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11.
ОглавлениеDrake
Das Flugzeug befand sich auf den Weg nach Montana. Jared und Maddox schliefen. Tristan sah den Film und Drake starrte in den Nachthimmel. Nur Sam war nicht dabei. Sam war freiwillig geblieben. Bei ihr.
Nach Hause. Ja, er vermisste Montana, er war gerne zu Hause. Er schüttelte den Kopf. Sein Zuhause war jetzt da, wo sie war. Und sie war nicht in Montana. Was würde sein Vater dazu sagen? So einen Fall hatte es sicherlich noch nie gegeben.
Als er sich von ihr verabschiedete, sah er die Tränen in ihren Augen. Sie versuchte, stark zu sein, nicht vor ihm zu weinen. Aber er sah die Tränen.
„Ich bin bald zurück. Versprochen!“, hatte er zu ihr gesagt und sie hatte nur genickt. Dann hatte er seine Hand unter ihr Kinn gelegt, ihren Kopf angehoben und sie noch einmal geküsst. Abrupt hatte er sich umgedreht und wollte gehen. Doch an der Treppe blieb er stehen, atmete tief ein und aus und drehte sich nochmals um. Ihre Türe war geschlossen und er konnte sie weinen hören. Es fühlte sich an, als würde sein Herz brechen. Doch wenn er jetzt nicht ging, würde er wahrscheinlich nie mehr gehen. Und er musste gehen!
*****
Emily
Die ersten Tage waren schlimm für Emily. Am liebsten hätte sie sich den ganzen Tag ins Bett gelegt und die Decke über den Kopf gezogen. Das ging natürlich nicht. Sie musste an Soleigh denken, sie musste arbeiten, sie hatten Proben. Aber die Trennung von Drake fühlte sich an wie sterben. Als würde sie nicht mehr leben. Na klar, sie atmete noch und ja, ihr Herz schlug noch, aber sie fühlte sich leer. Einsam. Allein. Warum schlug ihr Herz noch, obwohl er nicht mehr da war? Er hatte sie nicht verlassen. Er hatte sie nicht verlassen! Er kam zurück. Er hatte es versprochen! Aber es fühlte sich nicht so an. Ihre Freunde versuchten sie, so gut es eben ging, aufzubauen und zu bestärken.
Während der Pause am Donnerstagabend konnte Emily ihre Tränen kaum zurückhalten.
„Warum weinst Du denn jetzt?“, erkundigte Chris sich liebevoll.
„Er hat gesagt, es ist immer jemand da.“, schluchzte sie. „Aber es ist keiner von ihnen da! Also hat er mich doch verlassen.“
„Oh, Emily . . .“ Chris wollte sie in den Arm nehmen und trösten.
“Nein, Chris.” Sie schüttelte den Arm wieder ab. „Lass das. Ich werde damit klar kommen. Irgendwie. Hoffentlich. Mir war klar, dass das passieren würde. Ich hätte nur nicht gedacht, dass er mich so schnell verlässt. Wenn Du mich jetzt in den Arm nimmst, weiß ich nicht, ob ich jemals wieder aufhören kann zu weinen.“
Als sie an diesem Abend „The End of the World“ von „Skeeter Davis“ sang, konnte sie die Tränen nicht aufhalten. Als die letzte Note verklang, war es so still in der Bar, eine Stecknadel hätte man fallen hören können. Doch nur kurz, denn an der Theke wurde auf einmal applaudiert. Emily wand den Kopf und sah Rafe und Bastian und . . . Sam. Nach den ersten stillen Sekunden applaudierten nun alle und Emily lachte. Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und lachte.
Alles würde gut werden.
*****
Emily
Die nächsten Wochen vergingen dann doch wie im Flug. Sie sah Sam fast täglich und er integrierte sich ganz leicht in ihre kleine Gruppe. Emily verbrachte viel Zeit mit Sam und stellte fest, dass er ein sehr sonniges und lustiges Gemüt hatte. Mit ihm konnte sie viel lachen. Oft unterhielten sie sich nur über Belangloses, doch manchmal erzählte er auch von zu Hause. Einiges von dem kannte sie schon, viele Dinge waren aber auch neu für sie.
Sam erzählte viele lustige Geschichten aus ihrer Kindheit. Die Jungs hatten sich damals schon gefunden und als sie vier waren, waren sie der Meinung, sie wären jetzt alt genug, um Krieger zu werden. Sie legten Kriegsbemalung auf, schnappten sich ihre Waffen – einfache Holzstöcke, die dort im Wald natürlich überall herumlagen – und machten sich auf zur Bisonjagd. Großer Wolf sei Dank, hatten Maddox Eltern die Vorbereitungen mitbekommen und alle anderen Stammesmitglieder informiert. So ließen sie die Jungs in den Wald laufen, bis sie auf eine kleine Herde Bisons traf.
