Читать книгу Love is all we crave - Siobhan Davis - Страница 10

6. Kapitel

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»Hattest du irgendwelche Probleme, dich davonzumachen?«, fragt Drew, als ich Lauders Haus ein paar Stunden später erreiche.

»Nein, alles hat wie am Schnürchen geklappt. Ich habe Charlie wie ein Murmeltier dösend auf meinem Bett zurückgelassen. Mit Wein und einem ordentlichen Abendessen habe ich ihn gefügig gemacht, und er hat einen Zwölf-Stunden-Arbeitstag hinter sich. Die Tatsache, dass er eingepennt ist, wird in ihm hoffentlich kein Misstrauen wecken.«

»Immer einen Schritt voraus, meine Schöne«, sagt Jackson anerkennend und kommt mit weit ausgebreiteten Armen auf mich zu.

Ich lasse mich gern in seine Umarmung fallen. »Wie fühlt sich unser Patient heute?«

»Er ist förmlich an die Decke gegangen, als Rick seine Schulter wieder eingerenkt hat. Ich dachte schon, er würde ihn umbringen.« Jackson lacht.

»Er ist ein verfickter Albtraum«, bestätigt Sawyer, der in einem weißen T-Shirt und einer lose sitzenden grauen Jogginghose auf mich zukommt. Seine Füße sind nackt und sein Haar noch vom Duschen feucht.

»Wie ich sehe, färbt Xavier auf dich ab«, necke ich ihn und deute auf seinen legeren Style.

»Warum nimmt jeder an, ich würde keine Jogginghosen besitzen?«

»Vielleicht, weil du in deinem Anzug schläfst?«, witzelt Jackson.

»Oder weil es schwierig ist, sich vorzustellen, dass Mr Stock-im-Arsch in ein solches Teil passt?«, fügt Xavier hinzu und reißt mich aus Jacksons Armen. »Hör auf, den Schatz in Beschlag zu nehmen.« Xavier zieht mich in seine Arme, und ich schließe die Lider, erlaube seiner Wärme und seinem vertrauten Geruch, mich zu beruhigen.

»Verpisst euch!«

Ruckartig reiße ich beim Klang dieser Stimme den Kopf hoch und löse mich ohne einen weiteren Gedanken von Xavier.

»Kai. Du solltest das Bett noch nicht verlassen. Du ...«

»Fick dich, Rick!«, brüllt Kai. »Ich will verdammt noch mal meine Ehefrau sehen!«

Kai erscheint auf halber Höhe des Flurs, und ich laufe sofort auf ihn zu. Mein Herz schlägt rasend schnell und Schmetterlinge toben in meinem Inneren, während sich mein Magen zusammenzieht. Kai klammert sich am Türrahmen fest, halb vornübergebeugt. Es ist offensichtlich, dass Rick recht hat – er sollte noch nicht auf den Beinen sein. Unzählige Schnitte und blaue Flecken bedecken sein Gesicht, aber das beeinträchtigt sein Aussehen kein bisschen. Er ist immer noch genauso schön für mich wie eh und je.

Eine ganze Menge Emotionen leuchten in seinen warmen, braunen Augen und ich möchte in ihren schokoladigen Tiefen ertrinken. Sein dunkles Haar fällt über eine Seite seines Kopfes, und meine Hände zucken vor Verlangen, die seidigen, glatten Strähnen zu spüren. Ich liebe es, Kais Kopf in meinen Schoß zu betten und mit meinen Fingern durch seine Haare und über die an den Seiten geschorenen Hautpartien zu streichen. Er liebt es auch. Viele unserer heißen Ficksessions haben so ihren Anfang genommen.

Die Stoppeln an seinem Kinn und seinen Wangen sind dichter als gewöhnlich, aber ich verstehe, dass eine Rasur momentan wohl ganz unten auf seiner Prioritätenliste steht. Seine Lippen sind ein wenig zerschunden, aber immer noch voll und einladend, und ich kann mein Verlangen nicht länger kontrollieren.

Es ist sechs Tage her, seit meine Lippen seine zuletzt geschmeckt haben. Sechs lange Tage, seit ich mich in seinen starken Armen verloren habe. Sechs Tage, seit ich gespürt habe, wie er sich in mir bewegt. Dennoch fühlt es sich wie sechs Jahre an. Sogar eine Stunde ohne ihn erscheint mir unvorstellbar lang.

