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Nerven

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Die Nerven stellen vereinfacht ausgedrückt den „Kabelsatz“ unseres Körpers dar. Sie sind Übermittler von Anweisungen der Schaltzentrale Gehirn an die Muskulatur. Außerdem dienen sie vom Fuß zurück zum Gehirn ziehend auch als Sensoren. Die Nerven übermitteln als Fühler viele Umweltinformationen an das zentrale Nervensystem.

Ist der Fußboden heiß oder kalt?

Ist der Boden unter den Füßen glatt oder rauh?

Ist es nass und glitschig oder trocken und griffig?

In ihrer Funktion als Schmerzantennen warnen uns die Nerven vor Verletzungsgefahren. Andere Sensoren wiederum vermitteln unserem Unterbewusstsein die exakte Gelenksstellung im dreidimensionalen Raum, ohne dass wir das mit den Augen kontrollieren müssen, und geben Meldung über Druck- und Zugbelastungen.

Geht es bergauf oder bergab?

Neigt sich der Weg nach links oder nach rechts?

Ist der Untergrund fest oder beweglich?

Drückt mich etwas im Schuh?

Wie stark wird meine Wade gedehnt?

Und mit welcher Geschwindigkeit findet diese Dehnung statt?


[20 a–b] Nervenverlauf auf der Innenseite (medial) und an der Fußsohle (plantar)


[21 a–b] Nervenverlauf an der Außenseite (lateral) und am Fußrücken (dorsal)

DIE NERVEN AN FUSS UND SPRUNGGELENK
1 Saphenusnerv
2 Hinterer Schienbeinnerv (Nervus tibialis posterior)
2a Innenseitiger Fußsohlennerv (Nervus plantaris medialis)
2b Außenseitiger Fußsohlennerv (Nervus plantaris lateralis)
2c Baxternerv
2d Innerer Fersenhautnerv
3 Oberflächlicher Wadenbeinnerv (Nervus peroneus superficialis)
3a Innenseitiger Hautast
3b Außenseitiger Hautast
4 Tiefer Wadenbeinnerv (Nervus peroneus profundus)
5 Wadennerv (Nervus suralis)
5a Äußerer Fersenhautnerv
6 Gemeinsamer Wadenbeinnerv (Nervus peroneus communis)

[22 a–b] Hautareale der Nerven am Fußrücken und an der Fußsohle

Diese speziellen Fühler, die der unbewussten Eigenwahrnehmung dienen, nennen Fachleute Propriozeptoren. Kein Wunder, dass ein großer Anteil des Areals auf unserer Hirnrinde, das die Informationen von Sensoren aus dem ganzen Körper aufnimmt, für den Fuß reserviert ist. Die Empfindungen des Fußes werden zum Großteil von Nervenästen weitergeleitet, die aus dem Ischiasnerv entspringen. Entsprechend den beiden Knochen des Unterschenkels, Schienbein (Tibia) und Wadenbein (Fibula), heißen diese Nerven Schienbein- und Wadenbeinnerv (Nervus tibialis und Nervus peroneus).

Der Schienbeinnerv zieht parallel zu den tiefen Beugemuskeln hinter dem Innenknöchel in Richtung Ferse. Kurz bevor dieser Nerv zur Fußsohle abbiegt, teilt er sich in den äußeren und inneren Fußsohlennerv auf (Nervus plantaris lateralis und Nervus plantaris medialis). Hier sammeln die Nerven die Informationen ein, die wir durch den Kontakt der Fußsohle mit dem Untergrund erhalten. Der Wadenbeinnerv begleitet die langen Streckmuskeln an der Vorderseite des Unterschenkels. Er teilt sich in einen oberflächlichen und einen tiefer im Gewebe liegenden Ast auf (Nervus peroneus superficialis und Nervus peroneus profundus). Diese beiden Nerven leiten die Empfindungen des Fußrückens über den Ischiasnerv und das Rückenmark in Richtung Gehirn weiter.Als hätte sich die Natur nicht entscheiden können, welcher Nerv für das Gefühl am Fußaußenrand zuständig sein soll, erhält der Wadennerv (Nervus suralis) sowohl Nervenfasern aus dem Schienbein- als auch dem Wadenbeinnerv. Er begleitet oberhalb des Sprunggelenks die langen Wadenbeinmuskeln, biegt um den Außenknöchel an den Fußaußenrand ab und verläuft hier entlang bis zur Kleinzehe.

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