Читать книгу Das grosse Buch der Pflanzenwässer - Susanne Fischer-Rizzi - Страница 11
ОглавлениеGEHEIMNISVOLLES WASSER
BOTSCHAFTEN FÜR NASE UND AUGEN
»… denn ist das Wasser in Gefahr, sind alle Lebewesen in Gefahr…« FREDERIC VESTER
Wasser verkörpert die elementare Urkraft in reiner Form. Es ist für uns Menschen lebenswichtig. Tauchen Sie ein in die Wellen des Meeres, schwimmen Sie in einem See oder benetzen Sie Ihr Gesicht mit Wasser – immer spüren Sie seine belebende Kraft.
Mit den Pflanzenwässern sind wir ganz nah an der Qualität, der Lebendigkeit und dem Heilwert des Wassers, denn sie bestehen ja zum größten Teil aus Wasser. Das Wasser, als sensibles Medium, kann nicht nur die chemischen Inhaltsstoffe der Pflanzen aufnehmen, sondern auch deren feinstoffliche Schwingungen, und diese an uns weitergeben. Die Beschäftigung mit den vitalen und feinstofflichen Qualitäten des Wassers, die auch im Umgang mit den Pflanzenwässern eine Rolle spielen, ist in unserer Zeit, in der die Qualität des Wassers bedroht ist und immer mehr Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, von besonderer Bedeutung.
Wasser ist die häufigste Verbindung auf der Erde. Es ist überall präsent, in uns und außerhalb von uns. 75 Prozent unseres Planeten sind mit Wasser bedeckt. Bei unserer Geburt bestehen wir aus bis zu 97 Prozent Wasser, als Erwachsene sind es noch rund 70 Prozent. Unser Gehirn, dieses Superorgan, besteht zu etwa 90 Prozent aus Wasser. Den Beginn unseres Lebens verbringen wir im Uterus schwimmend im Wasser. Unser Geruchssinn steht in engem Zusammenhang mit dem Wasser, denn er entwickelte sich schon im Urozean des Planeten. Lange bevor es Ohren und Augen gab, kommunizierten die ersten Lebewesen im Meereswasser miteinander, indem sie chemische Botschaften aussandten und empfingen. Aus diesem Vorgang entwickelte sich der Geruchssinn, und aus den ersten wenigen urzeitlichen Riechzellen an einem Nervenstrang entwickelte sich im Laufe der Evolution das Gehirn. Unser komplexes Gehirn entstand also aus Riechzellen, die ursprünglich zur Kommunikation im Urmeer dienten. Düfte und Wasser sind eine magische Verbindung, die uns mit den Ursprüngen unserer Evolution verbindet. Mit dem Geruchssinn, mit der feuchten Riechschleimhaut im oberen Teil unserer Nase, tragen wir noch einen winzigen Teil, ein olfaktorisches Feuchtgebiet des Urmeeres in uns; der Riechvorgang braucht auch noch zu Lande die Feuchtigkeit, um gut zu funktionieren. Wir nehmen die Duftmoleküle aus der Umwelt mit der Atemluft auf. Durch den Kontakt mit den Zellen der Riechschleimhaut beginnt die Wahrnehmung des Duftes, die dann ans Gehirn weitergeleitet wird. Bei hoher Luftfeuchtigkeit riechen wir besonders gut. Ist die Luft trocken, wird auch die Riechschleimhaut trockener, und wir riechen bedeutend weniger. Besonders intensiv nehmen wir die Düfte der Natur nach einem Regen wahr. Wie duftet es doch nach einem Sommerregen warm, süß, frisch, blumig, erdig! Die Regentropfen haben Bodenpartikel aufgewirbelt, Pflanzen benetzt; wenn das Wasser verdunstet, wenn die Erde mit Sonnenwärme »destilliert«, dann dringt die Natur in unsere Nase. Der aufsteigende Wasserdampf trägt Duftmoleküle in die Luft, unsere Riechschleimhaut ist bereit, sie aufzunehmen, zum Beispiel das Geosmin, ein natürlicher Alkohol, der den Duft von frischem Waldboden vermittelt.