„Wir waren natürlich nicht allein.“, erzählte Sam. „Ein paar der Älteren mussten auf uns aufpassen. Maddox Bruder und meine Schwester unter anderem. Die sind übrigens seit dem ein Paar und haben jetzt eigene Kinder. 4 Stück! Meine Schwester erzählte später, dass wir wie eine Dampfwalze durch den Wald getrampelt sind und nicht auf leisen Sohlen geschlichen, wie wir dachten. Na ja, jedenfalls hatten wir uns einen Bison ausgesucht. Natürlich ein Kalb. Es stand ein wenig abseits der Herde. Wir wollten es umzingeln, so wie wir es schon ein paar Mal von den Älteren gesehen hatten und warfen uns auf den Bauch. Der Erste, der aufschrie, war Maddox. Damals war er noch nicht so hart wie heute.“ Sam lachte schon und sein Lachen war ansteckend. „Maddox hatte nicht aufgepasst und sich voll in einen Haufen Bisonscheiße gelegt. Maddox sprang auf und brüllte: „Iiiih, iiiih!“ Wir andern haben natürlich laut gelacht. Schöne Krieger waren wir. Nun ja, jedenfalls, irgendwann ging es weiter. Wir, wieder alle auf den Boden und robben los. Das Gras war hoch, zu hoch für uns. Wir verirrten uns. Also, irgendwann rief Drake, wo wir bleiben würden. Maddox und ich antworteten, doch Jared und Tristan nicht. Also sprangen wir auf. Wir waren ja kleine Jungs, dass hohe Gras ging uns fast bis zum Hals. Wir hatten uns zu weit weg von der Gruppe Bisons und dem immer noch einzelnen Kalb gerobbt. Drake rief laut nach Jared und Tristan. Sie standen dann schließlich auch auf. Sie waren in der genau entgegengesetzten Richtung unterwegs. Also trafen wir uns wieder in der Mitte. Irgendwann hatten wir es geschafft und uns diesem Kalb genähert. Der ganze Tag ging dafür drauf. Als wir dann endlich davor standen, hob Jared seinen Stock, also für uns waren das ja unsere Speere. Also, Jared hob seinen Speer über seinen Kopf und sagte: ‚Großer Wolf, wir danken Dir für dieses Geschenk.‘ Da fing Tristan an zu heulen.“
Sam lachte wieder. „Wir dürften das Kalb nicht töten, es wäre doch noch ein Baby und so. Ich hab ihn dann aufgezogen, dass er ja wohl noch ein Baby wäre und noch kein Krieger sein könnte. Wir stritten uns und Tristan warf sich auf mich. Jared schlug mit dem Stock auf das Kalb, das immer noch viel größer war als wir kleinen Jungs. Drake stand hinter dem Kalb und als Jared auf seine Flanke schlug, hob dieses Baby den Schwanz und pinkelte.“
Sam konnte sich nicht halten vor Lachen. „Es hat Drake angepinkelt! Hahaha! Von oben bis unten! Logisch, dass wir anderen alle lauthals lachten, auch Tristan und ich. Nun hatte das Kalb endgültig genug und rannte zu seiner Herde und dann setzte sich die ganze Herde in Bewegung. Aber, großer Wolf sei Dank, in die entgegengesetzte Richtung. Sonst hätte es für uns tödlich enden können. Jedenfalls, unsere Kriegsbemalung war mittlerweile runter, Maddox und Drake stanken, Tristan heulte nicht mehr, ich hatte aufgeriebene Knie und Jared aufgerissene Hände. So liefen wir nach Hause zurück.“ Dies war nur eine der Geschichten, die Sam erzählte.
*****
Emily
Drei Wochen waren um. Emily hatte nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war. Doch an diesem Mittwochabend verabschiedete sich Sam von ihr und sagte: „Drake ist unterwegs. Morgen ist er wieder hier.“
Morgen! Morgen schon! Freitag hatte sie sich frei genommen, da Emily angenommen hatte, dass er am Freitag ankam. Aber morgen schon! Aufgeregt rannte sie durch die Wohnung. Sie lachte, sie weinte. Morgen schon.
Sie musste noch den ganzen Tag arbeiten. Da sie kaum geschlafen hatte vor Aufregung, war sie Donnerstag schon sehr früh in der kleinen Kanzlei, in der sie als Partnersekretärin arbeitete. Sie liebte ihren Job und sie war gut in ihm. Ihre drei Kolleginnen waren nett und mit den beiden Chefs verstand sie sich wirklich ausgezeichnet. Aber heute konnte sie sich nicht so recht konzentrieren. Christoph, ihr Chef, rief sie gegen Mittag rein.
„Emily, was ist denn heute los mit Dir? Du bist total fahrig. Schau mal die ganzen Fehler. Alles ok?“, fragte er sie.
„Ja, Christoph, es ist alles ok. Ich bin nur ein wenig aufgeregt. Tut mir leid. Du weißt ja, ich hab morgen frei und ich weiß jetzt schon, dass es ein tolles Wochenende werden wird. Und ich freu mich einfach so. Sorry, tut mir wirklich leid. Ich werde mich mehr zusammenreißen.“ Grobe Fehler waren ihr nur in der Anfangszeit passiert, und dass sie solche Briefe zur Unterschrift abgab, war schon fast unverzeihlich.
„Ändere das und mach bitte den Vertrag für Bruns noch fertig.“ Er lachte. „Und wenn dann alles ok ist, dann kannst Du abhauen! Das müssen ja tolle Pläne fürs Wochenende sein.“
„Oh ja, das sind es.“ Sie verstanden sich zwar alle wirklich gut, aber zu viel Privatleben wollte Emily nicht in der Kanzlei ausplaudern und so hielt sie sich oft mit privaten Informationen zurück.
Nun war es zwei Uhr durch. Sie hatte alles dreifach geprüft und Christoph vorgelegt. Der hatte genickt und sie konnte gehen.
Sie jubelte innerlich. ‚Juhu, endlich Wochenende. Drake, ich komme!‘ Insgeheim hoffte sie, er würde schon vor der Türe warten, obwohl sie keine Ahnung hatte, wann er da sein würde. Er hatte sich auch die ganzen Wochen nicht persönlich gemeldet. Nur ganz zu Anfang kam eine WhatsApp an, dass er gut gelandet war und dass er sie vermisste. Allerdings brachte der Bote, den sie mittlerweile ziemlich gut kannte, jede Woche Blumen für sie. Nein, Drake hatte sie nicht verlassen und auch nicht vergessen.
