Читать книгу Füße - Stefan Feiler - Страница 22
Intrinsische oder „kurze“ Muskeln
ОглавлениеIn diesem Kanal liegt ein Teil der intrinsischen oder kurzen Fußmuskulatur, die sich in die Fußsohlen- und Fußrückenmuskulatur aufteilt: Nämlich die kurzen Beuger der zweiten bis vierten Zehe (Musculus flexor digitorum brevis) und der viereckige Fußsohlenmuskel (Musculus quadratus plantae). Letzterer unterstützt die Wirkung des langen Zehenbeugers.
Die Groß- und die Kleinzehe haben jeweils einen eigenen kurzen Beuger. Zusätzlich besitzen diese beiden Zehen auch noch einen Abspreizmuskel (Abductor). Die große Zehe verfügt sogar noch über einen Anspreizer (Adductor), der bei der Entstehung des Hallux valgus eine gewisse Rolle spielt ( Kapitel 3). Diese Muskelgruppen formen am Fußinnen- und Fußaußenrand eine Art muskulären Großzehen- und Kleinzehenballen, ganz ähnlich wie bei der Hand.
Die kleinen Muskeln der Mittelfußzwischenräume sorgen durch ihr filigranes Zusammenspiel dafür, dass sich die Zehen in den Grundgelenken stabilisieren und korrekt ausrichten. Sie ermöglichen damit ein balanciertes Zusammenspiel von langen sowie kurzen Streckern und Beugern an den Zehen. Ist dieses Zusammenspiel gestört, kommt es zu Fehlstellungen wie beispielsweise den Hammerzehen ( Kapitel 6).
Die beiden kurzen Muskeln der Fußrückengruppe, der kurze Großzehenstrecker (Musculus extensor hallucis brevis) und der kurze Zehenstrecker (Musculus extensor digitorum brevis), haben einen flach auslaufenden Muskelbauch, der sich der Kontur des knöchernen Fußrückens anpasst. Der kurze Zehenstrecker bedient aber nur die zweite bis vierte Zehe. Die kleine Zehe hat keinen kurzen Strecker. Die Großzehe verfügt sowohl über einen eigenen langen als auch einen kurzen Streck- und Beugemuskel sowie neben einem Abspreizer sogar noch über einen Anspreizmuskel. Das unterstreicht ihre herausragende biomechanische Bedeutung. Die zweite bis fünfte Zehe müssen sich mit einem gemeinsamen extrinsischen und intrinsischen Muskel für Streckung und Beugung (Ausnahme ist der eigene kleine Beuger der Kleinzehe) begnügen. Die an der Hand vorhandene Sonderstellung des Daumens beim Greifen wurde am Fuß mit dem Großzeh optimal den Anforderungen des Gehens angepasst.
[9] Vordere Extensorengruppe (Ansicht von vorne)
[10] Oberflächliche hintere Muskelgruppe (Ansicht von hinten mit geradem Fuß)
[11] Tiefe hintere Muskelgruppe (Ansicht von hinten mit gebeugtem Fuß)
[12] Äußere Wadenbeingruppe (Ansicht von außen seitlich)