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Kapitel 7 Das Team der Sowjets

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Spätsommer 1959

769. Kampffliegerregiment, 122. Kampffliegerdivision

Luostari bei Murmansk, UdSSR

Trotz der Lage im hohen Norden der UdSSR, rund 200 Kilometer jenseits des Polarkreises, war der sowjetische Luftwaffenstützpunkt der 122. Kampffliegerdivision unweit des Städtchens Luostari ein sehr geschäftiger Ort.[118] An den meisten Tagen, manchmal auch nachts während der langen Winter und kurzen Sommer, dröhnten die kleinen MiG-15 Kampfjets mit dem fünfzackigen roten Stern von der Startbahn, um Patrouillen zu fliegen und den sowjetischen U-Booten in der nahen Barentssee Schutz zu geben. Nur zehn Meilen weiter westlich, eine Flugminute über eine wilde Landschaft mit tausend Seen und menschenleerer Tundra entfernt, verlief die norwegische Grenze.

Luostari lag in einem der denkbar unwirtlichsten Teile der UdSSR, war aber zugleich eine strategische Schaltzentrale. Es war diejenige sowjetische Luftwaffenbasis, die am nächsten an einem NATO-Staat lag.

Die Lebensbedingungen waren rau und primitiv, für einen jungen und ambitionierten Kampfpiloten war die Fliegerei jedoch selbst aufregend, herausfordernd und geradezu verlockend gefährlich; das extreme Wetter, die Winde, Schnee und Eis waren für sich genommen schon genug, um das Können der Männer in ihren engen MiG-Cockpits auf die Probe zu stellen, aber zusätzlich war da der Nervenkitzel, so nahe an der Grenze zum Feind im Kalten Krieg zu sein, nur eine Haaresbreite vom Eisernen Vorhang entfernt. Wenn dieser Krieg jemals ein heißer werden würde, wäre Luostari die allererste aller Frontlinien.

Genau aus diesen Gründen meldete sich der 23-jährige Juri Gagarin freiwillig für diesen öden Außenposten, nachdem er seine militärische Flugausbildung in Orenburg im Süden des Landes absolviert hatte. Aber für seine junge Frau Walentina, die er in Orenburg, wo sie mit ihren Eltern wohnte, kennengelernt und geheiratet hatte, war es ganz besonders hart. Sie musste daheim zuerst ihre medizinische Ausbildung abschließen, bevor sie Gagarin neun Monate nach dessen Umzug nach Luostari nachfolgen konnte. Und die Veränderung war ein Schock für sie. Sie war nicht nur von einem Tag auf den anderen weit weg von ihrer Familie, ihrem Zuhause und allem, womit sie aufgewachsen war, sie war auch, im Unterschied zu ihrem extrovertierten und kontaktfreudigen Ehemann, von Natur aus viel reservierter und schüchterner. Nun musste sie ihre Küche mit einer anderen Familie teilen, in einer nasskalten, winzigen Wohnung in einer der abgelegensten Regionen Russlands. Und sie musste lernen, sich an die Tatsache zu gewöhnen, mit einem Mann verheiratet zu sein, der die meiste Zeit auf der Luftwaffenbasis und noch dazu stets in Gefahr war, bei seinem riskanten Job ums Leben zu kommen; beide Lektionen sollten sich später für sie noch als hilfreich erweisen.[119] Auch die Winter waren fürchterlich, vor allem von Mitte Dezember an, wenn für sechs nicht enden wollende Wochen die Sonne überhaupt nicht mehr aufging und die Tage zu Nächten wurden, in denen man nur mit künstlichem Licht gegen die Dunkelheit ankämpfen konnte. Und schon bald musste sie noch mit etwas ganz Neuem klarkommen: Das erste Kind des Paares, Elena, war im April 1959 geboren worden, just als der Frühling die umgebende Tundra zu einem allzu kurzen Leben erweckte.

Wenige Monate nach Elenas Geburt, gegen Ende August oder Anfang September, der Sommer hatte kaum begonnen, machten auf dem Stützpunkt allmählich Gerüchte die Runde. Eine Sonderkommission war eben erst eingetroffen, um einige Piloten wegen eines mysteriösen und streng geheimen Auftrags zu befragen. Zusammen mit elf seiner Pilotenkollegen wurde Gagarin zu einem Gespräch mit den beiden Männern mittleren Alters eingeladen, die diese Kommission bildeten. Sie alle warteten im Hauptquartier des Geschwaders, bevor sie einer nach dem anderen in ein Büro gerufen wurden. Wir haben keinen Bericht von Gagarin selbst über das, was als Nächstes geschah – die Journalisten der Prawda, die später seine »Autobiographie« schrieben, verrieten nie etwas über diesen Teil der Geschichte. Dafür haben wir die Erinnerungen eines der anderen Piloten, Georgi Schonin:

