Читать книгу Love is all we crave - Siobhan Davis - Страница 11

7. Kapitel

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»Wir sind ganz Ohr, Süße«, sagt Jackson, woraufhin ihm Kai einen drohenden Blick zuwirft. »Erzähl uns von deinem bösen Plan.«

Ich strecke ihm die Zunge raus, was ihm ein Lachen entlockt. Er hat kein einziges Mal versucht, nach einem Joint zu greifen, und diese Tatsache ist nicht unbemerkt geblieben. Der Todestag seiner Schwester liegt noch nicht lang zurück, und der Druck, unter dem wir stehen, ist groß, daher hätte ich erwartet, dass er sich die meiste Zeit das Hirn aus dem Schädel raucht. Dass das nicht der Fall ist, erwärmt mein Herz. Ich hoffe, es bedeutet, dass er die Kurve gekriegt hat, denn das wünsche ich mir für ihn.

Und doch ist es mehr als nur das.

Wenn wir erfolgreich sein und lebendig aus der Sache herauskommen wollen, brauchen wir Jackson, nüchtern und voll fokussiert.

Ich mache mir eine mentale Notiz, diesbezüglich mit ihm noch das Gespräch zu suchen.

»Wir müssen uns dem Ganzen aus verschiedenen Blickwinkeln nähern«, betone ich. »Vater ist ein berechnender Bastard und verwischt immer seine Spuren. Aber jeder von uns macht Fehler. Jeder hat eine Schwäche, und ich habe seine schon entdeckt.« Ich mache eine kurze Pause. »Seine Vorliebe, Menschen zu überwachen, ihre Taten aufzuzeichnen und die Beweise dafür zu nutzen, um sie zu erpressen, wird sein Untergang sein.«

»Inwiefern?«, fragt Rick und lehnt sich mit seinem Hintern gegen die Rückseite der Couch.

»Du hast erwähnt, er habe langjährige und hochrangige Elitemitglieder in seinen Sex-Keller gelockt«, sage ich und schaue meinen Bruder an. »Und sie dabei gefilmt, wie sie verwerfliche Dinge tun. Mit diesem Wissen erpresst er sie nun, damit sie seine Präsidentschaftskandidatur unterstützen. Richtig?« Drew nickt. »Ich schlage vor, wir treffen den Bastard von zwei Seiten. Wir nehmen ihm Manning Motors weg, und wir berauben ihn seiner Wahl und seines Status innerhalb der Elite.«

»Okay. Ich glaube, ich weiß, was du vorhast«, meint Drew, »aber wie willst du das erreichen?«

»Wir müssen diese Bänder finden, um damit zu einigen der Männer zu gehen, die er erpresst, und ihnen anzubieten«, ich mache Gänsefüßchen in der Luft, »sie von uns zu kaufen. Die Bezahlung soll jedoch kein Bargeld beinhalten, sondern dass sie ihm ihre Unterstützung für seine Präsidentschaftskandidatur entziehen.«

»Was ist, wenn dein Vater über Backups verfügt?«, fragt Sawyer. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er welche haben wird.«

»Dann finden wir diese und zerstören sie ebenfalls.« Meine Stimme ist voller Selbstvertrauen, obwohl ich weiß, dass es schwierig genug ist, einen Satz der Bänder aufzustöbern. »Und falls wir sie nicht ausfindig machen können, bluffen wir. Wir werden ihnen sagen, dass wir alle Kopien haben. Wir können die Dateien bei Bedarf duplizieren und verdreifachen, damit sie überzeugend aussehen. Es ist mir egal, ob Vater sie gegen diese Männer einsetzt, wenn wir sie nur dazu bringen, ihm zuerst ihre Unterstützung zu entziehen.« Ich atme tief ein. »Deshalb können wir das alles nur am Tag der Abstimmung offenlegen. Wenn der Bastard danach versucht, die Backups gegen die anderen Kerle zu verwenden, würde ich das als Win-win betrachten.«

Drew blickt mich stolz an. »Weil es sie ebenfalls diskreditieren und die ganze Institution in Verruf bringen würde.«

»Genau.«

»Das sollte definitiv Teil unseres Plans sein«, stimmt Xavier mit leuchtenden Augen zu.

