Читать книгу Maliande - Das Geheimnis der Elben - Thea Lichtenstein - Страница 10
Kapitel 2
ОглавлениеEs gibt wirklich keinen Grund, derartig nervös zu sein. Schließlich steht es schon so gut wie fest, dass es auf einen Krieg hinauslaufen wird. Diese Zusammenkunft ist doch bloß diplomatisches Geplänkel. Deine maßlosen Versagensängste sind also vollkommen verschwendete Lebenskraft.« Obwohl Aelaris sich bemühte, seine Stimme nach Zuwendung und Verständnis klingen zu lassen, konnte er den angewiderten Unterton nicht vollends überspielen. Ein sinnloses Unterfangen.
Bevor Sorien zu einer Entgegnung ansetzen konnte, tauchte Aelaris den Kopf in das steinerne Bassin, vor dem er stand. Das eiskalte Wasser ließ ihn für einen Augenblick die Enge der Kammer vergessen. Die Haut auf seinen Wangen prickelte, und hinter den Lidern tanzten helle Lichter. Doch kaum hatte er sich wieder aufgerichtet und nach einem Handtuch gegriffen, tauchte Soriens aufgelöstes Gesicht in seinem Blickfeld auf. Der flehende Ausdruck in den vor Furcht geweiteten Augen weckte in Aelaris den Wunsch, den Elben zu packen und mehrmals kopfüber ins Wasser einzutunken.
»Für dich ist das vielleicht alles so einfach ...«, begann Sorien mit bebender Stimme und brach den Satz dann kraftlos ab.
Falls er auch nur ansatzweise versuchen sollte, mich mental zu streifen und mir sein Lampenfieber aufzuhalsen, werde ich ihm einen handfesten Grund zum Zittern geben, verdammt!, schwor Aelaris sich. Ohne an sich hinabzublicken, wusste er, dass sich genau in diesem Augenblick unterhalb seines Solarplexus ein Liniengewirr abzeichnete, das seine Stimmung verriet. Rasch griff er nach seiner Tunika, ehe Sorien einen Blick auf das verräterische Muster werfen konnte.
Nicht, dass Sorien im Moment solche Feinheiten wahrgenommen hätte. Die Muster an seinem bloßen Hals zirkulierten wild und weckten den Eindruck, als wären sie wie eine Herde panischen Damwilds auf der. Flucht. Immer wieder fuhren die Hände des Elben über den grauen Stoff seiner Tunika und betasteten den bestickten Saum.
Gerade noch rechtzeitig ertappte Aelaris sich dabei, wie er die Hand ausstrecken wollte, um dem angespannten Elben einen Klaps auf die Finger zu geben. Himmel, ächzte Aelaris in Gedanken, sorgfältig darauf bedacht, Sorien seine Gereiztheit nicht spüren zu lassen. Dieses hasenfüßige Benehmen lag ihm ganz und gar nicht.
Natürlich war Sorien seine aufflammende Gereiztheit nicht entgangen, und der Elbe hob abwehrend die Hände, während sich sein Atem zu überschlagen drohte.
»Du wirst doch nicht ...?«
Für einen Augenblick versagte Aelaris’ Selbstbeherrschung, und er kam nicht umhin, mit der flachen Hand auf den Wasserspiegel des Bassins zu schlagen, so dass sie beide mit dicken Tropfen besprenkelt wurden. Dann zwang er den Blick fort von Soriens rastlosen Händen. Stattdessen betrachtete er die Kammer, die ihnen beiden seit dem vorherigen Tag als Gästezimmer diente. Durch das halbrunde Fenster sickerte das weiche Licht des Nachmittags, überall gab es Schalen mit üppigen Sträußen von Wiesenblumen, und auf dem kleinen, reichlich mit Schnitzereien verzierten Tisch stand eine Etagere mit Leckereien.
Allerdings waren es die Szenen, die in die polierten Steinwände der Kammer gemeißelt worden waren, die Aelaris’ Aufmerksamkeit erregten. Sie stellten den Alltag in diesem schmalen Landstrich des Westgebirges dar: Reigen tanzende und singende Elben, Elben beim Beerenpflücken, beim Weben, Sticken und sonstigem Handwerk. Elben beim Betrachten des Mondes und im vertraulichen Gespräch.