Sie baten mich, Platz zu nehmen, und begannen, Fragen zu stellen. Wir sprachen über die üblichen, vielleicht kann man sagen langweiligen Dinge: Wie es mir bei der Luftwaffe gefalle, ob ich Freude am Fliegen habe, ob ich mich an den hohen Norden gewöhnt hätte, was ich in meiner Freizeit mache, was für Bücher ich läse und so weiter.[120]

Die Befragung war bald wieder vorbei, und Schonin war danach so klug als wie zuvor: »Ich ging aus dem Büro, sah die fragenden Gesichter meiner Kameraden, aber da ich nicht mit einer vernünftigen Antwort dienen konnte, zuckte ich bloß mit den Achseln.« Zwei Tage später wurde Schonin, zusammen mit Gagarin und bereits weniger Piloten als beim ersten Mal, erneut gerufen. Diesmal herrschte ein anderer Ton. Die zwei Männer begannen, sehr detaillierte und eindringliche Fragen zu Schonins Flugerfahrung zu stellen, beginnend mit seinem allerersten Training. Dann fragte einer der Männer, was er darüber denken würde, eine »ganz andere« Art von Flugzeug zu fliegen. Schonin glaubte, er meinte vielleicht Helikopter, eine weit weniger attraktive Aussicht als die superschnellen Jets, die er gegenwärtig flog, aber der Mann fiel ihm ins Wort. »Nein, nein«, sagte er. »Sie verstehen mich falsch. Wir sprechen hier von Langstreckenflügen, Flügen mit Raketen, Flügen um den ganzen Erdball.« Schonin war sprachlos: »Es gab damals zwar schon ein paar Satelliten im Weltraum, aber bemannte Flüge ins All gehörten noch ins Reich der Phantasie. Selbst unter uns Piloten redete niemand ernsthaft über dergleichen.«

Auch Gagarin wurde zu einem zweiten Interview gerufen, und wir können davon ausgehen, dass man ihm die gleiche Frage stellte. Darüber, wie seine Antwort lautete, gibt es allerdings keinen Zweifel: Wie sein Freund Schonin sagte er ja.

Die zwei geheimnisvollen Männer waren Ärzte, und mehrere Ärzteteams hatten Mitte August 1959 damit begonnen, bedeutende Luftwaffenstützpunkte im Westen der UdSSR abzuklappern – vier Monate nachdem die Mercury Seven auf jener Pressekonferenz in Washington präsentiert worden waren.[121] Die Ärzte waren stets zu zweit unterwegs, und sie stellten ausgewählten Pilotengruppen auf jedem Stützpunkt die gleichen Fragen. In allen Fällen wussten sie schon vorher sehr viel über die Männer, die sie befragten, da man von Mitarbeitern auf den Stützpunkten die entsprechenden Personalakten angefordert hatte, ohne dass diese erfahren hätten, zu welchem Zweck. Und auch die Männer, die befragt wurden, erfuhren nicht immer, warum sie befragt wurden: »Das Gespräch«, erinnert sich einer dieser Ärzte, Nikolai Gurowski, »hatte absolut nichts mit dem Weltraum zu tun. Manche Offiziere hatten keine Ahnung, worauf wir hinauswollten und weshalb wir gekommen waren.« Andere versuchten es zu erraten, und einige, wie Georgi Schonin, wurden eingeweiht. Einzelne »baten um die Erlaubnis, die Sache mit ihrer Familie zu beraten. Das mussten wir jedoch absolut verbieten: Es ging um ein neues, streng geheimes Projekt, und die Kandidaten mussten ihre Entscheidung ganz alleine treffen, ohne Hilfe von außen.«[122]

Insgesamt gab es 352 Kandidaten, die man aus einem anfänglichen Pool von 3461 Männern[123] für die Rolle des Kosmonauten herausgefiltert hatte – der Begriff »Kosmonaut« existierte erst seit 1955,[124] und anders als die Astronauten oder »Sternenflieger«, wie sie in Amerika hießen, beschrieb er etwas, das über eine rein physikalische Reise hinausging; ein Flug in den Kosmos würde zugleich einen großen philosophischen Sprung für die Menschheit darstellen, eine Reise in ganz andere Welten. Es galt jedoch einige große Herausforderungen zu bestehen, bevor eine solche Reise Wirklichkeit werden konnte, und eine davon war, die beste dafür geeignete Person ausfindig zu machen – beziehungsweise, wie in den USA, den besten Mann.