Sawyer nickt. »Wir können es so einrichten, dass die Bänder gleich nach der Abstimmung gegen deinen Vater enthüllt werden.« Ich kann fast sehen, wie sich die Räder in seinem Kopf drehen. »Wir könnten es so aussehen lassen, als wäre es die Rückversicherung deines Vaters, falls die Abstimmung gegen ihn ausgehen würde.«

»Das ist verdammt perfekt!« Aufregung macht sich in mir breit. »Denn das entspricht genau seinem klassischen Vorgehen. Niemand würde hinterfragen, dass er dahintersteckt.« Jeder Nerv in meinem Körper scheint zum Zerreißen gespannt und ich wünschte, wir könnten auf der Stelle damit beginnen, alles in die Tat umzusetzen. Es juckt mich, die Kette an Ereignissen in Gang zu setzen.

»Das ist ein guter Plan«, stimmt Kai zu. »Aber es hängt alles davon ab, dass wir diese Aufnahmen in die Hände bekommen. Weißt du, wo er sie aufbewahrt?« Kai sieht Drew an. »Weil das Ganze nicht funktioniert, wenn sie so gut versteckt sind wie die Beweise, die eure Mom gefunden hat.«

»Ich weiß, wo sie sind«, antwortet Drew, und sein Gesicht wird zu Stein. »Sie sind im Tresorraum unten im Dungeon. Vater bringt seine Opfer gern hinein und sieht zu, wie das Blut aus ihrem Gesicht entweicht, während er ihnen das Filmmaterial auf einer großen Leinwand präsentiert.«

»Ich liebe es, wenn ein Vorhaben aufgeht.« Xavier reibt sich vor Freude die Hände. »Warum hast du nicht vorher daran gedacht?«, wendet er sich an Drew.

»Es gab einige Gründe. Zum einen ist der Tresorraum durch ein erstklassiges Sicherheitssystem und bewaffnete Leibwächter geschützt. Er ist praktisch undurchdringlich. Zweitens habe ich keine Ahnung, wo er die Sicherungsdateien aufbewahrt, vorausgesetzt, er dupliziert die Aufnahmen, aber wie Abby dargelegt hat, ist das kein Problem mehr. Und drittens«, er sieht mich scharf an, »war ich auf eine andere Sache konzentriert.«

»Manning Motors?«

Er schaut zu Boden und nickt.

»Nun, das ist ziemlich einfach. Jetzt, wo wir beide achtzehn werden, haben wir Zugang zu unseren Anteilen«, sage ich.

Er hebt den Kopf. »Ich werde sofort daran arbeiten. Zuerst werde ich geheime Treffen mit den Vorstandsmitgliedern vereinbaren, beginnend mit jenen Männern, denen ich vertrauen kann, dass sie nicht gleich zu Vater laufen. Zu den meisten habe ich bereits gute Beziehungen aufgebaut. Und ich weiß, dass dich einige von ihnen nach deinem Praktikum in diesem Sommer sehr schätzen. Für die meisten bist du allerdings eine Unbekannte, und das könnte einige von ihnen nervös machen. Wir müssen starke Argumente vorlegen, Abby, wenn wir sie dazu bringen wollen, unsere Position zu unterstützen und den Bastard aus dem Vorstand zu wählen.«

»Ich bin sicher, dass wir ihnen ein attraktives Angebot unterbreiten können, und wenn nicht, werde ich schon etwas ausgraben, mit dem wir sie erpressen können.«

Jackson lacht, und Drew zieht eine Braue in die Höhe. Ich seufze. »Ich weiß, D. Das ist auch nicht die Weise, auf die ich spielen möchte, aber das hier ist Krieg, was bedeutet, dass wir alle Taktiken nutzen müssen, die wir in unserem Arsenal haben. Auch wenn es mir nicht gefällt, auf dreckige Methoden zurückzugreifen, werde ich mir davon nicht den Schlaf rauben lassen. Das Ziel ist es, den Bastard zu stoppen, und das ist alles, was zählt.