Heute war es wieder sehr warm und die nächsten Tage sollte es noch heißer werden. Deshalb ging Emily mit Soleigh runter an den Rhein. Hier konnte sie rennen und schnüffeln, baden und andere Hunde treffen. Sie trafen heute wirklich viele Hunde und Soleigh hatte viel Spaß. Außerdem, so hoffte Emily, würde sie von hier aus auch sehen können, wenn Drake auftauchte. FALLS Drake auftauchte. Sie waren fast eine Stunde am Rhein, als Soleigh unruhig wurde.
„Was ist denn los, meine Süße?“ fragte Emily, aber Soleigh konnte natürlich nicht antworten. Aber sie hob den Kopf immer wieder und schnüffelte und wurde immer aufgeregter.
„Na komm, wir wollen los. Ich will mich ja auch noch frisch machen, bevor Drake kommt. Du bist ja schon gebadet.“, lachte Emily.
Drake
Er war heute Morgen mit dem Flieger angekommen. Eigentlich wollte Drake noch ein paar Stunden schlafen, aber an Schlaf war nicht zu denken. Seine Gedanken kreisten um sie und darum, was sie wohl zu dem Deal sagen würde, den sein Vater ihm angeboten hatte. Also holte er das Motorrad, das Sam in seiner Abwesenheit für ihn gekauft hatte, frühzeitig ab. Und da sie hier in Deutschland waren, musste er sich auch noch die passenden Klamotten und einen Helm besorgen. Danach hatte er sich mit Sam getroffen und sich berichten lassen. Nun war Sam auf dem Weg nach Reichenau, um dann morgen nach Montana zu fliegen. Ende nächster Woche, wenn er wieder wegmusste, würde Sam mit Tristan und Jared kommen. Maddox war bei ihm.
Drake hatte sich eine Yamaha XV 1900 ausgesucht. In dem Motorradladen, wohin auch die Maschine geliefert wurde, konnte er sich auch die Klamotten aussuchen. Er hatte sich für eine leichte und weiche Lederhose entschieden, natürlich in Schwarz. Dazu eine passende Lederjacke aus demselben Material und Boots. Ein schwarzer Helm und schwarze Handschuhe komplettieren sein Outfit. Und er fühlte sich wohl darin. Dann hatte er eine Runde auf der Autobahn gedreht. Autobahnen hatte er erst hier richtig kennengelernt und dann diese ewigen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Was für ein Horror. In Montana, dort, wo er lebte, gab es das nicht. Sie fuhren einfach durch die Prärie, natürlich dort, wo sie die Natur so wenig wie möglich störten.
Die Yamaha war leicht zu händeln und fuhr sich super. 190 stand auf dem Tacho und die hatte er auch voll ausgefahren. Nun war er mit Adrenalin vollgepumpt. Je näher er zu ihrer Wohnung kam, desto unruhiger wurde er. Er hatte das Visier geöffnet und trug, wie fast immer, eine schwarze Sonnenbrille. Er versuchte die ganze Zeit, ihren Geruch zu finden, aber hier in der Stadt war das wirklich schwer. Die ganzen Menschen, die verschiedenen Gerüche und vor allem diese ganzen Abgase. Dort, wo er herkam, gab es das nicht. Dort war alles rein und klar und man konnte die Natur wahrnehmen.
An ihrer Wohnung angekommen, stellte er das Motorrad auf einen freien Parkplatz und kickte den Seitenständer runter. Dann blieb er auf dem Motorrad sitzen. Heute sah er sie, bevor er sie roch, denn der Wind trug ihren Duft fort von ihm. Sie kam gerade mit Soleigh vom Rhein hoch und Soleigh sah nass aus. Bestimmt war sie Baden gewesen. Mit dem dicken Fell war ihr natürlich auch viel wärmer. Den Helm hatte er mittlerweile abgenommen. Nun stützte er sich mit dem Ellbogen auf dem Tank ab und wartete auf sie.
Sie sah wunderschön aus. Ihre rotblonden langen Haare hatte sie zu einem Zopf gefasst, aber viele Strähnen hatten sich gelöst. Sie trug eine kurze weiße Jeans und ein gestreiftes Shirt. Und wie sie mit Soleigh umging. Ja, sie hatte auch ein Händchen für Tiere und vor allem wohl für Hunde. Soleigh liebte sie und himmelte sie an. Drake sah, wie sich Emily zu Soleigh runter beugte. Soleigh schüttelte sich genau in diesem Moment und Drake konnte die Wassertropfen, die durch die Luft flogen und Emily trafen, sehen. Emily lachte und wuselte durch Soleighs Fell. Drake lachte auch und Soleigh hob den Kopf und heulte. Da sah sich Emily endlich um. Es dauerte einen Moment, bis sie ihn sah und dann auch wirklich erkannte.
Drake stieg von seinem Motorrad ab und ging ein paar Schritte in ihre Richtung. Soleigh war hin und her gerissen zwischen Emily gehorchen und bleiben oder losrennen. Emily hob den Arm und winkte, vorsichtig. Drake winkte zurück. Sie machte eine Handbewegung und Soleigh lief los. Langsam kam Emily hinterher. Drake hatte sich hingekniet und Soleigh rannte ihn um und leckte ausführlich über sein Gesicht.
