Читать книгу Die hohe Kunst vom Dampfgaren - Susann Kreihe - Страница 9

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Diese flexible Variante ist kostengünstig und kann für erste Versuche eingesetzt werden, ohne sich ein teures Gerät anzuschaffen. Die Garzeiten, die in den Rezepten angegeben sind, verlängern Sie jeweils um mehrere Minuten. Der aufgesetzte Deckel ist nicht so dicht, wie bei einem geschlossenen Stand- oder Einbaugerät, daher ist die Temperatur nicht so konstant.

Topf-und bräterähnliche Systeme für den Herd

Runde oder eckige Töpfe und Bräter werden mit passenden Einsätzen und gutsitzenden, abgedichteten Deckeln angeboten. Ein integriertes Thermometer im Deckel dient zur Temperaturkontrolle, die individuelle Hitze wird über die Einstellung am Herd geregelt. Der Siebeinsatz verfügt über kleine Füße, die dazu dienen, dass der Einsatz nicht im Wasser steht. Ab etwa 30 Euro sind diese Topfsysteme zu bekommen und können auch als Bräter oder Topf separat verwendet werden. Je teurer sie sind, umso hochwertiger ist meist der verwendete Edelstahl. Auch der Topfboden ist bei teureren Exemplaren dicker, er speichert die Hitze länger und besser. Das ist vor allem wichtig, wenn Sie ihn als Bräter häufig und gern einsetzen. Denn nur dann ist das Bratergebnis zufriedenstellend.

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Für alle, die sowohl gerne schmoren als auch dampfgaren. Daher amortisieren sich die höheren Anschaf-fungskosten recht schnell. Die Garzeiten entsprechen mit geringen Abweichungen denen in den Rezepten. Nach einigen Tests in der heimischen Küche werden Sie schnell ein Gefühl für die passenden Garzeiten bekommen.



Geräte, entweder mit stapelbaren, durchsichtigen Kunststoff- oder Edelstahleinsätzen oder als Standbzw. Einbaugeräte

Elektrische Dampfgarer besitzen meist mehrere übereinander stapelbare Ebenen und einen befüllbaren Wassertank. Es kann nur in mitgelieferten Einsätzen gegart werden. Viele Gerichte aus diesem Buch können auch in solchen Geräten zubereitet werden. Temperatur und Zeit sind über Drehknöpfe einstellbar.

Hier sind Geräte im Preisgefüge von etwa 30,- Euro bis zu 200,- Euro zu finden. In verschiedenen Qualitäten, für jeden Anspruch. Meist bieten die Hersteller separate Reisschalen, Eiereinsätze, Auffangschalen für Kondenswasser und abtropfende Säfte. Wasser sollte auch während des Garvorgangs einfach nachfüllbar sein, das Gerät über einen Wasserstandsanzeiger und Temperaturregler verfügen.

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Passend für alle, die technikaffin sind und dennoch nicht mehrere Hundert Euro ausgeben wollen. Durch die (meist) durchsichtigen Garbehälter können Sie den Vorgang bestens im Auge behalten. Die Garzeiten entsprechen denen in den Rezepten. Sie können die Zeiten nach Ihrem Belieben anpassen.

Standgeräte

gibt es in verschiedenen Größen, etwa der einer Mikrowelle oder eines Backofens. Sie verfügen über einen auffüllbaren Wassertank und verschiedene individuell einsetzbare Garbehälter, gelocht und ungelocht. Die Temperatur kann etwa von 40 °C bis 100 °C eingestellt werden. Nach dem Einschalten läuft der Garvorgang vollautomatisch ab oder die Hersteller bieten zusätzlich voreingestellte Automatikprogramme an.

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Legen Sie Wert auf Qualität und Langlebigkeit und ist Dampfgaren ein fester Bestandteil Ihrer Küchenroutine, greifen Sie zu diesen höherpreisigen Geräten. Die Garvorgänge sind wie angegeben umsetzbar.

