Читать книгу Das grosse Buch der Pflanzenwässer - Susanne Fischer-Rizzi - Страница 10

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DER ZAUBER DES UNSICHTBAREN

WIE DÜFTE AUF UNSERE SEELE WIRKEN

»Wer zwei Brote hat Verkaufe eins Und kaufe sich Narzissenblüten davon. Denn Brot ist nur dem Körper Nahrung, die Narzisse aber nährt die Seele.« ARABISCHE WEISHEIT

Die Düfte der Pflanzen, eingefangen in den Pflanzenwässern, wirken auf uns in zweifacher Weise, körperlich wie seelisch. Über die Haut aufgenommen oder in Wasser verdünnt eingenommen, entfalten sie eine körperliche Wirkung. Treffen die Duftmoleküle aus der Luft jedoch beim Einatmen auf unsere Riechschleimhaut, die im oberen Teil der Nase sitzt, treten sie in Kontakt mit 20 Millionen Sinneszellen, die auf Duftwahrnehmungen spezialisiert sind. Die chemischen Reize in diesen Zellen werden in elektrische Reize umgewandelt und ungefiltert und ganz unmittelbar direkt ins Zentrum unseres Gehirns geleitet. Dort, im entwicklungsgeschichtlich ältesten Teil des Gehirns, im limbischen System, treffen die Reize auf Zentren wie Amygdala und Hypothalamus. Die Düfte führen uns so direkt in die Sphäre unserer Gefühle, denn in diesen Gehirnbereichen liegt der Ursprung unserer Emotionen. Dort im Innern des Gehirns sind die Regionen, die an unserem Erinnerungsvermögen und an Lernprozessen beteiligt sind. Hier werden auch Hormonausschüttung und unser vegetatives Nervensystem gesteuert. So kann man sich gut vorstellen, dass die Pflanzenwässer mit ihren Düften Wirkungen auf unsere Gefühle, Stimmungen, Erinnerungen, auf Motivation, Lernvermögen, Konzentration und auf die Sinnlichkeit besitzen. Es ist verständlich und auch erfahrbar, dass sie zum Beispiel Angst lösen können, guten Schlaf schenken, beruhigen oder anregen. Düfte können uns ganz unmittelbar berühren, denn sie werden nicht, wie bei den anderen Sinnen, zunächst von unserer Vernunft interpretiert und »zensiert«. So können sie unsere Stimmungen schnell und direkt beeinflussen und auch Heilimpulse frei setzen. Die Pflanzenwässer, ausgerüstet mit der »Sprache der Pflanzen«, ihrem Duft, greifen tief in unsere Seele hinein, Außen und Innen schwingen zusammen. Unsere Innenwelt wird ausgleichend und heilend beeinflusst. In der Außenwelt, in der Natur vermitteln uns die Düfte der Pflanzen ihre Präsenz und Identität. Wir fühlen Zugehörigkeit.

Dem Geruchssinn wird oft zu wenig Bedeutung beigemessen. Erst wenn er ausfällt und wir nichts mehr riechen, wird uns klar, was er für unser Leben bedeutet, wie er die Welt für uns färbt. Darüber berichtet Walter Kohl in seinem Buch Wie riecht das Leben? Bericht aus einer Welt ohne Gerüche. Durch einen Unfall hatte er plötzlich den Geruchssinn verloren. Walter Kohl leidet darunter, sich nirgendwo mehr zuhause zu fühlen. »Ich habe keine Heimat, weil ich nichts rieche«, schreibt er.

Düfte lassen Gefühle entstehen: Wenn wir diese nicht mehr oder nur abgeschwächt wahrnehmen können, geht viel unserer gefühlten Lebensfreude verloren. Auch die Lust am Essen schwindet, da ein großer Teil des Schmeckens, des Vergnügens am Essen, mit der Geruchswahrnehmung verbunden ist. Genießen Sie Ihren Geruchssinn, erschnuppern Sie die Welt und tauchen Sie mit den Pflanzenwässern ein in Stimmungen, Bilder, Gefühle. Sie werden es selbst feststellen, wie die Pflanzendüfte Ihre Lebensfreude wecken, trübe Gedanken vertreiben und die Lust am Draußensein und am Leben überhaupt vermehren.

Das grosse Buch der Pflanzenwässer

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