Emily
Emily hatte den Motorradfahrer wohl bemerkt. Klar, das Motorrad konnte man schließlich nicht überhören. Aber das es Drake sein könnte, daran hatte sie nicht gedacht. Als Soleigh Drake schließlich umrannte, lachte sie. Er war da, ihr Herz machte einen Sprung, er war wirklich wieder da. So ganz geglaubt hatte sie es nicht. Am liebsten hätte sie ihn begrüßt wie Soleigh es getan hatte. Auf ihn zu rennen und ihn nie wieder loslassen. Ihr Herz schlug schneller und sie versuchte, langsam auf ihn zu zugehen. Ein paar Meter vor ihm blieb sie stehen. Drake stand auf, sah sie an, lächelte und öffnete die Arme. Dann lief sie doch. Sie rannte und sprang in seine Arme.
„Du bist zurück!“, lachte sie atemlos. „Du bist zurück!“ Dann nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn. Er hielt sie festumschlungen und küsste sie wild und leidenschaftlich. Soleigh sprang um sie herum und Drake ging langsam in die Knie und ließ sich auf den Rücken fallen. Emily ließ sich auf ihn fallen, lachte und weinte. „Du bist zurück!“
Schon im Aufzug konnten sie die Finger kaum voneinander lassen und küssten sich immer wieder. Und als sich ihre Wohnungstür hinter ihnen schloss, riss Drake sie in seine Arme, presste sie mit dem Rücken an die Wand und küsste sie hemmungslos. Ihre Münder konnten sich nicht loslassen, ihre Zungen suchten sich. Während sie sich küssten, zog sich Drake die Jacke aus und ließ sie einfach fallen. Auch seine Schuhe bekam er irgendwie von den Füßen und trat sie einfach weg.
Emilys Hände fuhren über seinen Körper, seine Brust und seinen Bauch, dann über seinen Rücken zu seinen Schultern. Sie hielt sich daran fest und stöhnte leise an seinem Mund, während seine Hände über ihren Oberkörper wanderten. Als er seitlich über ihre Brust strich, stöhnte sie. „Ja!“, flüsterte sie an seinem Mund und Drake knurrte. Ihre Hände krallten sich in seine Schultern. Sie waren nicht schnell genug überall gleichzeitig. Sie fluchte innerlich, warum konnte sie nicht sechs Hände haben! Ihre Hände glitten zurück zu seiner Hose, dann zog sie ihm das T-Shirt aus der Hose. Erst huschten ihre Hände unter seinem Shirt über seine nackte Haut und Drake stöhnte an ihrem Mund. Dann zog sie ihm das Shirt über den Kopf und fast zeitgleich zog auch Drake ihr das Shirt über den Kopf. Dann presste er sie an sich. Endlich konnte sie seine Haut wieder auf ihrer spüren. Eine Hand griff in ihre Haare und zog das Haargummi raus. Ihre Haare fielen über ihren Rücken. Sein Mund löste sich von ihrem und Drake begann, mit heißen Küssen und leichten Bissen, ihren Hals hinunter zu wandern. Emily beugte leicht den Kopf und er folgte dem Verlauf über ihre Schultern, bis hin zu ihrem BH-Träger. Seine Hände griffen in ihren Rücken. Zärtlich war er nicht gerade, aber es tat auch nicht weh. Sie fühlte an seinen Oberarmen, dass er zitterte. Seine Hände fuhren tiefer, bis zu ihrem Po, während sein Mund einen Weg zu ihrem Busen suchte. Seine Zunge strich an dem Rand ihres BHs entlang über die weiche Haut ihres Busens. Zeitgleich kneteten seine Hände ihren Po. Sie hatte die Arme um seinen Hals geschlungen und zog an seinen Haaren. Drake biss sie leicht in eine Brustwarze und Emily konnte das Stöhnen nicht verhindern. Sie bog ihren Rücken durch. Das brachte Drake zum Stöhnen. Ungeduldig hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer.
Seine Hände auf ihrer Haut, sein Mund dazu, Emily konnte kaum noch klar denken. Es kribbelte wie tausend Ameisen. Sein Mund hinterließ eine feuchte Spur, als seine Zunge über ihre Haut leckte. Seine Hände schoben die Träger ihres BHs über ihre Schultern und die Arme hinab, bis ihre Brüste frei lagen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, gefesselt zu sein, aber es störte sie nicht. Im Gegenteil, es machte sie noch heißer, falls das überhaupt möglich war und sie stöhnte leise. Drakes Mund fand erneut ihre Brustwarze und begann, zu saugen. Wild, fest. Emily bog sich ihm entgegen. Ein lautes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle. Eine seiner Hände fasste um sie herum und stützte sie im Rücken. Die andere Hand strich über ihren Bauch bis zu ihren Hüften und wanderte langsam ihren Oberschenkel herab. Er presste seine Finger in ihr Bein und stöhnte an ihrer Brust. Dann löste sich sein Mund von ihrer Brust und wanderte langsam über ihren Bauch zu ihrem Bauchnabel und dann noch tiefer. Seine Hände nahmen ihre Hände und sie verkrallten sich ineinander. Seine Zunge fuhr den Bund ihrer Hose nach und sein heißer Atem machte sie verrückt. Emily hob leicht das Becken an und Drake stöhnte laut ihren Namen: „Emily.“
„Drake, Drake“, flüsterte sie. „Küss mich, küss mich.“ Ihre Hände zogen an ihm. Langsam kam er wieder hoch bis zu ihrem Mund. Während sie sich küssten, versuchte Emily, ihn umzudrehen. Sie wollte, dass er auf dem Rücken lag. Ihr gelang das natürlich nicht sofort, er war viel zu schwer und zu stark. Aber als Drake verstand, was sie wollte, drehte er sich mit ihr um.