Nachdenklich strich sich Aelaris übers Kinn. Allein die Auswahl der Motive zeigte, wie sehr sich der Stamm der Weißen Celistiden von Aelaris’ Stamm der Gahariren unterschied. Bei den Gahariren hätten die Wände von Gipfelstürmern erzählt, die nicht davor zurückschreckten, in die tiefsten Schluchten herabzusteigen, die niemals vom Sonnenlicht berührt wurden. Krieger, deren Gesicht gen Himmel gerichtet war, auch wenn ihr Herz im steinernen Grund des Westgebirges schlug.
Der Elbenstamm der Weißen Celistiden, der als Gastgeber für die bevorstehende Zusammenkunft diente, lebte nah am Fuß des Gebirges. In den Jahren nach dem Zerfall des Verbunds von Olomin hatten sie sich zwangsläufig mit dem benachbarten Achaten arrangiert, ohne sich jedoch selbst als Elbenstamm aufzugeben. Achaten hatte sich auf diesen Pakt eingelassen, denn das Land der Weißen Celistiden war wertlos, da es über keine nennenswerten Wege verfügte, die in das Innere des Gebirges hineinführten. Entsprechend schwach war der Stamm auch aufgestellt, obwohl sie für Elben über eine ungewöhnlich große Nachkommenschaft verfügten. Es gingen sogar zahlreiche Gerüchte um, dass schon so manches Neugeborene die Merkmale von Menschen aufwies.
Aelaris’ Mund verzog sich zu einem harten Lächeln. Sich mit dem übermächtigen Gegner zu paaren, war nicht die dümmste Idee, wenn man überleben wollte. Dass die Weißen Celistiden wussten, wie man sich einschmeichelte, bewies schließlich auch die Kunst ihrer Gastfreundschaft. Aber, dachte Aelaris angeekelt, zu einem Herrschenden wird man dadurch nicht. Man taugt nur noch dazu, rasch die Beine zu spreizen, bevor der Überlegene es lautstark einfordern kann, und muss dabei auch noch einladend lächeln.
Das kaum hörbare Tapsen von Soriens nackten Fußsohlen unterbrach seine Überlegungen. Der Elbe hatte in seiner Nervosität begonnen, in der Kammer auf und ab zu gehen, als wolle er seinen Kompagnon absichtlich in Rage versetzen. Ganz gleich, wie feinfühlig Sorien veranlagt sein mochte, taktisch erwies er sich als Niete. Bei dieser Feststellung wurde Aelaris bewusst, dass es klüger wäre, Soriens Furcht als eine Herausforderung zu betrachten, statt ihn für seine Schwäche zu verachten.
Sorien erwiderte Aelaris’ interessierten Blick schüchtern und presste beide Hände gegen die Brust. »Ich kann kaum atmen«, erklärte er leise. »Mein Brustkorb brennt, als hätte mir jemand einen Schlag versetzt.«
Aelaris nickte träge.
Sorien und er waren als zwei von vier Vertretern ausgewählt worden, um ihren Stamm bei den Verhandlungen mit Achaten zu repräsentieren. Dabei kam Sorien die Aufgabe zu, Stimmungen und Gesten der anderen Repräsentanten einzufangen, da er über eine außergewöhnliche Sensibilität verfügte. Wenn man in einem Raum mit lauter Parteien saß, die einander das Schlimmste zutrauten und nur die eigenen Interessen im Hinterkopf hatten, konnte eine solche Fähigkeit von entscheidender Bedeutung sein: Wer von dieser verlogenen Bande könnte tatsächlich als Bündnispartner wertvoll sein? Täuschte der Gegner nur an? Handelte es sich bei der Berichterstattung um eine Lüge? Obwohl sich Aelaris dagegen sträubte, so war er sich trotz der schwelenden Abneigung durchaus bewusst, dass man auf Soriens Fähigkeit nicht verzichten konnte.