Einbaugeräte

Sie funktionieren ebenso, wie die Standgeräte, werden aber in die Küche integriert. Sie verfügen entweder über einen Wassertank oder über einen Wasseranschluss. Auch bei diesen lassen sich Zeit, Temperatur oder vorgegebene Programme wählen. Preislich liegen sie in der oberen Kategorie und können mehrere 1000,- Euro kosten.

GUT ZU WISSEN

Kombi-Dampfgarer

Diese Geräte sind Einbaugeräte, die über eine Dampfgar- und eine Heißluftfunktion, Ober-/ Unterhitze und Grill verfügen, die jeweils einzeln oder in Kombination verwendet werden können. Alle Rezepte in diesem Buch sind reine Dampfgerichte. Sie können allerding bei allen Gerichten, die etwas Bräune gut vertragen können (vor allem optisch), diese Funktion entsprechend zuschalten.

GUT ZU WISSEN

Bei flexiblen Systemen (Bambus, faltbare Siebeinsätze, Dampfgarsysteme für den Herd) lässt sich das Wasser mit vielfältigen Aromen variieren. Dazu zählen: Kräuter, Gewürze, Ingwer, Zitrusschale oder -scheiben, Knoblauch, Zwiebeln, loser Tee, Wein, Spirituosen, Brühe oder Säfte.

Bei Stand- oder Einbaudampfgarern kann ausschließlich Wasser in die vorgesehenen Behälter gefüllt werden. Jedoch lassen sich die Lebensmittel auf diese Aromaten legen, die sich durch direkten Kontakt auf das Gargut übertragen.

GUT ZU WISSEN

Beim zwischenzeitigen Öffnen des Dampfgarers geht viel Dampf und somit Hitze verloren, dadurch wird der Garvorgang unterbrochen und verlängert sich.

VOR- UND NACHTEILE DES DAMPFGARENS IM ÜBERBLICK

VORTEILE

aroma- und vitaminschonend

intensives Eigenaroma

fett- und salzfreies Garen möglich

Geschmack, Farbe, Form und Struktur bleiben erhalten

auf mehreren Ebenen parallel garen (je nach System)

zeitgenaues Garen

entspanntes Garen, da nichts überkochen kann

energiesparend, da weniger Wasser erhitzt werden muss als beim Kochen in Wasser

NACHTEILE

Röstaromen fehlen

Gerichte können »blass« aussehen (dagegen helfen frische Kräuter und Gewürze – bei Geräten mit externer Dampferzeugung entfällt dieser Nachteil)

je nach Art des Gerätes sind nur bestimmte Vorgänge möglich

möglichst gleiche Schnittform für gleichmäßiges Garen

die zu garenden Mengen sind, je nach System, begrenzt

Meine persönliche Rückmeldung

Für die Rezeptentwicklung dieses Buches habe ich mich für ein Standgerät von Miele entschieden. Mit drei Einschubleisten und drei mitgelieferten Garbehältern war ich für fast alle Gerichte bestens ausgerüstet. Vielen Dank an Miele für die freundliche Bereitstellung. Meine Meinung ist davon jedoch unbeeinflusst, da ich solche Geräte immer aus den Augen eines Profikochs und dem Bedarf des Zu-Hause-Kochens betrachte. In den Restaurantküchen, in denen ich bisher gearbeitet habe, wurde meist mit Kombidämpfern gearbeitet. Ein oftmals riesiges Standgerät, das Heißluft, Dampf oder eine Kombination aus beidem erzeugte und täglich dauerhaft im Einsatz war. Für dieses Buch kam ein Einbaugerät für die Zeit der Rezeptentwicklung leider nicht in Frage, da wir den Platz dazu nicht verfügbar hatten. Mit Dampfgarsystemen, also Brätern mit passendem Einsatz, arbeite ich schon seit vielen Jahren. Auch die Dampf-Funktion von Thermoküchenmaschinen ist mir aus meiner eigenen Küche und der Rezeptentwicklung bestens bekannt und ich schätze sie sehr. Zudem habe ich ein stapelbares Standgerät mit Kunststoffeinsätzen ausprobiert. Alle Geräte liefern zuverlässige Ergebnisse. Je hochwertiger sie verarbeitet sind, umso genauer stimmen die Garzeiten. Dies liegt darin begründet, dass sie den Dampf besser halten, die Deckel dichter aufsitzen oder die angegebene Temperatur auf den Punkt gehalten wird. Nichtsdestotrotz kann jedes der Geräte dämpfen und mit ein bisschen Übung sammeln Sie die nötige Erfahrung bezüglich der Garzeiten. Die gute Nachricht: Verkochen kann im Dampfgarer nichts (außer, die Garzeit ist zu lang gewählt – dann kann Gemüse zu weich werden). Somit können Sie die Zeit nachstellen, falls es nötig sein sollte.