Nun konnte sie ihn erkunden. Emilys Kuss wurde langsamer, leidenschaftlicher, erotischer. Dann wanderte ihr Mund über sein Kinn seinen Hals entlang. Vorsichtig biss sie ihn in die Halsbeuge und Drake stöhnte leise. Ihre Hände strichen über seine Brust. Wie sehr hatte sie es vermisst, von ihm berührt zu werden, aber auch, ihn zu berühren. Seine weiche Haut, die noch etwas Dunkler war, als sie in Erinnerung hatte, zu streicheln, liebkosen, küssen. Ihr Mund wanderte über seine Brust. Mit der Zunge strich sie über eine der Brustwarzen. Dann nahm sie sie vorsichtig in den Mund und begann an ihr zu saugen. Drake stöhnte auf und griff ihr in die Haare. Emily lachte leise. Konnte es sein, dass er an den Brustwarzen auch so empfindlich war, wie sie? Ihre Hände und ihr Mund wanderten weiter. Tiefer. Sie leckte durch seinen Bauchnabel, bevor sie seinen Körper weiter erkundete und immer noch tiefer glitt. Ihr Mund hatte den Bund seiner Lederhose erreicht. Ihre Hände glitten extrem nah an seiner Erektion vorbei, aber ohne ihn zu berühren, und dann über seine Oberschenkel. ‚Was er kann, kann ich auch‘ dachte Emily. Dann hob sie den Kopf über seine Erektion. Sie berührte ihn nicht, aber sie war sich sicher, dass er ihren warmen Atem spüren konnte. Sie hörte, wie er die Luft anhielt.
„Emily!“, stöhnte er.
„Halt still. Halt einfach still.“, wisperte sie. „Trägst Du heute Unterhosen?“
„Ja.“ Drake war verwundert. „Warum?“
„Ach, nur so.“, lächelte sie und begann seine Hose zu öffnen.
„Emily, nicht.“ Er wollte ihre Hände festhalten, doch diesmal ließ sie sich nicht aufhalten. Sie sah zu ihm auf und konnte direkt in seine Augen sehen, denn er hatte den Kopf gehoben. „Halt einfach still, Drake, bitte, und tu deine Hände weg. Leg sie unter Deinen Kopf oder schraub sie ab, ist mir egal, aber halt still!“.
„Sicher?“
„Oh ja!“
Er holte tief Luft, dann ließ er ihre Hände los. Er nahm sich ein Kissen, dass er sich unter den Kopf schob und verschränkte seine Hände unter seinem Kopf. „Ok.“, sagte er leise.
Emily öffnete ganz vorsichtig seine Hose, versuchte, ihn dabei nicht wirklich zu berühren. Dann zog sie ihm die Hose aus. Nun kniete sie vor dem Bett, seine Füße standen auf dem Boden. Seine Beine zitterten und Emily lächelte. Sie konnte seinen Schwanz sehen, der die engen Boxershorts fast zum Platzen brachte, so sah es aus. Sein Schwanz sah groß aus und sicherlich war er hart, so hart. Sie schluckte. Sie schob ihren BH zurecht und legte ihre Hände auf seine Knie. Dann biss sie ihn vorsichtig. Auf der Innenseite seines Oberschenkels. Drake zuckte.
„Emily!“, stöhnte er leise und Emily lachte.
„Ja?“ flüsterte sie unschuldig, wobei ihr Mund und ihre Hände langsam weiter nach oben wanderten.
„Du weißt nicht, was Du da tust. Das ist gefä . . . ooh.“ Sie hatte ihn wieder gebissen. Mittlerweile war sie an seiner Leiste und immer noch berührte sie seinen Schwanz nicht. Nicht wirklich.
Sie flüsterte: „Soll ich auf aufhören, Drake?“
„Ja!“
„Soll ich wirklich aufhören?“
„Ja!“
Emily hob den Kopf ein klein wenig und ihr heißer Atem strich über seinen Schwanz. „Bist Du Dir ganz sicher?“
„Nein.“
Eine Hand berührte ihn. Ihre Fingerspitzen fuhren von seinem Hoden, der ganz geschwollen war, hoch zu seiner Spitze. Seine Hose war schon ein wenig feucht.
Drake knurrte.
Drake
Die Frau brachte ihn um den Verstand. Was tat sie da nur? Das war zu gefährlich, wusste sie das nicht? Nein, natürlich nicht. Er konnte sich in ihrer Nähe sowieso kaum beherrschen und nun hatte er sich ihr fast – ausgeliefert, ja das war das richtige Wort dafür. Er durfte noch nicht mit ihr schlafen. Er wollte, oh ja und wie er es wollte, aber dann würde er sie . . . markieren. Und dass konnte und wollte er nicht ohne ihre Zustimmung machen. Aber sie war so bestimmt gewesen und das gefiel ihm. Sie ließ sich nicht von ihm einschüchtern und scheinbar wusste sie ganz genau, was sie wollte.
Er hatte sich ein Kissen unter dem Kopf zurecht geschoben. Ja, er hatte ihr versprochen still zu halten und ja, er hatte ihr auch versprochen, seine Hände wegzunehmen. Aber als er jetzt ihren Atem an seinem Schwanz spürte, hatte er eine Hand genommen und ihr die Haare aus dem Gesicht gestrichen. Wenn sie ihn wirklich berührte, wenn sie ihn wirklich in den Mund nehmen würde – allein bei dem Gedanken zuckte sein Schwanz – er atmete tief ein und knurrte. Das wollte er sehen. Er wollte sehen, wie ihre Hand ihn streichelte, wie ihr Mund ihn aufnahm. Dieses Bild würde er niemals, NIEMALS wieder aus seinem Kopf kriegen. Es würde ihn sein Leben lang begleiten. So, wie hoffentlich sie.