Die zentrale Figur bei dieser Suche war Oberst Dr. Wladimir Jasdowski, Medizinprofessor am Moskauer Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin.[125] Jasdowski, ein strenger glatzköpfiger Armeearzt Mitte vierzig, war laut offiziellem Titel Direktor für medizinisch-biologische Forschung, was im Prinzip bedeutete, dass er das Programm der Raumflüge mit Hunden leitete. Er führte auch erste Forschungen an menschlichen Freiwilligen durch. Bei den Mitarbeitern am Institut war er gleichermaßen geachtet und gefürchtet. Valentina Bykowskaja arbeitete zu jener Zeit als Krankenschwester am Institut, und sie verabscheute ihn: »Er war unfassbar schroff, und wir versuchten immer, einen Bogen um ihn zu machen oder ganz schnell vorbeizugehen, wenn wir ihm auf dem Flur begegneten. Und er war auch nicht immer gerecht. Ein herber, arroganter Mensch.«[126] In seinen Memoiren vermittelt Jasdowski den Eindruck eines Mannes, der seine mitunter tödlichen Versuche mit Hunden rücksichtslos durchzieht und dem nahezu jedes menschliche Mitgefühl abgeht; und selbst wenn er einmal Mitgefühl erkennen lässt, ist das Ergebnis auf merkwürdige Weise distanziert. Seine Beschreibung von Laika, dem »liebenswerten Hund«, ist ein typisches Beispiel; sein Bericht davon, wie er das Tier mit nach Hause brachte und »den Kindern zeigte«, ein paar Tage, bevor sie sich im November 1957 auf ihren Flug ohne Wiederkehr in den Orbit begab, hat etwas zutiefst Verstörendes. »Sie spielten mit ihr und streichelten sie. Ich wollte der Hündin noch ein schönes Erlebnis bieten, denn sie hatte ja nicht mehr lange zu leben.«[127]

Dr. Jasdowski hatte also bereits Hunde für Weltraummissionen ausgewählt, von denen manche geplant tödlich endeten, und nun hatte er die Aufgabe, sich menschlichen Kandidaten zuzuwenden. Als nach der Pressekonferenz vom April 1959 die Nachrichten stets an prominenter Stelle über die Mercury-Astronauten berichteten, hatte die Sowjetische Akademie der Wissenschaften bereits stapelweise Briefe von Bürgern bekommen, die willens waren, ihr Leben für eine zukünftige sowjetische Raumfahrtmission zu riskieren.[128] Jasdowski zitiert einige dieser Briefe auf seine typisch sorgfältige und präzise Weise in seinen Memoiren. Zu den Briefeschreibern gehörten zwei Bergbaustudenten des Zentralasiatischen Polytechnikums, ein 49-jähriger »Arbeiter« aus Riga, ein Absolvent mittleren Alters vom Kommunistischen Institut für Journalismus in Leningrad, der »sein Leben für die Wissenschaft« geben wollte, und zwei verurteilte Kriminelle. Es war gewiss nicht schwierig, genug Leute zu finden, die bereit waren, in den Tod zu gehen, für ihr Land oder einfach, um aus dem Knast herauszukommen, aber um die wirklich geeigneten Kandidaten zu finden, bedurfte es einer besseren Strategie.

Ursprünglich wurde über eine breite Palette möglicher Bewerber nachgedacht, genau wie die, die in Amerika zur Auswahl standen: Kampfpiloten, U-Boot-Fahrer, Rennfahrer oder, wie Jasdowski erzählt, »Vertreter anderer körperlich herausfordernder Berufe«.[129] Am Ende beschränkte man sich ausschließlich auf Kampfpiloten, angeblich deshalb, weil diese am besten mit den Beschleunigungskräften klarkommen würden, mit denen beim Start einer Rakete zu rechnen war. Für sie sprach auch die Tatsache, dass sie bereits Training mit dem Schleudersitz absolviert hatten, was wesentlich für ihre geplante Rückkehr zur Erde sein würde. Aber es gab noch eine weitere Überlegung. Die Amerikaner arbeiteten mit Piloten. Nun würden es die Sowjets ebenso halten. Am Ende lief es auf einen Wettbewerb zwischen zwei Pilotenteams dies- und jenseits des Eisernen Vorhangs hinaus. Nur sollten diese nicht am Himmel aufeinander schießen, sondern vielmehr darum wetteifern, als Erste den Weltraum zu erobern.

Im Juni 1959, nur zwei Monate nachdem die Mercury-Astronauten ihr Training aufgenommen hatten, wurden die Kriterien für das sowjetische Team unter strengster Geheimhaltung festgelegt. Allerdings gab es da einige deutliche Unterschiede zu den Auswahlkriterien der Amerikaner. Die Kandidaten sollten sowohl jünger als auch deutlich kleiner sein – nicht größer als 1,70 Meter, bei den Amerikanern waren es maximal 1,80 Meter. Und es mussten auch keine Testpiloten sein. Anders als die Mercury-Astronauten mit ihrer Mindestanforderung von 1500 Flugstunden genügte es für die Sowjetkosmonauten, wenn sie als Kampfpiloten Dienst taten. Auf Erfahrung kam es im Prinzip nicht an. Die Auswahljury interessierte sich für junge, gehorsame und körperlich absolut fitte Männer, die damit zurechtkamen, in einer vollständig automatisch gesteuerten Kapsel zu sitzen, ohne die Bedienkonsole zu berühren und ohne in Panik zu geraten.