DIE RICHTIGE AUSSTATTUNG

Verwenden Sie das mitgelieferte Garzubehör.

Auch eigene hitzebeständige Schalen, etwa aus Porzellan, sind zum Dampfgaren geeignet. Die Garzeit verlängert sich im Verhältnis zu Edelstahl, da zunächst das dickere Kochgeschirr erhitzt werden muss, bevor die Hitze zum Gargut vordringt. Jedoch bleiben sie länger heiß und können zum Servieren verwendet werden. Silikonformen eignen sich für Kuchen und Gebäck.

Lebensmittel, die in Flüssigkeit gegart werden, geben Sie zum Garen immer in ungelochte Garbehälter. Dazu zählen u. a. Suppen, Brühen, Fleisch oder Fischragouts, Getreide, wie Reis oder Couscous.


Hefeteig oder luftige Teige werden in gelochten Garbehältern gegart. Diese entweder leicht einfetten oder mit passend zurechtgeschnittenen Backpapierstücken auslegen. Sie können mit einem Locher kleine Löcher in das Backpapier stanzen, so kann der Dampf gut zirkulieren.

Für Marmeladen und Einkochgut eignen sich Weckgläser und Gläser mit Twist-off Deckeln. Diese sind wiederverwendbar. Sie können leere Gläser von anderen Zubereitungen verwenden. Ggf. neue Deckel zukaufen, falls sie beschädigt sind oder nach längerer Zeit Roststellen aufweisen. Die Gläser dürfen sich gegenseitig nicht berühren, da sie sonst platzen können.

Garbehälter eher immer flach wählen, damit die Garzeit nicht unnötig verlängert wird.

Speisen beim Dampfgaren abzudecken ist nur nötig, wenn sich Kondenswasser negativ auf den Garvorgang auswirkt. Dazu zählen u. a. Soufflés, Puddings oder Aufläufe.

10 EINSTEIGER-TIPPS

Welches Gerät soll es sein?

Wenn Sie erste Versuche starten und nur ab und zu Dämpfen wollen, empfehle ich Ihnen ein Dämpfsieb aus Silikon, Kunststoff oder Metall. Diese sind für viele Topfgrößen geeignet. Mit Preisen zwischen 5–10 Euro kann nichts schief gehen.

»Mise en place«

Ein Küchenfachbegriff aus der französischen Sprache, bedeutet »alles an seinen Platz stellen«. Lesen Sie das Rezept vor der Zubereitung und schauen Sie, dass alle Zutaten und Gerätschaften zur Verfügung stehen.

Sparsam würzen

Da durch den Dampf die Geschmacks- und Inhaltsstoffe bestens erhalten bleiben und das Lebensmittel intensiver schmeckt, können Sie sehr sparsam würzen. Es kann auch ganz auf Salz verzichtet werden. Garen Sie zunächst ohne Salz und würzen Sie erst im Anschluss. Auch Kräuter, Gewürze, Sprossen oder Micro Leaves bieten geschmacklich tolle Varianten.