Drake konnte sehen, wie sie ihre kleine Hand auf seinen harten Schwanz legte und biss sich auf die Lippen. Sie drückte ihn einmal kurz und er stöhnte. Sie hob den Kopf und Drake war sich sicher, ihm würden gleich die Augen aus dem Kopf fallen. Dann legte sie ihren Mund auf seinen Schwanz und er zuckte wieder. Nein, nein, er spürte sie noch nicht, ihre Lippen, aber ihren heißen Atem fühlte er. Und dann stöhnte sie an seinem Schwanz auf.
„Bitte!“, rief er.
„Drake?“. Sie sah in fragend an. Drake konnte sich kaum auf das konzentrieren, was sie sagte.
„WAS?“, knurrte er.
„Wirst Du heute mit mir schlafen?“, fragte sie leise.
Schlagartig war er wieder klar im Kopf. „Oh Emily! Das fragst Du mich jetzt?“ Er stütze sich auf einen Arm und fasste unter ihr Kinn. „Ich kann noch nicht . . . ich . . . wahrscheinlich nicht, Onida. Es tut mir leid.“ Seine Stimme war immer leiser geworden.
Emily küsste ihn auf den Bauch, dann schlug ihre Hand leicht auf seinen Oberschenkel und sie lachte.
Verwirrt sah Drake sie an. Lachend stand sie auf.
„Was – was machst Du?“, fragte er, irgendwie leicht zornig.
„Nun, es war doch schön, oder?“, fragte sie, machte diesen unschuldigen Augenaufschlag dabei.
„Oh ja und wie! Komm zurück und beende was Du angefangen hast.“, sagte er und hielt ihr die Hand hin. „Komm her, ich kümmere mich um Dich!“, sagte er heiser.
Wieder lachte sie. „Du weißt doch, man soll immer aufhören, wenn es am Schönsten ist!“ Sie warf ihm noch eine Kusshand zu und ging ins Bad. Er konnte hören, wie sie abschloss.
„Argh! Du Teufelsweib, komm sofort wieder hierhin. Dann zeige ich Dir, was Du mit mir machst.“, rief er laut. Er hörte sie lachen.
„Aber das ist es doch, was Du mit mir machst!“
„Oh nein, DU hast ja sowas von keine Ahnung! Komm raus, sofort, damit ich Dich leiden lassen kann!“
„Geh duschen, Drake“, rief sie lachend. „Das mach ich jetzt auch.“
Emily
Emily stand mit dem Rücken an der Badezimmertür und atmete tief ein und aus. Puh, das war ganz schön knapp gewesen. Aber sie fand, sie hatte sich gut geschlagen. Sie hörte ihn nochmals nach ihr rufen und meckern, aber sie antwortete nicht mehr, sondern stellte die Dusche an. Sie war so heiß auf ihn. Ihre Hände strichen über ihren nackten, nassen Körper. Aber sie wollte sich nicht selber anfassen und befriedigen. Sie wollte, dass er das übernahm.
*****
Emily
Nun lagen sie eng umschlungen in der Hollywood-Schaukel, die auf ihrer Terrasse stand und Emily schaute in die Sterne. Mit ihm zusammen war alles so leicht, aber auch so schwer. Sie hatten was beim Chinesen bestellt und liefern lassen, so mussten sie nicht mehr raus. Beim Essen hatte sie sich kaputt gelacht, denn Drake hatte noch nie mit Stäbchen gegessen und da Emily es tat, versuchte er es auch. Aber so richtig gelang ihm das nicht. Irgendwann hatte er dann doch zur Gabel gegriffen. Drake trug, wie immer eigentlich, nur eine Hose. Heute war es doch tatsächlich mal eine Jogginghose. Emily lag an Drakes rechter Seite, ihr Kopf ruhte auf seiner nackten Brust, eine Hand auf seinem Bauch. Er atmete tief und langsam.
„Schläfst Du?“, flüsterte sie.
„Nein, ich beobachte die Sterne. Weißt du, hier sieht man gar nicht viele. In Montana sieht man viel, viel mehr, in einer klaren Nacht. Ich hoffe, ich kann sie dir eines Tages zeigen.“ Drake drehte sich zu ihr um und legte seinen Kopf auf seinen rechten Arm. Durch die Bewegung schaukelte die Hollywood-Schaukel ein klein wenig. Wie immer, wenn sie sich ansahen, versanken sie in einander. Lange sagte keiner ein Wort. Doch dann umfasste Drake ihr Kinn und er küsste sie. Langsam, vorsichtig, fast bedächtig.
Drake
Nach dem sie sich voneinander gelöst hatten, holte Drake tief Luft. „Emily“, begann er, nur um dann nicht weiter zu reden. Sofort schossen Emily die Tränen in die Augen, sie konnte es nicht verhindern.
„Wirst Du mich jetzt verlassen?“, hauchte sie.
„Nein. Hör zu Emily, ich mein das wirklich ernst. Ich mein das mit uns wirklich ernst und auch für den Fall, dass ich mich wiederhole, aber ich WILL, dass das hier funktioniert. Wenn es nur nach mir gehen würde, dann würde ich Dich nie mehr verlassen. NIE mehr, hörst Du! Wir würden für immer zusammen bleiben. IMMER! Aber ich kann das nicht allein entscheiden.“
„Dein Vater? Deine Familie?“
„Ja, auch, aber nicht nur. Emily, auch . . .“ Er sprach nicht weiter. ‚Du‘, hatte er sagen wollen. ‚Auch Du‘.