Ich möchte ihm um den Hals fallen, ermahne mich aber zur Zurückhaltung, weil er Schwierigkeiten hat, ohne Hilfe aufrecht zu stehen. Stattdessen verlangsame ich meine Schritte, bevor ich ihn erreiche, und spüre Traurigkeit in mir aufsteigen. Von irgendwoher beschwört er genug Kraft, um sich aufzurichten, und breitet die Arme aus. »Komm her, Firecracker.«

Ein Schluchzen dringt aus meiner Seele, als ich ihn erreiche und meinen Körper an seinen presse. Seine Arme um mich sind wie eine tröstende Decke, die mich umhüllt. Sein Duft erinnert mich an den vertrauten Geruch von zu Hause. Bevor wir uns getroffen haben, dachte ich, die spezielle Weise, wie er auf mich wirkt, existiere nur zwischen den Seiten eines Liebesromans. Alles, was es braucht, ist ein flüchtiger Blick, eine kleine Berührung, und schon schmelze ich dahin. Mein Herz rast und eine neue Welle an Schmetterlingen flutet meinen Magen, allein deshalb, weil ich weiß, dass er mit mir in einem Raum ist. Wenn ich ihm so nah bin, möchte ich mich an ihn schmiegen und ihn nie wieder loslassen.

Es ist mehr als nur ein vorübergehender Drang oder ein Ausbruch von Lust. Es ist eine intensive körperliche Reaktion, die nur befriedigt wird, wenn ich in seinen Armen liege. Wenn ich ihn spüre, fühlt es sich an, als sei die Welt in Ordnung, und ich weiß, dass wir Berge erobern können. Alle Schmerzen, Unsicherheiten und Ängste, die an meinem Inneren nagen, verschwinden, wenn ich mit diesem Mann in unserer eigenen Welt gefangen bin.

Ich dachte, wahre, seelentiefe Liebe sei ein Mythos.

Aber ich beweise mir gern selbst, dass ich falschlag, denn was wir teilen, geht tiefer als alles andere. Es ist transzendent, und es wird nie einen anderen Mann für mich geben.

Kai ist der Eine.

Für immer.

Sein Mund liegt sofort auf meinem, und es scheint nebensächlich zu sein, dass er verletzt ist. Er verschlingt mich mit einer Intensität und einem Bedürfnis, das mein eigenes widerspiegelt. Er drückt seinen Rücken flach gegen das Türblatt und zieht mich kurzerhand an seinen steinharten Körper, während wir übereinander herfallen.

Ich kann nicht aufhören, ihn zu küssen. Ich brauche seine Küsse wie die Luft zum Atmen. Ich sauge seinen Geruch und seinen Geschmack ein und plündere seine Lippen und seinen Mund in der schmerzhaften Gewissheit, dass wir nie sicher sein können, wann wir dazu wieder in der Lage sein werden.

Als wir schließlich unsere Lippen voneinander lösen, liegt das nur daran, dass wir beide Schwierigkeiten haben, zu atmen. Er legt seine Stirn an meine und hält meine Taille fest umschlungen. »Baby. Ich habe dich so sehr vermisst.«

Ich streiche zärtlich über seinen Nacken. »Du hast mir auch gefehlt. Ich war krank vor Sorge.« Ich bedecke sein Gesicht mit federleichten Küssen und berühre jede Stelle, wo mein Vater ihn verletzt hat. »Ich hatte solche Angst, er könnte dich töten.« Erneut steigen in mir Tränen auf, und ich bin gefährlich nahe daran, die Kontrolle über meine Emotionen zu verlieren. »Es tut mir so leid, dass er dir das angetan hat.«

»Schhh, Süße.« Er reibt mit seinem Daumen über meine geschwollene Unterlippe. »Es ist nicht deine Schuld. Wir waren zu nachlässig. Wir hätten jemanden dabeihaben sollen, der uns beschützt. Aber wir werden diesen Fehler nicht noch einmal machen.«

»Deswegen sind die Jungs da vorn also da?«, frage ich, mich an die vier schwarz gekleideten Männer erinnernd, die förmlich mit den Schatten rund um das Haus verschmolzen sind.

Nickend legt er seinen Arm um mich, zuckt jedoch bei der Bewegung zusammen. Ich versuche, mich aus seinem Griff zu winden, aber er hält mich nur umso fester. »Nicht. Es ist mir egal, dass es wehtut. Ich brauche dich in meiner Nähe.«

»Okay, meine Geduld ist jetzt am Ende«, ruft mein Bruder, schiebt Xavier aus dem Weg und baut sich vor uns auf. »Was meinte er vorhin, Abby?«

Ich weiß genau, worauf er sich bezieht.

