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Anamnese

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Bei der Anamnese erfragt der Arzt die Vorgeschichte der Beschwerden, die den Patienten in die Sprechstunde führen. Ich nenne das auch gerne die Untersuchung mit den Ohren. Ich glaube, dass es entscheidend ist, zunächst sehr aufmerksam zuzuhören. Dabei vermeide ich es in der Regel, die Patienten in ihren Schilderungen zu unterbrechen. Erst später hake ich gezielt mit Fragen nach. Dabei habe ich auch Probleme im Blick, die vielleicht nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Füßen liegen. Beispielsweise halte ich es für unerlässlich, nach Wirbelsäulenproblemen oder einem Diabetes mellitus zu fragen, wenn der Patient von Gefühlsstörungen in den Füßen berichtet. Sind die Nervenstörungen einseitig oder an beiden Füßen? Nehmen sie unter Belastung oder in Ruhe zu? Oft entsteht allein dadurch, dass der Patient die Beschwerden und ihre Entstehung mündlich schildert, schon eine erste Arbeitsdiagnose in meinem Kopf. Ich entwickele eine Art „Idee“ des Problems, mit dem der Patient zu mir kommt, die sich durch die anschließende Untersuchung entweder bestätigen oder widerlegen lässt.

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