In den frühesten Phasen hatte die NASA ganz ähnliche Vorstellungen von ihren Astronauten in spe gehegt, obwohl sie Männer mit viel größerer Flugerfahrung auswählte. Es waren jedoch die Astronauten selbst, die schon bald die Spielregeln veränderten und darauf bestanden, als Piloten zumindest ein gewisses Maß an Kontrolle über die Raumfahrzeuge zu bekommen. Ihre eindrucksvollen Lebensläufe, die von ihrem Können bei Testflügen zeugten, trugen dazu bei, dass man diesem Ansinnen nachgab; überdies waren sie Berühmtheiten, besaßen den Status von Stars, es gab das Life-Magazin, und das hieß, dass sie auch Einfluss hatten, um ihre Interessen zumindest teilweise gegenüber jedem skeptischen Luftfahrttechniker durchzusetzen, dem ganz bange wurde bei der Vorstellung, einen menschlichen Bediener auf eine seiner kostbaren Mercury-Kapseln loszulassen. Die neuen Sowjetkosmonauten dagegen würden keine Berühmtheiten werden, oder jedenfalls erst nach ihrem Flug. Und anders als die amerikanischen Astronauten würden es keine Zivilisten sein, die für eine zivile Einrichtung wie die NASA arbeiteten; sie sollten Soldaten sein, im Dienst eines militärischen Programms. Ihr Job war es, das zu tun, was man ihnen auftrug – andernfalls würden sie die Konsequenzen zu tragen haben. Im Lichte dessen war es – ein scharfer Kontrast zum US-Programm – wenig überraschend, dass man Dr. Jasdowski zum Leiter des Auswahlgremiums bestimmt hatte, das einen gehorsamen sowjetischen Genossen finden sollte. Schließlich hatte er bereits eine Menge Erfahrung mit der Auswahl gehorsamer sowjetischer Hunde.

Jasdowskis Team machte sich in jenem Sommer 1959 an die Arbeit. Der anfängliche Pool von 3461 Kandidaten, deren Unterlagen inspiziert wurden, war etwa sieben Mal größer als der anfängliche Pool der Amerikaner. Der Chefkonstrukteur des sowjetischen Raumfahrtprogramms, dem Jasdowski unterstand, hatte auch dafür gute Gründe, wie Jasdowski in seinen Memoiren ausführte:

Er wurde gefragt, wie viele Kosmonauten ausgewählt werden sollten. »Eine Menge«, antwortete er mit einem Lächeln. »Die Amerikaner haben sieben Leute ausgewählt – und wir brauchen deutlich mehr.« Seine Antwort sorgte für einige Verwunderung, aber niemand sagte ein Wort dazu. Jedem war klar, dass nicht nur ein oder zwei Flüge geplant waren, sondern eine viel höhere Zahl.[130]

Nachdem aus den ursprünglich mehreren Tausend Personalakten eine etwas überschaubarere zweite Runde mit 352 Kandidaten geworden war, schickte Jasdowski seine Doktoren-Tandems auf die Reise: »Sie hatten die Aufgabe, in kurzer Zeit mehrere Dutzend hundertprozentig gesunder […] disziplinierter, beruflich aussichtsreicher, junger, kleiner und schlanker Kampfpiloten zu finden.«[131] Und politisch zuverlässig mussten sie auch sein. Jasdowskis Medizinkommission übergeordnet war eine weitere Kommission mit dem Kürzel GMVK[132], eine jener bürokratischen Institutionen der UdSSR mit ellenlangen Namen – übersetzt stand GMVK für Staatliche Abteilungsübergreifende Kommission. Ein Hauptzweck der GMVK war das Herausfiltern von Kandidaten »auf der Basis ihrer politischen Zuverlässigkeit«. »Das hatte der KGB in der Hand«, sagte Pawel Popowitsch, einer der Kandidaten. »Wir wurden durchleuchtet und eingehend überprüft. Und sie durchforsteten auch die ganze Familiengeschichte, die ganze Verwandtschaft.«[133] Jeder einzelne der 352 Männer, die die Ärzte an ihren jeweiligen Luftwaffenstandorten befragten, musste diese politische Untersuchung bestehen, um in die nächste Phase übernommen zu werden, darunter natürlich auch Gagarin. Als jemand, der als Kind mit Feuereifer sein rotes Pionierhalstuch gepflegt hatte und der an der Hochschule Kapitän des Basketballteams der Jungen Kommunisten für die riesige Region Saratow gewesen war, konnte Gagarin bei diesem Test kaum durchfallen.