»Können wir das hier besprechen?«, fragt Rick, und ich lenke meine Aufmerksamkeit auf ihn. Zuvor hatte ich gar nicht gemerkt, dass er auf der Couch sitzt, weil ich so auf in seinen Bruder konzentriert war. »Kaiden muss seinen mürrischen Hintern wieder ins Bett schwingen.«

Ich lasse meinen Blick von Rick zu einem in der Mitte des Raumes befindlichen Doppelbettes schweifen, neben dem sich ein Tropf und eine Art Überwachungsmaschine befinden.

»Ich werde es dir gleich erklären, aber lass mich Kai zuerst wieder ins Bett bringen«, wende ich mich an meinen Bruder und lege meinen Arm um Kais Taille. »Lehn dich ruhig an mich«, sage ich, während wir langsam zu dem provisorischen Krankenlager gehen.

»Ich schaffe das schon«, beharrt er und versucht, sich nicht auf mich zu stützen. Kleine Schweißperlen bedecken seine Stirn und sein Gesicht verzieht sich bei jedem Schritt vor Schmerz.

Als wir endlich die Matratze erreichen, lässt er sich mit einem dankbaren Stöhnen darauf nieder. Rick bringt seine Kissen am Kopfende in Position, hebt Kais weißes Schlafshirt an und inspiziert die dicke Bandagenschicht, die seinen Oberkörper bedeckt.

»Wie stark sind deine Schmerzen?«, frage ich, als Kai nach meiner Hand greift.

»Es ist nichts im Vergleich zu der Qual, von dir getrennt zu sein«, krächzt er rau und keucht, als Rick sanft seine Seite abklopft.

»Himmel, Anderson.« Ich kann das Grinsen in Jacksons Ton fast hören. »Entweder zeigen die Schmerztabletten bei dir endlich Wirkung oder du stehst völlig unter ihrem Pantoffel.«

»Ich habe meine Ehefrau vermisst. Erschieß mich, wenn das ein Verbrechen ist.« Kai schickt einen bösen Blick in Jacksons Richtung.

»Was zur Hölle soll das bedeuten, Abby?« Drews Blick springt zwischen mir und Kai hin und her, als ich zu ihm auf das Bett klettere.

»Ich hatte keine Möglichkeit, dich davon zu unterrichten«, entgegne ich ehrlich. »Es ist passiert, während du kurz vor Weihnachten in Parkhurst warst.«

»Wir wollten es dir sagen«, fügt Kai hinzu, legt seinen Arm um meinen Rücken und drängt mich, mich zu ihm zu kuscheln. Ich möchte ihm nicht wehtun, also lege ich mich vorsichtig an ihn, ständig beobachtend, ob mir sein Körper Hinweise auf Schmerzen gibt, die ich verursache. Immerhin ist klar, dass Kai mich nicht daran hindern wird, auch wenn ihn das zusätzlich quält. »Aber dafür gab es keinen sicheren Weg. Es tut mir leid, Mann.«

»Hast du gerade eben die Wahrheit gesagt?«, fragt Drew und setzt sich auf die Bettkante.

»Kai und ich haben drei Tage vor Weihnachten geheiratet«, bestätige ich und lege meine Hand sanft auf die Brust meines Mannes.

»Was?«, stottert Drew, und ich kann mich nicht daran erinnern, meinen Bruder jemals überraschter gesehen zu haben. »Wie bitte?«

Mit neuen Tränen in den Augen sehe ich zu Kai auf. »Kai hat mir an dem Abend vor eurer Rückkehr aus Parkhurst einen Antrag gemacht.«

Ich werde nicht auf die Höhen und Tiefen dieses Gespräch eingehen, denn es hat Kai einige Mühen gekostet, mich davon zu überzeugen, dass seine Motive die richtigen waren. Wir haben bei Lauder im Bett gelegen und er schlug vor, zu fliehen. Als ich das als Option verwarf, brachte er das Thema Heiraten zur Sprache. Zunächst habe ich seinen Antrag abgelehnt, bis er mich überzeugte, dass er aus den richtigen Gründen heiraten wollte.

Nicht nur, um mich vor meinem Vater zu beschützen und mir meine Anteile an Manning Motors zu wahren. Sondern weil er mich liebt und den Rest seines Lebens mit mir verbringen will.