Sud wird zur Sauce

In allen Dampfsystemen und Dämpfsieben in Töpfen, die auf dem Herd verwendet werden, können Sie das Wasser, das erhitzt wird, mit Aromaten verfeinern. Dazu zählen Kräuter, Gewürze, Ingwer, Zitronengras, Knoblauch, Zwiebel, Zitronen- oder Orangenschale oder -scheiben, aber auch bei den Flüssigkeiten können Sie variieren. Rotwein, Weißwein, Brühe oder Tee eignen sich ebenso. Sie dürfen allerdings nicht in die integrierten Wasserbehälter der Dampfgargeräte (Einbau und Standgeräte) gefüllt werden. Dort hinein gehört nur Wasser, wie es in der Bedienungsanleitung steht.

Nach dem Garen seihen Sie den Dämpfsud durch ein Sieb, kochen ihn auf und verfeinern die Sauce mit Sahne, Crème fraîche oder Kokosmilch. Für eine leichte Bindung dient in kaltem Wasser angerührte Speisestärke.

Immer genug Wasser zum Dämpfen

Achten Sie immer darauf, dass die Behälter mit genügend, aber nicht zu viel Wasser für den gesamten Dämpfvorgang aufgefüllt sind. Gegebenenfalls frühzeitig nachfüllen, damit der Garvorgang nicht unterbrochen wird bzw. die Geräte keinen Schaden nehmen.

Deckel drauf – Türe zu

Für einen ununterbrochenen Garvorgang ist es wichtig, dass die Türe bzw. die Deckel während des gesamten Garvorgangs geschlossen bleiben. Bei Standoder Einbaugeräten können Sie sich auf die Zeiteinstellung verlassen bzw. vorgegebene Programme ablaufen lassen. Arbeiten Sie mit einem Topf mit Siebeinsatz oder einem Dampfgarsystem, sind Glasdeckel am besten geeignet, da man den Garvorgang immer beobachten kann.

Angegebene Garzeit

Die angegebene Garzeit habe ich bei meiner Rezeptentwicklung den durchschnittlichen Vorlieben angepasst. Die Geschmäcker und Vorlieben sind zahlreich und durch Gewohnheiten geprägt. Sie können beim Dampfgaren jederzeit nachgaren, bis Ihr persönlicher Geschmack getroffen ist.



Vorsicht: heißer Dampf

Achten Sie jederzeit auf Ihre eigene Sicherheit! Heißer Dampf kann schwere Verbrennungen verursachen. Halten Sie immer Abstand, schützen Sie Ihre Haut vor dem ausströmenden Dampf beim Öffnen des Deckels bzw. der Türe. Ofenhandschuhe sind empfehlenswert! Aber auch Ihr Gesicht ist beim Garen sehr nah am heißen Dampf.

Reinigung

Nach dem Garen den Wassertank oder den Topf entleeren und den Garraum reinigen und trocknen. Es gibt Geräte mit automatischen Trockenvorgängen. Dies entnehmen Sie bitte den Herstellerangaben Ihres Gerätes. Bambuskörbe können den Geschmack des Lebensmittels annehmen, daher am besten mehrere Körbe für verschiedene Lebensmittel bereitstellen. Sie dürfen auch nicht in der Spülmaschine gereinigt werden.

Fehlermeldungen

Bei den meisten elektrischen Dampfgargeräten gibt es akustische Signale, sollte ein Fehler auftreten. Achten Sie auf die Hinweise des Herstellers. Da das Wasser im Laufe der Garzeit verdampft, kontrollieren Sie bei Topfsystemen oder Siebeinsätzen und Bambuskörben zwischendurch und füllen Sie ggf. Wasser nach.

EXTRAS – DAS KANN DAMPFGAREN NOCH!