Unklar war Aelaris unterdessen immer noch, welche Aufgabe eigentlich ihm in diesem Quartett zukam, denn der strategische Part war mit Esiles bereits besetzt. Die blinde Elbin war berühmt-berüchtigt für ihre raffinierten Gedankengänge, dank derer sie sich seit Jahrhunderten als ungeschlagene Schachspielerin unter den Gahariren behauptete. Ihrem Geschick war es maßgeblich zu verdanken, dass der Stamm nach der Zerschlagung des Verbunds von Olomin seine Gebiete hatte wahren können. Bei dieser Zusammenkunft nun würde sie mitbestimmen, wie diese Gebietshoheit weiterhin erhalten werden konnte.
Obwohl die wichtigsten Positionen besetzt waren, hatte sich Diwian, die ihre Delegation anführte und die endgültige Entscheidungsgewalt innehatte, ausdrücklich für ihn verbürgt. Am meisten hatte Aelaris daran irritiert, dass Diwian eine enge Vertraute seines ehemaligen Lehrers Akalande war, mit dem er sich seit seiner Weihe nicht mehr ausgetauscht hatte. Er würde folglich weder Diwian noch sich selbst einen herausragenden Dienst erweisen, wenn er sich von seinem Temperament dazu verleiten ließ, Soriens Unwohlsein weiterhin zu schüren, anstatt es zu zerstreuen.
Damit Sorien nicht noch ein weiteres Mal den Raum mit hastigen Schritten durchqueren konnte, umfasste Aelaris von hinten dessen Schultern. Mit einem sanften Ruck zog er den erschrocken aufkeuchenden Elben an sich heran, so dass ihre beiden Körper dicht an dicht standen.
»Nein, lass mich!« Soriens Stimme überschlug sich vor Anspannung.
Doch Aelaris öffnete Soriens innere Schranken und ließ die eigene Zuversicht zusammen mit einem Gefühl von Überlegenheit in ihn hineinströmen. Sorien stöhnte leise auf, nahm das Geschenk aber bereitwillig an. Als der Elbe sich merklich zu entspannen begann, löste Aelaris die Verbindung wieder und ging wortlos zum Fenster. Hinter ihm ließ sich Sorien auf den mit Teppichen ausgelegten Boden sinken und atmete hörbar erleichtert aus.
Während Aelaris vorgab, die sich seicht neigende Heuwiese draußen vor der Kammer zu betrachten, fühlte er beklommen in sein Inneres hinein. Außer der zu erwartenden Erschöpfung, die ein solches Geschenk zur Folge hatte, spürte er auch etwas Unbekanntes, das sich wie ein Schleier über seine Wahrnehmung legte und sie dadurch entfremdete. Voller Widerwillen betastete er diese neue Empfindung, als wäre sie ein Stachel im Fleisch. Obwohl es eigentlich nicht sein konnte, hatte Sorien offensichtlich einen Samen in Aelaris’ Geist hinterlassen, als sie einander berührt hatten. Nun sprang dieser Samen zu Aelaris’ Entsetzen auf und verlieh ihm eine ungekannte Empfindsamkeit. Er fühlte sich auf eine beschämende Art offen, verwundbar. Und obwohl er sich noch so konzentrierte, es wollte ihm einfach nicht gelingen, das durch Sorien geöffnete Tor wieder zu schließen.
Aelaris war nicht sonderlich geübt darin, seine Gefühle wandern zu lassen. Aber dass er tatsächlich so schlecht in dieser Fertigkeit war und es Sorien gelungen war, in ihn einzudringen, machte ihm zu schaffen. Deshalb würde er es tunlichst vermeiden, Sorien auch nur das Geringste bemerken zu lassen.
Der flatterige Elbe war ohnehin damit beschäftigt, das ungewohnte Maß an Selbstvertrauen zu verarbeiten. »Danke«, sagte er leise, immer noch auf dem Boden kauernd. Dabei klang er schon deutlich gefasster. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob sich das als klug herausstellen wird. Eigentlich benötige ich diese kräftezehrende Nervosität, um die Vielschichtigkeit einer Verhandlung auf mich einwirken zu lassen.«
»Fühlst du dich besser?«, fragte Aelaris tonlos.