„Dein Geheimnis?“
Fragend sah er sie an.
„Drake“, sagte sie. „Mir ist bewusst, dass Du mir immer noch nicht alles gesagt hast. Ich weiß, Du hast mir noch nicht die ganze Wahrheit erzählt und ich weiß immer noch nicht alles. Aber das macht nichts. Jedenfalls zurzeit. Ich hoffe, dass Du mir irgendwann soweit vertrauen wirst, dass Du mir alles erzählst. Ich habe Dir gesagt, ich will Dir vertrauen, aber Du musst mir natürlich auch vertrauen. Und solange Du mir nicht vertraust, wirst Du es mir nicht sagen.“
„Nein, Emily“, widersprach Drake. „So einfach ist das nicht.“
„Doch, ich glaube schon, dass es so einfach ist. Ich für meinen Teil habe beschlossen, Dir zu vertrauen. Ich werde einfach die Tage, solange wie ich Dich habe, mit Dir genießen und sie so nehmen, wie sie kommen. Wenn es noch hundert Jahre dauert mit uns, perfekt. Wenn es nächste Woche zu Ende sein soll, werde ich daran zugrunde gehen, da bin ich mir sicher. Aber Drake, ich werde nicht untergehen. Irgendwann werde ich aufstehen, wieder atmen und weiterleben. Und wenn es sein muss, dann auch ohne Dich. Was sollte ich sonst auch tun?“
Wieder küsste er sie, doch seine Gedanken überschlugen sich. ‚Du musst es ihr sagen. Du kannst es ihr sagen! Nein, noch nicht, zu früh!‘
„Also, was hat Dein Vater gesagt? Willst Du es mir erzählen? Wie war es zu Hause?“
„Nun, meine Eltern haben sich gefreut, dass ich wieder da war. Mein Vater hatte wohl gehofft, dass das mit Dir vorbei sei und ich nun bleiben würde. Aber das ging natürlich nicht, denn Du bist ja hier und nicht dort. Also sprach ich erst mal mit meiner Mutter. Sie hat irgendwie mehr Verständnis und ich hab auch meiner Schwester von Dir erzählt. Die beiden wollten alles von Dir wissen. Beim Gespräch mit meinem Vater waren dann auch die anderen dabei, also die Jungs. Das hat mir geholfen. Sie sind sehr für Dich eingesprungen, Emily, und haben mich unterstützt.
Mein Vater hat nun folgendes gesagt: Er hat mir ein Jahr Zeit gelassen. Also bis Ende Mai, im Juni zum Sonnentanz muss ich wieder dort sein. Mein Vater hat gemeint, bis dahin soll ich mir die Hörner abstoßen. Aber dann muss ich zurück. Hoffentlich ohne Dich, aber ansonsten mit Dir. Wenn ich nach diesem Jahr immer noch nicht genug von Dir habe – und glaube mir, das werde ich nicht haben – dann musst Du mitkommen und er wird Dich auf die Probe stellen.
Ich weiß, Emily, hier bei Euch ist das anders. Aber bei mir, bei meinem . . . Stamm . . . es ist halt anders. Er kann nicht glauben, dass Du die Eine für mich bist. Das ist bei unserem . . . Stamm nämlich noch nie vorgekommen. Wir finden immer Partner in dem eigenen . . . in den eigenen Reihen.
Nun darf ich also offiziell hierbleiben, also in Reichenau. Dafür muss ich aber ein paar Aufgaben für ihn hier erledigen, also . . . Stammesaufgaben. Ich muss mich mit ein paar anderen . . . in Verbindung setzen. Meinem Vater geht es gut, aber er will die Führung in den nächsten Jahren immer weiter an mich abtreten. Und dafür muss ich nun seit geraumer Zeit immer wieder mal Aufgaben übernehmen. Da ich nicht in Montana bin, muss ich mich hier um die . . . Versprengten kümmern. Und auch ein wenig Spionieren. Ich muss herausfinden, wo mein Onkel väterlicherseits ist und wie sein Rudel, also sein Stamm mein ich, wie sein Stamm zu meinem Vater steht und zu mir.
Ich werde versuchen, alle vier Wochen, immer wenn Du Dein freies Wochenende hast, für eine Woche bei Dir zu sein. Die anderen drei Wochen werde ich unterwegs sein. Und ich bin dann leider auch sehr schlecht erreichbar. Da, wo ich hingehe, werde ich sicher selten Handyempfang haben. Aber ich werde Dir immer einen der Jungs da lassen. Er wird auf dich aufpassen und sie können mich auch immer erreichen. Wenn also was Schlimmes passiert, können sie mich erreichen. Also, nicht dass ich davon ausgehe, dass etwas passiert, aber man weiß ja nie.“
Er holte tief Luft. „Und wenn ich darf, würde ich dann diese eine Woche bei Dir wohnen wollen. Oder soll ich mir ein Hotel besorgen?“
„Nein, auf keinen Fall.“, sagte Emily an seinen Lippen. „Natürlich wohnst Du hier.“ Sie schlang die Arme um ihn und sie küssten sich.
*****
Drake
Die Woche war viel zu schnell vorbei gegangen. Sie hatten viel zusammen unternommen, waren Schwimmen gewesen mit Soleigh, hatten zusammen gelacht und auch geweint, waren im Kino gewesen und Motorrad gefahren. Emily erstaunte ihn immer wieder. Sie hatte gar keine Probleme gehabt, mit ihm Motorrad zu fahren. Sie hatte sogar eigene Bikerklamotten im Schrank und einen Helm. Er war verwundert, aber er fragte nicht nach. Wenn sie hinten drauf saß und sich an ihm festhielt, fühlte er sich fast frei.