Einkochen

Haltbarmachen von Lebensmitteln stammt aus einer Zeit, in der sehr saisonal gekocht wurde, und die Fülle an Lebensmitteln nur zur jeweiligen Saison zur Verfügung stand. Heute können wir immer und zu jeder Zeit auf Lebensmittel zurückgreifen. Nichtsdestotrotz sind reif und frisch geerntetes Gemüse und Obst am aromatischsten und voller Vitamine und Mineralstoffe. Sie werden in großer Zahl angeboten und sind daher günstiger als außerhalb der Saison. Es lohnt sich, das Einmachen in seinen Alltag zu integrieren. Mit dem Dampfgarer nichts leichter als das.

Geeignet sind reife und frische Lebensmittel, einwandfrei zu verwenden. Alle Methoden des Einkochens haben zum Ziel, dass mikrobiologische und biochemische Prozesse auf ein Minimum gebracht werden.

Neben Weckgläsern mit Gummiring, Glasdeckeln und Klammern können Sie auch Twist-off Gläser mit einwandfreien Deckeln verwenden. Kontrollieren Sie sowohl Gläser als auch Deckel auf Beschädigungen und tauschen Sie sie notfalls aus. Säubern Sie alle Bestandteile mit heißem Wasser und wenig Spülmittel. Für gleichmäßiges Einkochen sollten die Gläser die gleiche Größe haben.

Obst und Gemüse waschen, putzen und vorbereiten. Locker in Gläser einschichten. Nach Belieben nur mit Wasser oder Obst mit Zuckersirup und Gemüse mit Salz- oder Essigsud aufgießen. Lassen Sie 2–3 cm bis zum Rand Platz, gießen Sie Flüssigkeit an, bis alles gut bedeckt ist. Die verschlossenen Gläser auf einen gelochten Garbehälter setzen, die Gläser dürfen sich nicht berühren, da sie ansonsten platzen oder springen könnten. Im untersten Einschub platzieren. Entsprechende Einkochzeiten richten sich nach der Größe der Gläser und der Füllung. Nach Rezeptvorgabe einkochen.

Entsaften

Beeren und weiches, reifes Obst lassen sich im Dampfgarer einfach und schnell entsaften. Ist das Obst überreif, enthält es besonders viel Saft, ist süß und aromatisch. Druck- und Schadstellen entfernen Sie vor dem Verarbeiten.

Kirschstiele und Weintraubenstiele enthalten Bitterstoffe, daher sollten die Früchte ohne Stiel verwendet werden. Je fester das Obst ist, umso kleiner schneiden.

Besonders harmonisch sind Obstmischungen aus säuerlichen, süßen und herben Sorten. Vor dem Entsaften können Sie die geschnittenen Früchte mit etwas Zucker mischen und 30 Minuten zum Saftziehen beiseitestellen. Dadurch sind die Früchte ergiebiger. 1–3 EL Zucker pro kg (oder mehr nach Geschmack) sind dafür ausreichend.





Dafür das geschnittene und ggf. gezuckerte Obst in einen gelochten Garbehälter geben und einen passenden ungelochten Garbehälter zum Auffangen des Saftes unterstellen. Im Dampfgarer bei 100 °C etwa 50–60 Minuten entsaften.

Den Saft heiß in sterilisierte Schraubgläser oder Flaschen füllen und verschließen. Kopfüber abkühlen lassen und auf vollständiges Vakuum kontrollieren.

Auftauen im Dampfgarer

Der Dampfgarer ist optimal zum Auftauen geeignet, da die Lebensmittel im Dampf sehr schonend erwärmt werden. Dafür eignet sich gekaufte Tiefkühlware ebenso wie Selbsteingefrorenes. Geben Sie das aufzutauende Lebensmittel in einen gelochten Garbehälter. Teigwaren, wie Nudeln, Brot und Gebäck, sollten abgedeckt werden, damit das Kondenswasser die Speisen nicht aufweicht.