Mein Herz platzt beinah vor innigen Gefühlen, als ich mich an diesen Teil des Gesprächs erinnere. Ich hätte nie erwartet, dass er so romantisch sein könnte, aber er hat mich mit seinen schönen Worten von den Füßen gerissen. »Lauders Vater schickte seinen Hubschrauber, um uns am nächsten Morgen ganz früh nach New York zu bringen, und Hunts Vater hat einen Gefallen eingelöst, den ihm jemand schuldete. Minuten, bevor wir uns das Ja-Wort gegeben haben, erhielten wir erst die Heiratslizenz.«

Kai drückt einen Kuss auf meine Schläfe und zieht mich näher an sich. »Wir hatten nicht einmal die Gelegenheit, zu feiern. Wir wussten, dass ihr am selben Tag aus Parkhurst zurückkehren würdet, also sind wir umgehend zurückgeflogen und waren buchstäblich gerade erst wieder hier eingetroffen, als mich dein Anruf erreichte.«

Kai an diesem Tag zurückzulassen, hat mir das Herz gebrochen, und ich habe die ganze Fahrt zurück zu Charlies Haus im Uber geweint. Ich hätte wissen müssen, dass etwas nicht stimmt, als er mich Heiligabend nicht anrief, aber ich nahm an, er hätte während der Party in Lauders Haus einfach keine Zeit. Ich war so unglaublich naiv und nichts ahnend. Wenn ich schlauer gewesen wäre, hätte ich Drew auf die Sache ansetzen können, und er hätte möglicherweise in Erfahrung gebracht, dass der Bastard Kai entführt hatte.

Ich küsse ihn zärtlich. »Ich liebe dich«, flüstere ich.

»Ich liebe dich auch«, flüstert er zurück und beansprucht meinen Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss. Hitze flutet meine Mitte, und ein vertrautes, schmerzhaftes Sehnen pocht zwischen meinen Schenkeln.

Ich brauche ihn. Will ihn. Wir hatten noch nicht einmal Zeit, unsere Ehe zu vollziehen. Aber Kai ist verletzt und der Raum ist voller Leute, also reiße ich mich widerwillig von ihm los.

»Warst du dabei?«, fragt Drew und sieht Xavier an.

»Ja, das war ich.« Er bedenkt mich mit einem liebevollen Blick. »Ich bin froh, hiergeblieben zu sein, sonst hätte ich diesen Moment wahrscheinlich verpasst.«

Drew wendet den Blick ab.

»Es tut mir leid, D.« Ich kaue auf der Innenseite meiner Wange herum und verstehe, warum er verärgert ist. Wenn Jane und Drew durchgebrannt wären und geheiratet hätten, ohne es mir zu sagen oder mir die Gelegenheit zu geben, daran teilzunehmen, wäre ich auch sauer. Aber die Umstände waren kompliziert. Hätte sich Drew in Rydeville aufgehalten, wäre er zweifellos dabei gewesen. Wäre er jedoch mit den anderen tatsächlich in Rydeville gewesen, hätte ich mich auf keinen Fall davonschleichen und Kai heiraten können. So oder so war es unvermeidlich.

»Wenn wir das alles überstanden haben, werden wir eine richtige Hochzeit feiern, dann kannst du Abby zum Altar führen«, stellt ihm Kai in Aussicht, und ich erinnere mich wieder an das Gespräch, das wir auf dem Rückweg von New York im Hubschrauber geführt haben.

Ich möchte nach Alabama zurückkehren, wo wir uns kennengelernt haben, und am Strand unser Gelübde ablegen. Dieser Teil gehört zum Anwesen seines Onkels Wes, daher wird es kein Problem sein, diesen Wunsch Realität werden zu lassen. Wir können den Hochzeitsempfang im Haus abhalten oder ein Festzelt auf dem Gelände errichten.

Für manche mag die Tatsache seltsam erscheinen, dass ich an den Ort zurückkehren will, wo ich meinem Leben fast ein Ende gesetzt hätte.

Doch für mich steckt mehr dahinter.

Diese Erinnerung ist mit der Erkenntnis verknüpft, dass das Leben kostbar ist, denn ich war sehr nahe daran, meines wegzuwerfen.

Meine Hochzeitsnacht möchte ich in der Hütte verbringen, wo Kai mich so hingebungsvoll und zärtlich lieben wird, wie er es in jener Nacht getan hat, als wir uns kennenlernten.