Von den 352 Kandidaten, die auf den Luftwaffenstützpunkten befragt wurden, blieben immer weniger übrig. Über den Herbst und Winter 1959/60 wurden 134 Männer in Gruppen von 20 Leuten ans Zentrale Wissenschaftliche Luftfahrt-Hospital in Moskau geschickt. Dort erwartete sie ein rigoroses medizinisches und psychologisches Testregime unter dem Codenamen »Thema Nummer 6«. Gagarin war Anfang Oktober an der Reihe, sein Freund Georgi Schonin Ende November.[134] Es gab keine Cocktailpartys zur Begrüßung, als die Kandidaten eintrafen. Die Männer mussten ihre Uniformen gegen Krankenhaus-Schlafanzüge austauschen, und man schickte sie in Wartesäle, wo sie der Dinge harrten, die da kommen sollten. Sie wurden gewarnt, mit niemandem im Krankenhaus darüber zu sprechen, was sie hier taten oder warum sie hier waren; auch die Männer selbst wussten längst nicht alle, warum sie dort waren, wo man sie hingebracht hatte. »Es war uns verboten zu sprechen«, sagte Alexei Leonow, der zusammen mit Gagarins Gruppe eintraf, allerdings: »Wir ahnten bereits, dass das Programm, für das wir ausgewählt wurden, etwas mit Raumfahrt zu tun hatte.« Und, fügte er hinzu: »Der Gedanke war sehr aufregend.«[135]

Von den politischen Voraussetzungen einmal abgesehen hatten viele der Tests, die die sowjetischen Kandidaten über sich ergehen lassen mussten, eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit der amerikanischen Version, die wenige Monate zuvor über die Bühne gegangen war; das war möglicherweise kein Zufall, denn einige der qualvollen Details dessen, was die Astronauten durchmachen mussten, war bereits von der US-Presse verbreitet worden. Das sowjetische Testregime war allenfalls, wenn das möglich ist, noch unangenehmer und zog sich noch mehr in die Länge. Einige Kandidaten blieben fast einen Monat lang in dem Krankenhaus. Alle wurden dem gleichen schaurigen Ohrentest wie die Mercury-Kandidaten unterzogen, bei dem Wasser direkt in die Gehörgänge eingespritzt wurde. Auch die Hitzekammer blieb ihnen nicht erspart, wobei die Temperatur sogar bis auf 70 °C hochgefahren wurde, während sie in der Kammer saßen und sich backen ließen, solange sie es nur irgendwie aushielten. Sie jedoch durchliefen diese Tortur nicht nur einmal, wie die Mercury-Kandidaten, sie mussten dreimal in die Hitzekammer, und Jasdowski notierte akribisch die Auswirkungen in jedem einzelnen Fall: »Nach 40 Minuten nahmen das Gesicht und die sichtbaren Schleimhäute eine purpurrote Farbe an, mit einem deutlichen Blauton.«[136] Nach dem Verlassen der Kammer mussten die Männer sofort eine Serie Kniebeugen exerzieren.

Genau wie die Mercury-Kandidaten wurden auch die sowjetischen Piloten in eine Hochdruckkammer gesperrt, wobei die Sauerstoffzufuhr immer weiter verringert wurde, während Jasdowski und sein Team die Männer durch Fenster beobachteten. »Viele wurden ohnmächtig«, sagte einer der zukünftigen Kosmonauten, Dmitri Saikin. »Sie konnten diesen Test schlicht nicht durchhalten. Sie fielen einfach um.«[137] Und es gab auch unerträgliche Vibrationstests, die ermitteln sollten, wie weit ein Mensch das heftige Rütteln und Schütteln aushalten konnte, mit dem beim Raketenstart zu rechnen war. »Du sitzt auf einem Sitz, und dann fängt es an zu vibrieren«, sagte Boris Wolynow, der ebenfalls ausgewählt wurde. »Dabei geht es vor allem um die Amplitude der Vibrationen. Wenn die Amplitude immer höher wird, fangen deine Zähne an zu wackeln und zu klappern.«[138] Ein bemerkenswerter Unterschied zwischen den Tests der Amerikaner und der Sowjets bestand auch im Alter einiger der sowjetischen Gerätschaften, was den Tests einen zusätzlichen, wenngleich unbeabsichtigten Aspekt des Schreckens verlieh. »Die Zentrifugen«, erinnerte sich Wolynow, »waren nicht gerade neuesten Datums, um es mal so zu sagen. Genau genommen waren sie ziemlich alt. Manchmal mussten sie den Sitz mit zusätzlichen Ketten befestigen, damit der Pilot nicht einfach samt Sitz gegen die Wand krachte.«