»Mir ist bewusst, dass wir klüger als er handeln müssen. Ich hasse es nur, dass du dir dabei eventuell die Hände schmutzig machen musst.«

»Wir alle wissen, wer Abby ist«, wendet Kai ein und streicht mit den Fingern durch mein Haar. »Auch wenn ich ebenfalls nicht möchte, dass sie das eventuell tun muss, rechtfertigt das Ergebnis am Ende die Mittel.«

»Danke, Baby.« Ich drücke meine Lippen auf seine und hoffe, dass er noch immer so denkt, wenn er herausfindet, was genau ich tatsächlich machen muss, um den Plan durchzuziehen. »Der andere Bereich, in dem wir Nachforschungen anstellen müssen, ist sein Background. Vater hat diesen aus einem bestimmten Grund nicht offengelegt.«

»Xavier und ich haben bereits damit begonnen, zu graben, aber alle Aufzeichnungen sind bisher verschwunden.«

»Nicht, dass uns das aufhalten würde«, sagt Xavier und beißt herzhaft in einen grünen Apfel. Ein paar Spritzer vom Fruchtsaft verteilen sich dabei um seinen Mund und Sawyer sieht ihn an, als würde er am liebsten sein Gesicht packen und in ein Becken voller Wasser drücken. »Batman und Robin sind an dem Fall dran«, fügt Xavier noch hinzu und zwinkert mir zu. »Vertrau uns.«

»In dieser Gleichung bin besser ich der verdammte Batman«, erklärt Sawyer trocken und funkelt Xavier böse an, als gefiele ihm nicht, dass er diesen Vergleich überhaupt zur Sprache gebracht hat.

»In dieser Gleichung gibt es nur einen Batman, und der bist definitiv nicht du.« Xavier grinst, ehe er ein weiteres großes Stück von seinem Apfel verschlingt. »Ich habe die Lederkluft, um es zu beweisen«, stellt er zwinkernd klar. »Dir kauf ich ein paar Leggins.« Schmunzelnd lässt er seinen Blick an Sawyers Beinen rauf- und runterwandern und beißt erneut kräftig in den Apfel, was noch mehr Saft auf seinem Gesicht verteilt.

»Musst du so schmutzig essen?« Sawyer wirkt nahezu persönlich angegriffen.

»Schmutzig ist gut, Kumpel.« Xavier wirft den Rest des Apfels in den Mülleimer neben Kais Bett. Dann spielt er mit seiner Zunge an seinem Lippenring herum. »Und ich mag es gern schmutzig.« Er bedenkt Sawyer mit einem intensiven Blick. »Sehr gern sogar.«

Jackson lacht, und Sawyer fixiert ihn finster. »Hör auf mit der Flirterei«, zischt er in Xaviers Richtung. »Und spar dir deine Anspielungen, denn die ziehen bei mir null.«

»Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, erwidert Xavier. »Ich habe nur über meine Essensgewohnheiten gesprochen. Worauf hast du angespielt?«

Drew verdreht die Augen. »Genug jetzt. Wir haben noch jede Menge zu besprechen, und Abby kann nicht die ganze Nacht hierbleiben.«

Ich hasse es, dass er recht hat, und ich habe keine Ahnung, wie ich mich von Kai losreißen soll, wenn es an der Zeit ist, zu gehen. »Wir werden mehr Hände an Deck brauchen, weil wir bis zur Abstimmung noch viel zu tun haben. Ich werde mich mit Chad treffen und ihn dazu bringen, die Gruppe wieder zusammenzutrommeln, mit der ich die Geheimnisse der Schüler in der Schule aufgedeckt habe.« Ich wende mich an Drew. »Kannst du eine Liste der Mitglieder zusammenstellen, die Vater erpresst, sowie eine Liste der Vorstandsmitglieder?«

»Die Liste mit den Vorstandsmitgliedern ist kein Problem, aber ich kenne nicht die Namen aller Elitemitglieder, die Vater erpresst. Ich vermute, er macht das schon seit Jahren, aber er hat mich erst im letzten Jahr an Sitzungen teilnehmen lassen, als ich mich darauf vorbereitet habe, mehr Verantwortung zu übernehmen.«

»Wir müssen nicht alle Namen kennen. Wir brauchen nur einige, mit denen wir arbeiten können, damit das Team anfangen kann, sich mit ihren Hintergründen auseinanderzusetzen. Wenn Vater diese Taktik seit Jahren anwendet, ist die Liste wahrscheinlich ohnehin zu lang, um mit jeder einzelnen Person in Kontakt zu treten. Außerdem sind wir möglicherweise nicht in der Lage, so viele Aufnahmen zu bekommen. Wir müssen ein paar lohnende Kandidaten finden und sie gezielt ansprechen.«

Kai reibt mit der Hand meinen Arm auf und ab, und ein angenehmes Prickeln wandert über meine Haut.