Nicht nur die in den Pflanzenwässern enthaltenen Inhaltsstoffe der Pflanzen, sondern das Wasser selbst ist ebenfalls ein Wirkstoff. Wir »spüren« das Wasser, wenn wir die Pflanzenwässer als Gesichtsspray, als Fußbad oder als feucht-warmen Wickel anwenden. Wasser spielt in der Naturheilkunde eine große Rolle. Seine Anwendung zu Heilzwecken hat eine lange Tradition. Schon im Altertum bei den Griechen und Römern wusste man, dass Wasser heilende Kräfte besitzt und ein wahrer Jungbrunnen ist. In der Naturheilkunde unserer Zeit haben Pioniere wie Theodor Hahn, Vincenz Prießnitz und besonders Pfarrer Kneipp die Wassertherapie (Hydrotherapie) wieder bekannt gemacht. Dabei ging es in erster Linie um die physikalische Wirkung des Wassers. Doch Wasser ist weit mehr.
Die heutige analytisch ausgerichtete Wissenschaft beschäftigt sich intensiv mit Wasserverschmutzungen; wir wissen, was schlechtes, verschmutztes, verkeimtes Wasser ist, und können uns so für den Erhalt der Wasserqualität einsetzen. Doch lebendiges, gutes Wasser ist mehr als das. Wie kann Wasser seine lebenserneuernde Wirkung optimal erfüllen? Eine Antwort auf diese Frage suchten in unserer Zeit einige Pioniere. Der Forstmeister Viktor Schauberger (1885–1958), ein Vorreiter der Wasserforschung und ein visionärer Naturbeobachter, schuf aufgrund seiner Forschungen ein neues Bild vom Urstoff Wasser. Er zeigte, dass die Wasserqualität nicht nur von chemischen Inhaltsstoffen abhängig ist, und dass Wasser ein Erinnerungsvermögen besitzt. Schauberger beschäftigte sich eingehend mit der Verbesserung der Wassergüte, mit der Heilkraft des Wassers und inspirierte zahlreiche weitere Forscher der 1980er- und 90er-Jahre, die nach Möglichkeiten suchten, die Gedächtnisfähigkeit des Wassers sichtbar zu machen. Gustav Schenk (1905–1969) zeigte erstmals anhand mikroskopischer Bilder die Formenvielfalt in Wassertropfen – ein Ausdruck der »Gestaltenfülle auf der Erde«. Der Wasserforscher Theodor Schwenk (1910–1986) studierte die Bewegungsformen von Wasser und die Sichtbarmachung von Lebendigem in seinen Strömungsformen. Sein Buch Das sensible Chaos öffnete den Weg zu einem neuen Verständnis des Wassers als Träger des Lebens. Er entdeckte Einflüsse der Planetenkonstellationen auf reines Wasser und arbeitete mit der Tropfbildmethode, mit der die Wasserqualität sichtbar gemacht werden kann.
Die Künstlerin und Forscherin Ruth Kübler (1925–2011) war über Malerei und Fotografie einer »Bildsprache der Natur« auf die Spur gekommen und begann 1995, Auftropfbilder von Wassertropfen auf einen Glasträger im Dunkelfeldmikroskop zu studieren und zu fotografieren. Bei einem Besuch in ihrem Atelier erhielt ich Einblick in ihr künstlerisches Schaffen und lernte die Tropfenbilder kennen. In ihrem Buch Der Kosmos im Wassertropfen sind viele eindrucksvolle Fotos von Wassertropfen zu sehen, die zeigen, wie sich die energetische und Informationen speichernde Qualität des Wassers in faszinierenden Formen ausdrückt. Ruth Kübler untersuchte Wasser von Quellen und Heilstätten aus aller Welt und erkannte bei ihrer Arbeit mit der Methode der Tropfenbilder, dass Wasser durch Strukturbildung etwas von seiner Herkunft, aber auch von Einflüssen unterschiedlichster Art mitteilt.
