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3.1.1. Artikelwörter

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Syntaktisch variable Gefüge, wie Frage stellen, Antwort geben und Entscheidung treffen können durch Artikelwörter erweitert werden (vgl. Helbig/Buscha 2001: 89; Heine 2005: 44; Kamber 2008: 28f.) und werden nach ihrer Artikelklasse subkategorisiert (vgl. z.B. Hinderdael 1985: 145/260ff.; Schmidt 1968: 50ff.), wie z.B. einen oder den Vortrag halten (Hinderdael 1985: 145), diesen Befehl geben, ihren Einfluss üben und keinen Befehl geben (Schmidt 1968: 50/52), vgl. die folgenden Beispiele aus dem Wikipedia-Korpus (Hervorhebung S.K.):

1 Die Fragen sind symmetrisch gestellt […].1

2 […] gab Peter Altenberg eine gefährliche Antwort […].2

3 Die Instanz trifft ihre Entscheidung auf Basis des Gewinnerwartungswertes.3

4 […] werden diese Fragen im Folgenden an die Mutter von zwei Kindern gestellt […].4

5 Sechs Prozent gaben keine Antwort.5

In den aufgeführten Beispielen werden die Funktionsnomen Frage, Antwort und Entscheidung durch bestimmte (1) und unbestimmte Artikel (2), Possessiv- (3) und Demonstrativartikel (4) sowie Negationsartikel (5) erweitert (z.B. Hinderdael 1985: 145/260ff., Schmidt 1968: 50ff.; Storrer 2006b). Für die Ebene des Textes sind Artikelwörter als Erweiterungen der Funktionsnomen wesentlich, weil sie die Bedeutung von Nomen spezifizieren, Bezüge anzeigen und auf Textreferenten verweisen können (vgl. Schwarz-Friesel/Consten 2014: 53; Adamzik 2016: 268; Żmigrodzki 2000: 140; Engel et al. 1999: 61f.; s. Kap. 4.2.5). In (3) werden die Entscheidungen durch ihre als jemandem zugehörig markiert (vgl. Engel et al. 1999: 61f.) und durch keine in (5) kann verneinend zusammengefasst werden (vgl. grammis online 2019: Quantifikativ-Artikel6). Diese/ die Fragen in (1) und (4) sind spezifisch und der Demonstrativ- bzw. bestimmte Artikel zeigen an, dass es sich um bereits bekannte, vorerwähnte oder im Kontext identifizierbare Fragen handelt, d.h. die und diese markieren geteilte Wissensbestände zwischen Textrezipient*in und -produzent*in (vgl. Adamzik 2016: 252f./256; Ágel 2017: 200; Engel et al. 1999: 61f.; s. Kap. 3.4; 4.2.5). Indefinite Artikelwörter, wie in (2), können Informationen im Text dagegen als unbekannt kennzeichnen. In (2) wird durch eine markiert, dass die Antwort nicht vorerwähnt ist, sondern als neuer Textreferent eingeführt wird (vgl. Engel et al. 1999: 802f.; Schwarz-Friesel/Consten 2014: 53ff.), wodurch die Analyse der Artikelwörter von Funktionsnomen für die Untersuchung von Leistungen von Funktionsverbgefügen im Textzusammenhang relevant wird.

Artikelwörter sind auf der Textebene wesentliche Marker, die die Bedeutung von Nomen je nach Art des Artikels spezifizieren, Inhalte im Text in Relation setzen sowie Textreferenten als neu oder bekannt markieren können. In Bezug auf Artikelwörter wird das Annotationsschema in Artikelwörter nach ihrer Subklasse weiter unterteilt. Im Folgenden gehe ich auf adjektivische Erweiterungen ein.

Leistungen von Funktionsverbgefügen im Text

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