Drew hebt das Kinn. »Das fände ich toll.« Wir teilen einen Blick und mein Herz ist voller Liebe. »Und es besteht kein Grund, sich zu entschuldigen«, fährt er fort. »Ich kann euer Handeln nachvollziehen. Ich war nicht hier und du konntest nicht warten.« Plötzlich entweicht ein überraschtes Lachen seinem Mund. »Jetzt habe ich es erst richtig verstanden.« Er grinst uns an. »Charlie lebt im Glauben, ihr wärt verheiratet, aber diese Ehe ist gar nicht rechtlich bindend.«

»Genau. Und dasselbe gilt für den wertlosen Vertrag, den Vater ihn unterschreiben ließ«, füge ich mit einem Lächeln hinzu. »Kai hat bereits unmittelbar nach unserer Heirat ein Rechtsdokument unterzeichnet und die Anteile an Manning Motors an mich zurücküberwiesen. Sobald ich achtzehn bin, gehören diese Aktien mir. Nicht Vater.«

»Und«, fügt Kai hinzu, »wir haben noch andere Bestimmungen vertraglich festgehalten, damit er diese, falls Abby oder mir etwas zustößt, auch nicht in die Hände bekommt.«

»Schön gespielt.« Drew nickt bestätigend. »Aber wenn Vater davon Wind bekommt, ist dein Leben in ernster Gefahr. Wer weiß noch davon?«

»Nur die Personen in diesem Raum und mein Vater«, hält Sawyer fest. »Und er wird kein Wort darüber verlieren. Er weiß, wie wichtig es ist, dass er das für sich behält.«

»Gut, weil das Leben beider auf dem Spiel steht. Vater wird ausrasten, wenn er es herausfindet. Diese Angelegenheit wirkt sich nicht nur auf seine Kontrolle bei Manning Motors aus. Es wird auch seine Kandidatur als Präsident in Parkhurst maßgeblich beeinflussen.« Er sieht Kai düster an. »Ab diesem Zeitpunkt wird er nicht nur hinter dir her sein, sondern auch Abby aus dem Weg räumen wollen.«

»Deshalb müssen wir sicherstellen, dass er erst davon erfährt, wenn wir bereit sind«, betone ich. Ich löse mich aus Kais Umarmung und setze mich aufrecht hin. »Ich habe einen Plan, aber er ist komplex und wir müssen alle zusammenarbeiten, um ihn umzusetzen.« Ich betrachte jeden der anwesenden Männer einzeln. »Kann ich mich auf euch verlassen?«

»Zu einhundert verdammten Prozent«, antwortet Kai. »Was auch immer du ausheckst, ich bin dabei.«

Ein Chor der Zustimmung erfüllt den Raum, als mir alle einstimmig ihre Unterstützung zusichern.

Adrenalin schießt durch meine Venen, und ich spüre deutlich, dass er das ist.

Der entscheidende Moment, in dem sich alles ändert.

Wo sich die Macht verschiebt und sich die Leute in diesem Zimmer wappnen, um die Kontrolle zurückzugewinnen.

Erneut sehe ich alle an und starke Emotionen klettern meine Kehle hinauf. Die Jungs haben immer wieder behauptet, sie würden für mich töten oder eine Kugel in Kauf nehmen, aber ich war skeptisch. Besonders, da mich jeder schon auf seine Weise betrogen hat.

Aber das ist die Vergangenheit.

Wenn ich sie jetzt anschaue, weiß ich, dass sie die Wahrheit sprechen.

Ich weiß, dass wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Dass sie das genauso sehr wollen wie ich und alles dafür tun werden, um mir zu helfen, die Kontrolle über mein Leben zurückzugewinnen.

Es ist ein surreales Gefühl.

Zu wissen, dass ich eine so beeindruckende Truppe habe, die hinter mir steht, auf mich aufpasst und meine Entscheidungen unterstützt. Das Gefühl der Ermächtigung ist unglaublich. Unbeschreiblich. Und genau das, was ich brauche, um die kommenden Wochen und Monate zu überstehen. Es wird nicht einfach werden, und die Rolle, die ich spielen muss, wird mir alles abverlangen. Aber ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Crew an meiner Seite der Herausforderung gewachsen bin.

Wir werden es schaffen.

Diesmal geht der Bastard unter.

Und er wird nicht wieder aufstehen.

Love is all we crave

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