Ein Kandidat nach dem anderen schied aus dem Programm aus. »Da waren viele Ärzte«, schrieb Gagarin in späteren Jahren, »und jeder einzelne war streng wie ein Staatsanwalt. Gegen ihr Urteil war kein Einspruch möglich.«[139] Die Tests waren so umfassend, dass einige der Männer hinterher überhaupt nicht mehr fliegen durften – ihre Pilotenkarriere bei der Luftwaffe lag auf ebenso plötzliche wie verstörende Weise in Trümmern. Ein am Programm beteiligter Psychologe, Rostislaw Bogdaschewski, bemerkte ungerührt, das Ziel war, »zu einer vergleichbaren Abschätzung zu kommen – also herauszufinden, welche der ausgewählten Leute am besten dazu in der Lage waren, all diese Gemeinheiten auszuhalten, die wir uns für sie ausgedacht hatten«.[140] Es wurde gnadenlos gesiebt. Bei den Mercury-Tests bei Lovelace und in Wright-Patterson blieben alle Kandidaten, die teilnahmen, über den gesamten Verlauf dabei und erfuhren anschließend auch, wie sie abgeschnitten hatten. In Moskau wurden die Leute im Verlauf des Programms kurzerhand hinausbefördert. »Unsere Zahl nahm immer mehr ab«, sagte Boris Wolynow. »Bekannte, die ich kurz zuvor noch gesehen hatte, waren auf einmal einfach weg.« Dazu zählten auch 20 Kandidaten, die aus eigenem Entschluss aufgaben. Sie hatten schlicht und einfach genug.

Anders als Gagarin, der gegenüber seiner Frau Walentina niemals ein Wort darüber verriet, was er tat – und Walentina fragte ihn auch nie danach –, verstieß sein Freund und späterer Rivale German Titow gegen sämtliche Regeln und erzählte seiner Frau Tamara ganz genau, was es mit seinem Aufenthalt in Moskau auf sich hatte. Das war genau die Art von Charakterzug, den ihm seine künftigen Ausbilder zum Vorwurf machten, ebenso wie seine Weigerung, den Anordnungen der Ärzte Folge zu leisten, und vielleicht auch seine Neigung, im unpassenden Moment Puschkin zu zitieren. Aber Tamara war zugleich hochschwanger mit dem Kind, das schon wenige Monate nach der Geburt sterben sollte, und Titow schrieb ihr aus Moskau jeden Tag heimlich Briefe, um sie aufzuheitern. Die meisten dieser Briefe wurden noch nie veröffentlicht. Er nannte sie darin seine »Tamarotschka« und versorgte sie – neben den Berichten über die diversen medizinischen Torturen, die er und die anderen Kameraden Tag für Tag ertragen mussten – mit den liebevollsten Ermahnungen, auf ihre Gesundheit zu achten – »du musst mindestens jeden Tag drei Stunden spazieren gehen, und Einkaufen gehen zählt nicht mit«:

13. Januar 1960

Geliebte Tamarotschka,

ich bin froh, dass mich der Psychologe nicht ins Irrenhaus gesteckt hat. Das bedeutet, dass ich bei dem Projekt dabeibleiben darf. Heute haben sie mich mit ultravioletter Strahlung traktiert. Übrigens, du darfst diese Briefe niemandem zeigen, vor allem nicht diejenigen, in denen es um meine Mission geht, und du darfst mit keinem Außenstehenden über diese Briefe sprechen. […] Die Jungs scheiden reihenweise aus dem Programm aus. […] Mein kleines Mädchen, sei mir nicht böse, sei nicht traurig und vermisse mich nicht. Im Moment brauchst du mehr Leben um dich, mehr Sport und viel frische Luft. Ihr seid doch jetzt zu zweit. Ich schicke dir Küsse […].[141]

»Ich stand immer neben dem Briefkasten«, erzählte Tamara in einem Interview Jahrzehnte danach, »und mir blieb fast das Herz stehen.«[142]

Zu seinem eigenen Erstaunen hielt Titow bis zum Ende durch. Bis zur letzten Januarwoche war jeder einzelne der Kameraden aus seiner Fliegerstaffel ausgeschieden. »Von der alten Garde«, schrieb er Tamara fast einen Monat nach Beginn seines Programms, »bin ich als Letzter übrig geblieben.« Das war besonders überraschend für Titow, weil er sich als Teenager bei einem Unfall mit dem Fahrrad eine üble Verletzung am Fußgelenk eingehandelt hatte, und ununfassbarerweise hatten die Ärzte diesen Schaden bisher noch nicht bemerkt. »Wir werden dermaßen gründlich untersucht«, schrieb er, »sie finden auch heraus, wenn wir als Kinder einmal krank waren.« Aber die Sache mit der Knöchelverletzung fanden sie nie heraus. Ein paar Tage, nachdem Titow in einem weiteren hinterhältigen Experiment von den Schwestern, die er »die Gestapo« nannte, mit dem Kopf nach unten aufgehängt worden war – »ich fürchtete, mein armes Herz würde mir aus der Brust springen« –, erfuhr er, dass er bestanden hatte.