»Ja, schon ...«
Aelaris verschränkte die Arme vor der Brust, als könne er sich dadurch gegen das anwachsende Gefühl von Verwundbarkeit wehren. »Dann weiß ich nicht, worüber du dich beschwerst.«
Bevor Sorien zu einer Antwort ansetzen konnte, spürten sie beide den Aufruf, den Diwian ihnen über einen mentalen Faden zusendete: Die Zusammenkunft wurde eröffnet.
Die Zusammenkunft ehemaliger Mitglieder des Verbunds von Olomin und Vertreter Achatens und seiner angrenzenden Siedlungen fand in einer ovalen Halle statt, deren Dach eine mit Metallsträngen überspannte Öffnung zierte.
Sehnsüchtig glitt Aelaris’ Blick zum dämmerigen Himmel, und er genoss den Anblick einer vorbeiziehenden Wolke. Die letzten beiden Tage hatten sie in den ihnen zugewiesenen Räumlichkeiten ausgeharrt, bis auch die letzten Nachzügler in der Gemeinde der Weißen Celistiden eingetroffen waren. Während dieser Zeit hatte es lediglich einige Besuche von Gleichgesinnten gegeben, ein vorsichtiges Abtasten von Interessen und Plänen. Ansonsten waren die Delegationen lieber für sich geblieben, so wie es dem traditionellen Misstrauen in diesen Breitengraden von Rokals Lande entsprach.
Aelaris hatte unter der Enge der Kammer gelitten, genau wie die übrigen Vertreter seines Stammes. Die Gahariren liebten die Weite des Himmels, die ihnen so oft versagt wurde, denn ihre Macht ruhte in den Tiefen des Gebirges: verborgene, mythenumrankte Wege, die in Höhlen führten, in denen das Erdinnere wie ein Meer aus flüssigem Gestein wogte. Orte, an denen die Magie die Luft verdichtete. Orte, auf denen die Macht und der Stolz der Gahariren beruhten und nach denen Achaten, die Burgfeste, seine gierigen Finger ausstreckte.
Als Aelaris nun an der Seite der drei anderen Vertreter seines Stammes durch die offen stehenden Metalltore in die ovale Halle trat, brachte die Anzahl der bereits Anwesenden seine Sinne zum Vibrieren. Eine Vielzahl von Erwartungen, Hoffnungen und Ängsten umschlich das sorgfältig verbarrikadierte Haus seines Geistes, kratzte an Türen und Fenstern und presste sich gegen das Mauerwerk, das mit einem Mal erbärmlich fadenscheinig wirkte. Aelaris betete, dass die bebenden Wände nicht einstürzen mögen.
Plötzlich packte Sorien ihn am Handgelenk und warf ihm einen wissenden Blick zu. Augenblicklich ließ der Ansturm nach, und Aelaris schloss vor Erleichterung die Augen. Er konnte nur hoffen, dass Soriens unbeabsichtigtes Geschenk mit diesem Höhepunkt seine Magie verloren hatte. Er wünschte es inständig, denn er verspürte wenig Verlangen, sich mit dieser leidigen Gabe auf lange Sicht anfreunden zu müssen.
Um sich abzulenken, ließ er den Blick durch die Halle gleiten: An den Längsseiten des Ovals waren erhöhte Tribünen aufgebaut worden, die beiden Verjüngungen hingegen wurden von schlichten Stuhlreihen gesäumt. Dahinter durfte sich, dicht gedrängt, das zugelassene Fußvolk tummeln: Diener und Adjutanten, neutrale Beobachter, Protokollanten und Gestalten, von denen niemand so recht wusste, was sie eigentlich bei dieser Zusammenkunft zu suchen hatten. In der Mitte der Halle stand ein ovaler Holztisch, in den ein steinernes Bassin eingelassen war.
Während Aelaris eine entspannt wirkende Diwian zu ihrem Platz begleitete, glaubte er kurz den silbrigen Rücken eines Fisches im Wasser aufblitzen zu sehen.