Achten Sie besonders bei Fisch und Geflügel auf alle Hygienerichtlinien:

•Das Gargut in einen gelochten Garbehälter (mit untergestelltem ungelochten Garbehälter) geben, damit das Auftauwasser abtropfen kann

•das Auftauwasser wegwerfen

•Lebensmittel nach dem Auftauen zügig weiterverarbeiten

•Lebensmittel nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren

•Lebensmittel vorher aus der Verpackung nehmen, außer bei Brot und Gebäck, diese in Verpackung oder abgedeckt auftauen lassen

Blanchieren

Blanchieren ist eine Kochtechnik aus der Gastronomie, bei der vorrangig Gemüse, aber auch Obst oder Fleisch, kurz in kochendem Wasser gegart und anschließend in Eiswasser abgeschreckt wird. Dies unterbricht den Garvorgang, Farbe und Inhaltsstoffe bleiben erhalten. Diese Methode eignet sich für Gemüse, das nicht sofort nach dem Verarbeiten zubereitet und verzehrt wird. Nach dem Blanchieren und Abschrecken können Sie es abgedeckt etwa 3 Tage im Kühlschrank lagern. Oder in gefriergeeignete Behälter geben und einfrieren. So haben Sie immer Gemüse im Vorrat.

Bereiten Sie Gemüse vor und teilen Sie es in kleine Stücke. Auf einem gelochten Garbehälter verteilen, im Dampfgarer bei 100 °C 1–2 Minuten blanchieren. Anschließend in Eiswasser abschrecken.

Babykost

Durch das schonende Garen im Dampf und den intensiven Eigengeschmack der Lebensmittel ist die Zubereitung von Babykost in Dampf ideal. Schneiden Sie die gewünschten Zutaten in Stücke und garen Sie sie bei 100 °C im heißen Dampf. Salz und Zucker werden nicht benötigt, da die Gemüse einen sehr intensiven Eigengeschmack haben und ihre natürliche Süße, vor allem bei Wurzelgemüse, sich gut ausbildet. Während des Garens von Gemüse, Fisch oder Fleisch können Sie gleichzeitig die Gläser und Deckel entkeimen. Ausreichend wären 15 Minuten, die Garzeit der Babykost dauert meist länger. Die Gläser können in der Zeit mit im Dampfgarer bleiben. Anschließend die Zutaten pürieren oder zerdrücken, heiß in die Gläser füllen, verschließen und kopfüber langsam abkühlen lassen. Die Gläser sind bei vollständigem Vakuum etwa 3 Monate haltbar. Noch besser ist es, die gefrorene Kost einzufrieren. Sie kann dann im Dampfgarer regeneriert werden. Ansonsten richten Sie sich bei der Zubereitung von Babykost bitte nach den allgemeinen Hinweisen und Vorgaben. Das in vielen Babykostzubereitungen empfohlene Öl wird erst kurz vor dem Verzehr zugegeben. Es wird nicht mit eingeweckt.

Entkeimen

Ob Einkochgläser, Babygläschen oder Babyflaschen – Sie können im Dampfgarer sehr einfach und problemlos entkeimen. Die zu entkeimenden Teile kopfüber auf einen gelochten Gareinsatz stellen. Bei 100 °C 15 Minuten dämpfen. Anschließend abkühlen lassen und nur mit sauberen Händen anfassen.

Regenerieren

Bei fast jeder Mahlzeit bleibt ein Rest, oder man kocht im Sinne von »meal prep« vor. Bestens, denn im Dampfgarer lässt sich jedes Essen in ausgezeichneter Qualität wieder erhitzen bzw. aufwärmen. Ohne Geschmackseinbußen und ohne Anbrennen. Decken Sie dabei Speisen, wie Teigwaren, am besten ab, damit abtropfendes Wasser nichts verwässert. Nicht nur Reste, sondern auch geplantes »Meal prep«-Kochen können Sie mit dem Dampfgarer vollziehen. Die Gerichte vorgaren, abkühlen und im Kühlschrank oder Gefrierfach lagern. Anschließend im Dampfgarer erhitzen.