»Wenn wir die mächtigsten Elitemitglieder unter diesen Leuten ausfindig machen und Kontakt zu ihnen aufnehmen können, sollten sie in der Lage sein, die anderen auf unsere Seite zu ziehen. Du sagtest, die meisten von ihnen wüssten nicht, dass er die Erpressung im großen Stil abzieht, weil sie zu beschämt oder verängstigt sind, um darüber zu sprechen?«, frage ich, und Drew nickt. »Also machen wir bekannt, dass er mehr als nur einige wenige von ihnen erpresst. Je mehr es sind, desto mehr Macht haben sie am Ende. Wir müssen sie dazu bringen, sich gegen ihn zusammenzurotten, um die Abstimmung zu stoppen.«

»Nehmen wir mal an, wir können in den Tresorraum gelangen und einige dieser Filmaufnahmen in die Hände bekommen, was schon eine große Herausforderung darstellt, und sagen wir mal, wir ziehen diese Elitemitglieder auf unsere Seite, was dann?«, bohrt Kai nach.

Ich drehe mich zu ihm um. »Wir wählen den perfekten Zeitpunkt am Tag der Abstimmung. Der Bastard wird denken, dass er gewählt wird, aber die Abstimmung wird anders ausgehen, als er erwartet. Dann geben wir unsere Hochzeit bekannt und eröffnen ihm, dass wir ihm Manning Motors genommen haben. Er wird mit Sicherheit aus der Elite geworfen.«

»Aber er wird immer noch ein freier Mann sein, und dein Vater ist einfallsreich. Um ihn loszuwerden, muss er tot sein oder hinter Gittern sitzen«, gibt Kai zu bedenken.

»Wenn wir die Aufnahmen der Elitemitglieder veröffentlichen, werden sie ihn möglicherweise für uns töten«, mischt sich Drew ein.

»Nein.« Ich schüttle den Kopf. »Niemand außer wir sollen Gerechtigkeit walten lassen.«

»Wir müssen die Beweise finden, die deine Mom gesammelt hat«, sagt Rick. »Und ihn wegen Mordes an unserer Mutter verhaften lassen.«

»Oder wir schleppen ihn einfach nach draußen und jagen ihm eine Kugel in den Kopf«, schlägt Jackson vor.

»Das soll mir recht sein«, sagt Drew.

»Mir aber nicht.« Alle Augen richten sich auf mich. Ich habe seit Weihnachten viel darüber nachgedacht, nachdem ich geschworen hatte, sein Leben zu beenden. Aber das wäre zu einfach. Ich möchte ihm alles nehmen, so wie er es mir angetan hat, insbesondere seine Freiheit.

Ich möchte ihn hinter Gittern sehen.

An einem Ort wie Rikers Island, einem Gefängnis, dem der Ruf der Gewalt anhaftet. In keiner bequemen Haftanstalt, wo man sich immer noch umbringen kann, um sich vor den Konsequenzen zu drücken.

Ich möchte, dass er sich in der Hölle auf Erden wiederfindet. Dass er von hartgesottenen Knastbrüdern geschlagen und gefickt wird.

Klar, ich möchte ein bisschen Zeit mit ihm allein haben, bevor er eingesperrt wird.

Und ich werde ihm Schmerzen zufügen.

Aber ihn zu töten, wäre zu barmherzig.

Ich möchte, dass er für den Rest seines elenden Lebens jeden Tag leidet.

Das heißt, wir benötigen Beweise, um ihn hinter Gitter zu bringen. Weil wir ihm Emma Andersons Mord nicht anlasten können. Nicht, wenn Atticus Anderson für ihren Tod verantwortlich ist.

Ich sehe Drew an und wir kommunizieren schweigend miteinander. Er signalisiert mir seine Zustimmung, und ich bin froh, dass wir auf derselben Seite sind.

Ich verflechte meine Finger mit Kais. »Drew und ich müssen mit Kai und Rick sprechen«, sage ich in die Runde. »Könnt ihr uns ein paar Minuten allein lassen?

»Worum geht es, Abby?« Kai umfasst mein Kinn und zwingt mich, ihn anzusehen.

»Es gibt etwas, was ich euch beiden mitteilen muss, und das kann nicht warten.«

Love is all we crave

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