Am Sonntag überraschte ihn Emily. Beim Frühstücken meinte sie, ob sie nicht heute eine Runde Motorrad fahren wollten. Es war wieder tolles Wetter und er hatte sofort Lust dazu.
„Hey cool, ja, auf jeden Fall. Hast Du denn Lust dazu?“
„Oh ja!“ Sie lachte. Oh, wie er es liebte, wenn sie lachte. Sein ganzer Schmerz wurde kleiner dadurch.
Drake war schon fertig angezogen und wartete auf sie im Flur.
„Emily, was ist denn jetzt? Mach mal hinne!“
„Drake, pass auf. Ich brauch noch einen Moment. Geh doch schon mal runter. Ich bin gleich da.“
Nun stand er an seiner Yamaha, der Schlüssel steckte schon, sein Helm stand auf dem Sitz und er wartete. ‚Was braucht sie denn heute so lange?‘, fragte er sich. Hatte sie wirklich Lust zum Motorrad fahren oder tat sie es nur ihm zu liebe und trödelte.
Das Tor zur Tiefgarage öffnete sich, aber es kam nur ein Motorradfahrer heraus. Das Motorrad fuhr langsam an ihm vorbei und der Fahrer nickte. Natürlich nickte er zurück, denn alle Motorradfahrer auf der Welt grüßten sich. Meistens, in dem sie eine Hand hoben oder auch das Bein streckten, aber das ging natürlich nicht immer, also nickte man. Die Maschine hatte eine metallic-blaue Lackierung. Eine Kawasaki ZZR 600. ‚Schönes Model.‘ dachte Drake. Er konnte sie schon riechen, aber wo war sie? Ungeduldig schaute er sich um. Die Kawasaki fuhr bis zum Ende der Straße zum Wendehammer und kam zurück. Dann blieb das Motorrad neben ihm stehen. Drake nahm an, dass der Typ auf dem Motorrad sich seine Yamaha ansehen wollte und ging einen Schritt an die Seite.
Dann erst sah Drake genauer hin. Es war eine Frau auf dem Motorrad! Die Kurven waren, wenn man genau hinschaute, nicht zu übersehen. Erst dann fielen ihm die rotblonden, langen Haare auf, die zu einem Zopf geflochten über den Rücken hingen.
„Emily?“, fragte er fassungslos.
Sie schob das Visier hoch und lachte. „Hey, keine Lust zu fahren?“
„Du hast ein Motorrad? Du fährst selber Motorrad?“ Oh, wie er diese Frau liebte!
Wie gut, dass Maddox Soleigh genommen hatte. So konnten sie den ganzen Tag unterwegs sein. Er fuhr fast nur hinter ihr. Drake glaubte, dass er durch reine Willenskraft auf sie aufpassen konnte. Zumindest war sie richtig geschützt angezogen. Sie trug eine leichte schwarze Goretex-Hose mit Kniepolstern. Ihre Jacke war blau-weiß-schwarz mit Schulter- und Rückenschutz und Ellbogenpolstern. Auch ihr Helm war blau-weiß-schwarz. Typisch Frau, es passte halt alles zusammen. Oft meinte er, sie lachen zu hören. Sie war einfach unglaublich.
*****
Drake
Dies war seine letzte Nacht bei ihr. Morgen musste er wieder fort. Der Tag war nahezu perfekt gewesen. Erst hatten sie zusammen gekocht und dabei fast die ganze Küche verwüstet, weil er sich nicht aufs Kochen konzentrieren konnte, sondern sie immer wieder anfassen und küssen musste.
„Drake! Konzentrier Dich!“, hatte sie ihn ermahnt. Und sie hatte ja Recht, schließlich kamen nicht nur Maddox, sondern auch ihre Freunde zum Mittagessen. Am Abend hatten sie dann im Blue Moon gesessen, da die Waterfalls heute Abend wieder einen Auftritt hatten. Es war Sonntagabend und sie spielten heute nur bis zehn. Es wurde elf, bis sie wieder zurück waren. Sie sprachen kaum ein Wort miteinander, beiden fiel das Reden heute schwer.
Er hatte sich angewöhnt, sich im Gästebad fertig zu machen. Als er ins Schlafzimmer kam, trat Emily gerade aus dem Bad. Sie hatte geduscht, sich den Tag und alle Gerüche von der Haut gewaschen und roch jetzt wieder so, wie er sie liebte. Nach Lilien und wie der Wald, in dem er zu Hause war. Rein. Sie trug eine rote, kurze und verdammt enge Boxershort und das passende Spagetti-Top. Sofort war er heiß, was er nicht verstecken konnte und auch nicht wollte. Er wollte, dass Emily wusste, dass er eigentlich immer heiß auf sie war. Drake trug wieder nur kurze Shorts und seine Erektion war deutlich sichtbar.
Sie krochen zusammen ins Bett und kuschelten sich aneinander. Hielten sich fest. Küssten sich, sanft. Streichelten sich, vorsichtig. Versicherten sich gegenseitig, wie sehr sie sich vermissen würden. Nun schlief sie, mit dem Rücken zu ihm in seinem Arm und er küsste liebevoll ihre Schultern. Er wollte nicht schlafen. Er wollte diese Nacht erleben. Sie bewusst im Arm halten. Sie riechen, ihren Duft festhalten für die nächsten Wochen.