GUT ZU WISSEN

Reste vom Vortag, aber nicht genug? Ergänzen Sie Teigwaren, Fisch, Fleisch oder andere Speisen mit frischem Gemüse und erhalten Sie so schnell und ohne viel Aufwand ein Gericht für mehrere Male. Decken Sie Gerichte, die durch das Kondens-wasser verwässern könnten, am besten mit hitzebeständiger Folie oder einem Deckel ab.

EASY START OHNE PROFESSIONELLES GERÄT

Etwas Scheu vor dem ersten Mal? Keine Sorge mit dieser Kurzanleitung geht gewiss nichts schief.

1 Kochtopf mit Dämpfsieb oder -einsatz vorbereiten

Füllen Sie etwa 2–3 cm breit Wasser in den Topf und setzten den Dämpfeinsatz oder ein passendes Sieb hinein. Einzige Voraussetzung hierbei ist, dass der Deckel passend schließt und das Wasser nicht über dem Boden des Dämpfeinsatzes steht.

2 Gemüse einlegen

Putzen, waschen und schneiden Sie Ihr Lieblingsgemüse. Entweder sortenrein oder Gemüse mit ähnlicher Garzeit. Schneiden Sie es in kleine Stücke und legen es flach nebeneinander auf den Gareinsatz. Nehmen Sie nur so viel Gemüse, dass die Stücke nicht zu hoch gestapelt sind, sondern genügend Platz bleibt, dass der Dampf gut zirkulieren kann. Fürs erste Mal passen sehr gut: Karotten, Kohlrabi und Blumenkohl oder eine Mischung aus Kürbis, Süßkartoffel und Pilzen. Zusätzlich können Sie Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder auch Ingwer, Knoblauch oder Zitronenschale zugeben.

3 Deckel aufsetzen,

auf höchster Stufe zum Kochen bringen und dann auf mittlerer Temperatur etwa 15 Minuten garen. Bei Gemüse und Beilagen sind die Gewohnheiten unterschiedlich, daher passen Sie die Garzeiten gern an. 10–15 Minuten kann für Liebhaber von knackigem Gemüse ausreichen. Oder garen Sie 5 Minuten länger für weiches und dennoch formstabiles Gemüse.

4 Zuletzt das Gemüse (nach Belieben)

mit wenig Salz und Pfeffer würzen. Ggf. mit einigen Tropfen Olivenöl oder Butterflocken verfeinern. Einige Nährstoffe können nur in Kombination mit Fett vom Körper aufgenommen werden.

5 Auch kleingeschnittene Hähnchenbrust

oder Fischfilet lässt sich darin mitgaren. Einfach auf dem Gemüse platzieren.


6 Für eine leckere Sauce

geben Sie dem Wasser im Topf etwas Knoblauch und einige Kräuterstiele zu. Nach dem Dämpfen den Sud mit Sahne aufgießen, aufkochen, mit etwas angerührter Speisestärke abbinden. Das Gemüse und Hähnchenfleisch oder Fischfilet mit der Sauce servieren.

GUT ZU WISSEN

Kunststoffeinsätze bei elektrischen Dampfgarern könnten sich bei Kontakt mit stark färbenden Lebensmitteln, etwa Curry, Kurkuma oder Rote Bete, durch diese verfärben. Als Unterlage dient Backpapier mit wenigen Löchern versehen. Auch eine spätere Reinigung mit Backpulver kann hilfreich sein.

GUT ZU WISSEN

Dampfgaren im Schnellkochtopf

Auch der Schnellkochtopf arbeitet mit der Methode des Garens im Dampf. Da der Topf luftdicht verschlossen wird und es nur eine kleine Ventilöffnung gibt, verdrängt der entstehende Dampf den enthaltenen Sauerstoff, es entsteht im Topf ein höherer Druck. Durch die höheren Temperaturen von 120 °C unter Druck garen die Lebensmittel allerdings wesentlich schneller als beim Dampfgaren ohne Druck. Die Garzeiten verkürzen sich etwa auf die Hälfte.

Die hohe Kunst vom Dampfgaren

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