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David

Xerigordos, 7. Oktober 1096

Die Zisternen der Burg waren von der langen Sommerhitze fast vollständig ausgetrocknet. Und der Durst steigerte sich bei den eingeschlossenen Kreuzfahrern von Tag zu Tag. Am achten Tag, nachdem die Armee von Sultan Kilidsch Arslan die Quelle besetzt hatte, brach der Durchhaltewillen endgültig zusammen.

»Wir müssen verhandeln, sonst verdursten wir alle«, forderte einer der Ritter Rainald auf.

David stierte ihn willenlos an. Ihm klebte die Zunge am Gaumen. Jede Bewegung war eine Qual, und schon wieder begann die Sonne in einen gnadenlos wolkenfreien Himmel zu steigen.

Rainald nickte ergeben. »Ich will zu dem Sultan hinausgehen und sehen, welche Bedingungen ich für eine Aufgabe aushandeln kann.«

Heinrich schüttelte müde den Kopf. »Was wird er schon aushandeln können. Sie wissen, dass wir am Ende sind.«

»Was ist nun mit den Westfranken? Was ist mit Peter und den Romaniern?«, jammerte Kunz mit fiebrigem Blick.

Mit einem weißen Tuch, das er an den Schaft einer Lanze gebunden hatte, machte sich Rainald auf den Weg zum Sultan. Atemlos beobachteten die Kreuzfahrer das Geschehen von der Mauerkrone der Burg aus. Doch sie mussten nicht lange warten. Bald schon kam ihr gewählter Anführer zurück. Im Hof drängten sich alle um ihn und auch von der Mauerkrone richteten sich alle Augen in den Hof. Rainald richtete sich auf und hob die Hände.

»Der Sultan hat mir eure Leben geschenkt!«, rief er. Verhaltener Jubel ertönte, doch Rainald winkte als Zeichen, dass er noch etwas zu sagen hätte. »Wir müssen nur ihren Glauben annehmen! Dann wird er unser Leben schonen.« Entsetztes Geschrei antwortete ihm.

Das Spital zu Jerusalem

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