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Nach dem 1563 beendete Konzil von Trient, das sich mit den Konsequenzen aus der Reformation beschäftigt hatte, ging die katholische Kirche daran, ihre Gegenreformation zu organisieren.

Die Stadt Rom, ein Städtchen von knapp 100.000 Einwohnern, sollte zur strahlenden Metropole ausgebaut werden und mehr denn je von Glanz und Glorie der Heiligen Mutter Kirche künden. Das war der Gegenentwurf zu den Ideen der prachtempfindlichen, bilderfeindlichen, protestantischen Ketzer. Rom, die Ewige Stadt.

Vor allem Papst Sixtus V. verordnete Rom einen Bauboom sondergleichen. Enorme Summen wurden in den Neubau der Stadt gepumpt, Denkmäler und Trümmer der Antike wie schon früher zum neuen Rom recycelt. Die Stadt, die um 1600 etwa einhunderttausend Einwohner hatte, glich zeitweilig einer riesigen Baustelle.

Einige Kilometer neuer gerader Straßen wurden angelegt mit der Kirche Santa Maria Maggiore im Zentrum, um den Pilgern den Weg zu den sieben Hauptkirchen (drei davon außerhalb der Stadtmauer) leichter zu machen. Den zahlreichen Pfarrkirchen wurden neue Kirchen hinzugebaut. Den vorhandenen Palästen prächtigere, darunter die künftige päpstliche Residenz auf dem Quirinal, einem der sieben Hügel Roms und Die Erneuerung antiker Aquädukte, die die Wasserversorgung sicher stellen sollte, begleitete Sixtus mit dem Bau neuer Brunnen, z.B. auf der Piazza del Popolo. Er starb im Jahr 1590, nach nur fünf Jahren Amtszeit. In den Jahren 1590/91 gab es drei Nachfolger, die alle nach jeweils ein paar Monaten starben. Weil das Geld für all diese hehren Unternehmungen nicht ausreichte, erhöhte der Papst die Steuern und erließ neue. Die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößerte sich dramatisch. 1591 wurde in Rom das Brot knapp, ein Hungerjahr für die Armen, und die Brotversorgung blieb problematisch, obwohl stets große Vorräte gespeichert und der Brotpreis subventioniert wurden.1592 kam erneut ein starker Papst auf den Thron. Clemens VIII. (1592-1605) begnügte sich allerdings damit, das einmal Angefangene zu Ende zu führen. Sein Hauptinteresse galt Restaurierungsvorhaben in Hinblick auf das Heilige Jahr 1600. Kirchen und Paläste wurden ausgemalt, alte Gebäude ausgebaut und aufgefrischt. Schon in den 80er Jahren hatte es Maler aus ganz Italien und aus vielen Ländern Europas nach Rom gezogen, die meisten ins Künstlerviertel der Altstadt zwischen Tiber und Pincio. Unter ihnen war Orazio Lomi aus Pisa, Sohn eines Goldschmieds, der sich bald nach seiner Mutter Gentileschi nannte. Oder nach seinem Onkel, bei dem er in den ersten Jahren wohnte, einem respektablen Hauptmann der Wachen in der Engelsburg.

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