Aber bestanden wofür eigentlich genau? Inzwischen wussten die meisten Kandidaten, die sich bis hierher durchgekämpft hatten, worum es ging, auch wenn es noch immer keine offizielle Bestätigung gab. Diese Bestätigung kam erst nach erfolgreichem Abschluss der gesamten Testphase. Alexei Leonow hatte sich mit Gagarin sofort angefreundet, als sich die beiden im Wartesaal des Krankenhauses begegnet waren. Zusammen mit acht weiteren erfolgreichen Kandidaten wurden sie alle in das Büro eines hohen Offiziers der Luftwaffe beordert.

In einem väterlichen Ton eröffnete er uns, wir müssten eine Entscheidung treffen. Wir hätten die Wahl, weiterhin als Kampfpiloten in der Luftwaffe zu dienen oder uns einer neuen Herausforderung zu stellen: der Raumfahrt. Wir verließen den Raum und besprachen uns kurz auf dem Korridor. Fünf Minuten später gingen wir zurück in das Büro und erklärten, wir seien bereit, zu neuen Horizonten vorzustoßen, und hätten uns für die Raumfahrt entschieden.[143]

Die ersten zwölf der zwanzig Kosmonauten, die letztendlich auserkoren wurden, wurden in der ersten Märzwoche 1960 formell zur Militäreinheit 26266 ins Kosmonauten-Trainingszentrum eingezogen, elf Monate nachdem die Mercury Seven ihr Training aufgenommen hatten. Die acht übrigen Kosmonauten sollten in den folgenden drei Monaten nach und nach zu dem Programm stoßen. Es gab keine Pressekonferenzen, keine öffentlichen Auftritte, keine verwegenen Profile in der Prawda oder in der Zeitschrift Ogonjok, der sowjetischen Version von Life. Es gab rein gar nichts. »Wir wussten«, sagte Dmitri Saikin, einer der Auserwählten, »dass die Amerikaner Vorbereitungen für einen bemannten Raumflug trafen. Das erklärt die große Geheimhaltung: Die Amerikaner durften auf keinen Fall erfahren, dass auch wir uns vorbereiteten.«[144]

Die sehr unterschiedlichen Auswahlkriterien im Vergleich zu den Mercury-Astronauten spiegelten sich auch in der Zusammensetzung der 20 Kandidaten wider, die am Ende übrig blieben. Die Amerikaner waren ja nicht nur im Schnitt rund zehn Jahre älter. Der Unterschied in der Flugerfahrung zwischen beiden Gruppen war vielleicht noch verblüffender. Alan Shepard hatte 3600 Flugstunden vorzuweisen, und er hatte nicht nur einige der modernsten und gefährlichsten Flugzeuge getestet, die je gebaut worden waren, er hatte auch andere Testpiloten in diesem Geschäft ausgebildet. John Glenn hatte erst kurz zuvor mit einem Kampfjet in weniger als dreieinhalb Stunden die ganzen USA von Küste zu Küste überflogen und dabei einen neuen Rekord aufgestellt. Selbst der am wenigsten flugerfahrene Mercury-Astronaut, Scott Carpenter, hatte 2800 Flugstunden auf dem Buckel.

Gagarin konnte gerade einmal 230 Stunden vorweisen, als er ausgewählt wurde. Und die meiste Zeit davon hatte er in schlichten Propellermaschinen zugebracht, die nur zu Trainingszwecken genutzt wurden, oder in der MiG-15, einem Kampfflugzeug, das unterhalb der Schallgeschwindigkeit unterwegs war und 1960 kurz davorstand, ausrangiert zu werden. Sein Erfahrungsstand entsprach in etwa dem seiner Kameraden. Pawel Popowitsch, der Ukrainer und Freund des Volkslieds, und der talentierte, wenngleich mit einem Hang zum Narzissmus ausgestattete Grigori Neljubow hatten als einzige der Kosmonauten bereits die moderne MiG-19 geflogen. Dieser Kampfjet der Sowjets konnte immerhin die Schallmauer durchbrechen. Und natürlich war kein einziger der sowjetischen Kandidaten Testpilot gewesen. Das zählte jedoch alles nicht. Was zählte, war nicht nur das Können als Flieger, die Männer mussten auch jünger, körperlich fitter und stärker als die amerikanische Konkurrenz sein. »Wir hatten vor allem eine Gemeinsamkeit«, sagte Popowitsch. »Zu Beginn des Jahres 1960 waren wir die zwanzig gesündesten Menschen auf dem ganzen Planeten.«[145]

