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Vorwort

Vordem glaubte ich, dass Menschen sich nicht ändern. Ich dachte stets, dass wir durch Prägung und das Tragen der Last des Alltages, gar keine Gelegenheit finden, unser Leben neu zu definieren. Das jedoch waren keine klugen Gedanken. Inzwischen weiß ich, dass das menschliche Verhalten sich unablässig ändert, dass es sich den Ereignissen des Lebens immer anpasst. Im Allgemeinen ist es so, dass die Welt um uns herum das gar nicht bemerkt, weil die Wandlung schleichend vor sich geht. Ich denke, dass erst bei außerordentlichen, den Lebensablauf beeinflussenden Prozessen, die einst verborgenen charakterlichen Eigenschaften für andere sichtbar werden.

Katastrophen kommen unerwartet, wie beispielsweise eine schlimme Verletzung oder der Verlust des Mobiltelefons. Offenbar ist es so, dass wir anschließend schlagartig anders reagieren, als es unsere Umwelt von uns gewohnt ist. So was geschieht, wenn wir durch äußere Einflüsse gezwungen werden, Lebensentscheidungen zu treffen. Es kann auch sein, dass wir einfach nur desorientiert sind und uns dadurch nicht mehr unter Kontrolle haben. Eine andere Möglichkeit ist, dass uns von außen angetragen wird, unsere Lebensaktivitäten auf den Prüfstand zu stellen, um nicht verfrüht über den Wolken zu schweben.

Aber warum schreibe ich das? Weil ein Stelldichein mit dem Tod uns klarmacht, dass der Aufenthalt unter der Sonne ein begrenzter ist. Diese Erfahrung kann dazu führen, Ordnung im Denken und Handeln zu schaffen. Vielleicht sollte man das Ganze so zusammenfassen: Der Mensch ändert sich nicht wirklich. Es ist nur so, dass sein Auftreten scheinbar respektloser wird. Die Konturen, bei der Wahrnehmung dessen, was sich um ihn herum ereignet, schärfen sich, weil er durch oben beschriebene Ereignisse, abrupt geweckt wurde und er sich selbst infrage stellt. Die einst gelebten gesellschaftlichen Konventionen haben an Bedeutung verloren. Eine neue, bewusstseinserweiterte Art der Wertung und Verarbeitung von Wichtigem und Unwichtigem, hat von ihm Besitz ergriffen.

Dies ist auch ein fröhliches und mutmachendes Buch. Es beschreibt anhand einer wahren Geschichte den Verlauf eines Herzinfarktes und all das, was daraufhin folgt. Es hilft auf unterhaltsame Weise Herzinfarkt-Patienten und Interessierten, beim Verstehen der Krankheit. Die ersten Anzeichen werden beschrieben, der Infarkt selbst, die Operation, die Krankenhausaufenthalte und all das, was danach, während der REHA von den Insassen verlangt wird.

Für die, die weiterleben wollen und die, die nicht wollen, dass andere sich aufgeben, gibt es dieses Buch. Wer wissen will, was bei einem Herzinfarkt medizinisch und psychisch passiert, soll diese Geschichte lesen. Ein Erfahrungsbericht. Ein Tagebuch auch. Selbst denen, die sich tiefer in die Materie einlesen wollen, sind ein paar Kapitel gewidmet.

Fachchinesisch wird hier nicht gesprochen, das liegt daran, dass der Autor aus Deutschland kommt und nicht aus Fachchinesien.

Auch wenn die Emotionen beim Lesen dieses Buches oft Berg- und Talfahren absolvieren, ein Gedanke hat immer geholfen, dieser hier: Es gibt Schlimmeres als einen Herzinfarkt.

Dies ist eine wahre Geschichte.

Herzinfarkt - Eine wahre Geschichte von Ohnmacht, Hoffnung und Weiterleben

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