Читать книгу Fette Helden - von Avocado bis Walnussöl - Susanna Bingemer - Страница 12
ОглавлениеFINGER WEG VON LIGHTPRODUKTEN
Aber nicht nur schädliche Transfette lauern in industriell hergestellten Nahrungsmitteln. Selbst von der Lebensmittelindustrie als gesund dargestellte Produkte sind oft alles andere als das. Die Rede ist von sogenannten Lightprodukten. Mindestens 30 Prozent weniger Fett (oder Zucker) als ein vergleichbares Produkt muss ein Lebensmittel haben, damit es »light« genannt werden darf. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Der Begriff suggeriert: Hier spart man Kalorien. Doch das stimmt leider nicht, unter dem Strich schaden Lightprodukte der schlanken Linie und der Gesundheit mehr, als sie helfen. Denn Fett hat viele Vorteile:
Genießen erlaubt: Greifen Sie bei Käse, Butter und Sahne lieber zu den vollfetten Varianten.
Fett macht satt
Fett bleibt lange im Magen und hält unseren Blutzuckerspiegel stabil. Deshalb sättigt es uns anhaltend. Dieser Effekt fehlt bei fettarmen Produkten: Wir werden viel schneller wieder hungrig und essen dann meistens auf den ganzen Tag gesehen sogar mehr. Dabei spielt auch die Psyche eine Rolle: Weil das Produkt als »kalorienarm und leicht« angepriesen wird, glauben wir, wir könnten mehr davon essen.
Fett schmeckt
Fett spielt eine große Rolle für die Schmackhaftigkeit eines Nahrungsmittels, denn es ist ein wichtiger Geschmacksträger. Wird es in einem Lebensmittel reduziert, muss etwas anderes dafür hinein. Und das sind bei Lightprodukten meistens Zucker und künstliche Geschmacksverstärker, die beide auf jeden Fall nicht gesund sind. Bei empfindlichen Menschen können künstliche Aromen, Emulgatoren, Farbstoffe und Co. sogar allergische Reaktionen, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden auslösen.
Fett schützt
Natürliches Fett steckt voller gesunder Fettsäuren, die die Gefäße schützen und die Funktion des Stoffwechsels fördern. Neuere Studien zeigen: Im Vergleich zu einem hohen Kohlenhydratkonsum führt ein hoher Fettkonsum zu einer geringeren Sterblichkeitsrate. Zudem enthält Fett wichtige Nährstoffe wie die Vitamine A und E. Statt unkontrolliert zu Lightprodukten zu greifen, wählen Sie also lieber die vollfetten Originalprodukte und genießen diese bewusst und in Maßen.
OMEGA 3 UND VITAMIN E
Eine wichtige Rolle für die Omega-3-Fettsäuren spielt das fettlösliche Vitamin E. Es schützt alle ungesättigten Fette vor der Oxidation, sei es in Nahrungsmitteln oder im Körper selbst. Als Vitamin E wird eine ganze Familie kraftvoller Antioxidantien bezeichnet, die man auch unter dem Begriff Tocopherole zusammenfasst. Am bekanntesten ist das Alpha-Tocopherol. Der Körper nimmt Vitamin E mit dem Nahrungsfett auf. Das wichtige Zellschutzvitamin hat viele Funktionen im Körper. Und es wirkt auch äußerlich: Weil es die Haut schützt und regeneriert, wird es auch in der Kosmetikindustrie eingesetzt.
Die Natur hat es so schlau eingerichtet, dass viele stark Omega-3-haltigen Nahrungsmittel auch viel Vitamin E enthalten. So werden die empfindlichen Fettsäuren schon im Nahrungsmittel vor Oxidation geschützt.
Vitamin E: stark im Team
In unserem Körper schützt Vitamin E die schnell leitenden Omega-3-Fette in Nervenbahnen und Gehirn. Um optimal wirken zu können, braucht es aber Vitamin C: Hat Vitamin E erfolgreich ein freies Radikal bekämpft, wird es durch Vitamin C wieder gestärkt und ist erneut einsatzfähig. Zum Team von Vitamin E gehören auch einige andere Stoffe wie das Peptid Glutathion und das Coenzym Q10. Viele Wechselwirkungen sind noch nicht bekannt, eines aber ist ziemlich klar: Künstliche Vitamin-E-Präparate, in denen das Vitamin ohne sein Team vorkommt, haben keinen positiven Effekt auf unsere Körperfunktionen. Nehmen Sie Vitamin E also mit der Nahrung auf. Gute natürliche Quellen sind hochwertige Pflanzenöle wie Weizenkeimöl, Olivenöl und Kokosöl. Viel Vitamin E steckt auch in Nüssen und Samen wie Sonnenblumenkernen, Pinienkernen und Mandeln.
SO WIRKEN ANTIOXIDANTIEN
Natürliche Nahrungsmittel enthalten sogenannte Antioxidantien, die Zerstörungsprozesse im Körper verhindern können: Zu den wichtigsten zählen die Vitamine C, E und A und Mineralstoffe wie Selen und Zink. Sie können freie Radikale unschädlich machen. Diese aggressiven Sauerstoffteilchen entstehen in unserem Körper als Nebenprodukte des normalen Stoffwechsels, aber auch durch äußere Faktoren wie Rauchen, Alkohol und Stress. Freien Radikalen fehlt ein Elektron, deshalb versuchen sie, aus intakten Körperzellen Elektronen herauszureißen. Ein paar solcher Attacken steckt die Zelle mühelos weg. Wird sie jedoch ständig von freien Radikalen angegriffen, kommt es zu Membranschäden. Das kann zu chronischen Krankheiten und frühen Alterungserscheinungen führen. Antioxidantien können freie Radikale neutralisieren und entzündliche Prozesse im Körper hemmen.