Die Bedingungen waren von Anfang an spartanisch. Es dauerte noch Wochen, bis die winzigen geteilten Wohnungen für die neuen Kosmonauten in Moskau gefunden waren, und Monate bis zum Umzug in die geringfügig größeren Wohnungen in Tschkalowski, wo Gagarin und Titow später zu Balkonakrobaten wurden.[146] Zuerst mussten sie auf dem Gelände eines Armeesportclubs wohnen, der an das Moskauer Zentrale Aerodrom in Frunze angeschlossen war. Alexei Leonow und seine Frau schliefen in Etagenbetten an einem Ende des Volleyballfelds: »Am anderen Ende des Spielfelds kampierte ein anderer Pilot mit seiner Frau, und um ein bisschen Privatsphäre zu haben, hängten wir Zeitungen über das Spielnetz.«[147] Popowitsch und seine Frau Marina waren ebenfalls dort untergebracht. »Wir hatten überhaupt nichts von uns dabei«, erinnerte er sich. »Es gab eine Toilette im Freien. Wir saßen auf Zeitungen, und wir aßen von Zeitungspapier.«[148] Manche der Männer brachten ihre Frauen und Kinder nicht mit – Boris Wolynow expedierte seine Familie lieber nach Sibirien –, aber auch die, die mit Familie kamen, durften ihren Liebsten nicht erzählen, warum genau sie nun genötigt waren, in einer Sporthalle zu hausen und vom Boden zu essen. Gagarin sagte, wie immer, kein Sterbenswörtchen zu Walentina, für die vermutlich alles besser war als ein Zuhause jenseits des Polarkreises. Titow erzählte, ebenfalls wie immer, seiner Frau Tamara alles. Sie unterstützte ihn, wie sie ihn schon immer bei allem unterstützt hatte, auch wenn ihr die Gefahren Angst einjagten. »Da ich nun einmal einen Piloten geheiratet hatte«, sagte sie, »würde es für mich eben so weitergehen – mein ganzes Leben.«[149]

Die neuen Kosmonauten in spe hatten sich kaum häuslich eingerichtet, da begann auch schon das Training. Um neun Uhr am Morgen des 14. März 1960 versammelten sie sich in einem Schulungsraum des ehemaligen meteorologischen Büros am Zentralen Aerodrom zu ihrer ersten Lektion, einem Vortrag des furchteinflößenden Dr. Jasdowski über die physiologischen Auswirkungen des Weltraumflugs.[150] Die Wahl des Themas zeigt deutlich die Prioritäten dieses Programms: Sollten diese jungen Frontkampfpiloten einen Unterricht über die Techniken des Fliegens von Raumfahrzeugen erwartet haben, blühte ihnen eine Enttäuschung. Jasdowskis Domäne war die Weltraummedizin. Die uniformierten Männer, die da an ihren Tischen vor ihm saßen, waren menschliche Versuchskaninchen in einem riesigen Experiment. Und sie alle hatten sich soeben erst verpflichtet, sich in einer winzigen Metallkugel einen Tag lang festschnallen und in einem schwerelosen, luftlosen, druckfreien, durchstrahlten und abwechselnd eiskalten oder brütend heißen Vakuum mit der zehnfachen Geschwindigkeit einer Gewehrkugel um den Erdball schießen zu lassen.

Ebenso hatten sie sich gerade verpflichtet, Teil einer geheimen Elite zu sein. Und nach einigen Monaten würden sechs von ihnen, die Vorhut-Sechs, zu einer Elite innerhalb dieser Elite werden. In diesen ersten Wochen jedoch gab es noch tiefere Geheimnisse, die man ihnen bisher nicht offenbart hatte. Drei Tage nach Jasdowskis Vorlesung bekam die Gruppe Besuch. »Er trat ein«, erinnerte sich Pawel Popowitsch. »Er hatte einen auffällig großen Kopf. Eine hohe Stirn. Und er war voller Energie, mit einem hellwachen und schelmischen Funkeln in den Augen. Er begrüßte uns freundlich mit den Worten, ›Seid gegrüßt, meine kleinen Adler‹.«[151] Der Mann stellte sich nicht vor. Leonow erinnerte sich ebenfalls an ihn, wie er vor ihnen stand und jeden Einzelnen von ihnen von einer Liste ablesend mit Namen aufrief:

Er war mittelgroß und hatte braune Augen, er trug einen Hut und einen Marengo-Mantel. Er sah uns an und lächelte. Es war sofort klar, dass es jemand war, der etwas zu sagen hatte. Er trug ein langes Blatt Papier bei sich, mit einer Liste darauf. »A – Anikejew. B – Bykowski […]« So ging es weiter bis zu Gagarin. Juri stand auf. Und plötzlich veränderte sich der Gesichtsausdruck des Mannes. Er blickte Gagarin aufmerksam an, und er sah dabei irgendetwas, das ihn interessierte. Er sagte, erzählen Sie mir von sich. Dann fand er seine Selbstbeherrschung wieder und sagte: der Nächste. Und so ging er uns alle nacheinander durch.[152]

Der Mann hieß Sergei Pawlowitsch Koroljow; und ohne es zu wissen, hatten die jungen Kosmonauten gerade mit dem größten aller Geheimnisse des sowjetischen Weltraumprogramms Bekanntschaft gemacht.

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