkte dem Kunden zugestellt werden und der Dorfladen nicht mit Nahrungsmitteln beliefert werden. Ohne Güterverkehr würde vieles nicht funktionieren. Trotzdem wird er in seiner Bedeutung stark unterschätzt und findet praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Diese Maturaarbeit behandelt den Güterverkehr auf der Schiene mit Start- und/oder Zielpunkt in der Schweiz, also Binnen-, Import- und Exportverkehr. Wenn man von diesem sogenannten Schienengüterverkehr (SGV) in der Fläche hört, dann meistens aus Negativ-Schlagzeilen, wie etwa 2018, als ein grosser Abbau von Bedienpunkten angekündigt wurde. Er steht in einer schwierigen Ausgangslage und hat seit etwa 2005 Mengen verloren. Neben dem SGV in der Fläche gibt es den Transitverkehr, der im Zusammenhang mit der Alpen-Initiative etwas bekannter ist. Dieser wird aber nicht behandelt. Der Strassengüterverkehr schliesslich ist zwar nicht zentraler Bestandteil dieser Maturaarbeit, doch kann der SGV nicht losgelöst von diesem betrachtet werden, weshalb immer wieder von ihm zu hören sein wird.

Neben den positiven Effekten – der Verteilung von Gütern – hat der Güterverkehr aber auch starke negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt: Es werden CO2-Emissionen ausgestossen, Feinstaub- und Lärmemissionen beeinträchtigen Mensch und Umwelt und Strassen zerschneiden Ökosysteme. Der heutige Umgang mit der Umwelt ist nicht nachhaltig.

Daraus ergibt sich die folgende Zielsetzung:

Diese Maturaarbeit soll aufzeigen, wie der Schienengüterverkehr in der Fläche weiterentwickelt werden kann, um das Ziel eines nachhaltigen Umgangs mit der Umwelt im Bereich des Güterverkehrs zu erreichen.

Konkret sollen die CO2-Emissionen auf null gesenkt und die weiteren negativen Auswirkungen wie Luftschadstoffemissionen, Flächenverbrauch, Habitat-Zerschneidung, Lärmemissionen und Energieverbrauch auf ein umweltverträgliches, nachhaltiges Niveau reduziert werden.

Dabei sollen die folgenden drei Leitfragen beantwortet werden:

(1) Wie sieht das heutige Schienengüterverkehr-System in der Fläche aus, was sind die bestehenden Probleme und was sind Ursachen dafür?

(2) Wie können die Eisenbahnverkehrsunternehmen das schweizerische Schienengüterverkehrs-System in der Fläche weiterentwickeln und verbessern, um möglichst viele Gütertransporte von der Strasse auf die Schiene zu verlagern?

(3) Mit welchen politischen Massnahmen kann das Ziel eines nachhaltigen Umgangs mit der Umwelt im Bereich des Güterverkehrs erreicht werden?

Es werden verschiedene Möglichkeiten der Weiterentwicklung aufgezeigt und diskutiert, es geht aber nicht darum, genau zu evaluieren, was und in welchem Umfang zur Zielerreichung notwendig ist.

Um die Fragestellungen zu beantworten, wurden eine Literaturrecherche und fünf Interviews mit Interviewpartnern von verschiedenen Institutionen durchgeführt. Diese Interviews sind im Anhang aufgeführt. Die gewonnenen Informationen wurden analysiert und mit eigenen Überlegungen und Schlussfolgerungen zusammengeführt.

Nach einer kurzen Einführung in den Güterverkehr folgt die Beschreibung des heutigen SGVs in der Fläche. Um die Ursachen für die heutigen Probleme zu verstehen, wird danach ein Rückblick auf die historische Entwicklung des SGVs gemacht. Bevor aktuelle Prognosen zur Entwicklung des Güterverkehrs vorgestellt werden, werden die negativen Auswirkungen des Güterverkehrs behandelt. Dann folgt ein Kapitel, in dem von den Eisenbahnverkehrsunternehmen umsetzbare Innovationen aufgezeigt werden und ein Kapitel, in dem Massnahmen, die vom Staat ergriffen werden können, diskutiert werden. Schliesslich werden in einem Fazit die wichtigsten Ergebnisse zusammengeführt.

Schienengüterverkehr in der Schweiz

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