Mit dem Elektronenmikroskop studiert der japanische Parawissenschaftler Dr. Masaru Emoto gefrorene Wasserproben, die er Musik, aber auch gesprochenen Worten mit verschiedenen Bedeutungen aussetzt. Er stellte fest, dass Wasser zum Beispiel auf Gedankenkraft mit veränderten Strukturen reagiert und dass es eine Gedächtnisfähigkeit besitzt. In seinem Buch Die Botschaft des Wassers berichtet er über seine faszinierende Arbeit.
Dem Gedächtnis, den Gedankenformen und der Funktion als Spiegel des Wassers widmet sich Prof. Dr. Bernd Kröplin seit 2000 in wissenschaftlichen Studien. Der Leiter des Instituts für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen an der Universität Stuttgart studierte die Feldwirkungen, denen Astronauten ausgesetzt sind. Er bestrahlte Trinkwasser mit elektromagnetischen Wellen eines Handys. Zu seiner Verwunderung stellten er und sein Team fest, dass diese Energie nie gesehene Strukturen im Wasser schuf. Es zeigte sich auch, dass Wasser innerhalb und zwischen den Zellen eine Funktion als Informationsträger einnimmt. Zusammen mit der Forscherin Minnie Hein und seinem Team untersuchte er die Sichtbarmachung von verschiedensten Einflüssen auf das Wasser. In seinem Buch Die Welt im Tropfen stellt er Fotos dieser faszinierenden Bildersprache der Natur vor. Er erklärt:
»So lohnt es sich, zumindest hinzuschauen, denn dies könnte der messbare Anfang sein von dem, was wir alle intuitiv wissen, nämlich dass der Geist die Materie durchdringt und dass Gedanken sich viel weitgehender in stofflichen Strukturierungen manifestieren, als wir es heute für möglich halten. Diese Bilder werden vielleicht unser Weltbild und speziell jenes vom Wasser verändern. Jedes Wasser hat eine Geschichte dessen, was es ›erlebt‹ hat, und diese Geschichte wird im Wasser gespeichert. Dies können wir erkennen, wenn wir Tropfenbilder von getrockneten Tropfen unter dem Mikroskop betrachten. Wir sehen, dass jeweils neue Einwirkungen die alten überlagern, sodass das Bild aus vielen Informationsschichten zu bestehen scheint. Jedes Wasser hat eine ihm eigene Möglichkeit, neue Informationen ›zu behalten‹ und frühere Informationen zu ›vergessen‹. Man spricht von einem ›fading memory‹, welches von Wasser zu Wasser variiert. Wir haben beobachtet, dass es kein Wasser ohne Bild und ohne ›Gedächtnis‹ (in unserem Definitionssinne) gibt. Vor diesem Hintergrund betrachtet, erzählen die Fotos von dem, was sie erlebt haben, und wirken auf den Betrachter, indem sie in seinem Bewusstsein Dinge zum Klingen bringen.«
Die Fotos der Tropfenbilder von Pflanzenwässern auf diesen beiden Seiten wurden von Berthold Heusel, der eng mit Minnie Hein, Ruth Kübler und Bernd Kröplin zusammenarbeitete, und Dr. Wilhelm Höfer im Wasserstudio Bodensee erstellt. Es war für mich sehr beeindruckend und berührend, in welch wunderschönen Formen sich die Tropfenbilder der von mir destillierten Pflanzenwässer darstellten.
Tropfenbilder im Dunkelfeld von links nach rechts:
Lorbeerwasser 40-fach vergrößert, Rosmarinwasser 100-
fach vergrößert, Lavendelwasser 100-fach vergrößert