»Vielen Dank«, sagte Diwian mit ihrer unvergleichlichen heiseren Stimme, als Aelaris den Stuhl für sie zurechtrückte. »Diese Zusammenkunft heute dürfte sich als eine gute Lehrstunde für dich herausstellen, Aelaris. Du solltest dir diesen ganzen Zirkus hier genau einprägen, denn es wird über die Zukunft von Rokals Lande entschieden: Gelingt es Achaten, sein Recht auf die tiefsten Stollen auszuweiten und damit die Hoheit über das Maliande zu erlangen? Oder werden wir, der ehrwürdige Stamm der Gahariren, die unangemessene Habgier der Burgfeste vorzeitig in die Schranken weisen?«
Obwohl Diwians Gestalt für eine Elbin ausgesprochen rundlich war, ähnelte ihre Persönlichkeit eher einer erhobenen Lanze. Und Diwian wusste die Wirkung, die ihre offenkundige Selbstsicherheit auf ihre Gegner hatte, nur allzu gut einzusetzen. Außer ihrer Klugheit war ihre erstaunliche Gefestigtheit der ausschlaggebende Grund gewesen, warum der Rat der Vorangehenden ihr die Vertretung überlassen hatte.
»Die Frage stellt sich mir gar nicht erst«, erwiderte Aelaris. Sein ebenmäßiges Gesicht verriet keinerlei Regung. »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, welche List Achaten einsetzen könnte, um einen Fuß auf unser Land zu setzen.«
Diwian lachte leise, und Aelaris befürchtete einen Augenblick lang, dass sie seine Lässigkeit durchschaut hatte. Mit einer höflichen Geste berührte er noch ein Mal ihr mentales Netz, und zu seiner Überraschung sendete sie ihm eine Welle reinster Willenskraft zurück. Bis in die Fingerspitzen hinein verspürte Aelaris das Kribbeln ihrer Macht.
Mit einem kaum merklichen Lächeln lehnte Diwian sich auf ihrem Stuhl zurück, während Aelaris sie immer noch erstaunt anblickte. Weder passte eine solche Gabe zu der reservierten Elbin, noch gehörten sie beide zu jenen gewöhnlichen Stammesmitgliedern, die ihre Gefühle nicht voreinander abschirmen konnten. Normalerweise hätte Diwian die Verunsicherung, von der Aelaris plötzlich heimgesucht wurde, gar nicht bemerken dürfen. Und wenn doch, so hätte sie ihr eher eine Zurechtweisung entlocken müssen.
In Gedanken versunken ging Aelaris zur Tribüne, wo er sich zu Sorien und Esiles setzte. Der Platz, der für sie vorgesehen gewesen war, erwies sich als ausgezeichnet: Von der leichten Erhöhung aus ließen sich die meisten wichtigen Vertreter am Verhandlungstisch und auf der gegenüberliegenden Seite beobachten. Die Stuhlreihen in den Verjüngungen verdienten sowieso keine Beachtung.
Aelaris lehnte sich zurück und schlug die langen Beine, übereinander, ohne sich darum zu scheren, dass er dabei den Nacken seines Vordermanns streifte. Noch immer wärmte er sich an dem Gefühl von Stärke, das Diwian ihm mit auf den Weg gegeben hatte. Als sich Esiles zu ihm beugte und ihn mit ihren toten Augen anstarrte, brummte er lediglich zustimmend und ließ sie in sein Inneres ein, damit sie durch seine Augen auf die Welt sehen konnte.
Obwohl Esiles ein äußerst zurückhaltender Gast war, hatte Aelaris die mentale Anwesenheit der zerbrechlichen Elbin bei anderen Anlässen stets nur widerwillig ertragen, weshalb sie sich für gewöhnlich auch lieber an Sorien wandte. Doch in diesem Moment war Aelaris mit sich im Reinen, und als sie ihm die Namen der verschiedenen Stellvertreter nannte, suchte er hilfsbereit die Reihen nach den passenden Gesichtern ab, bis Esiles sich ein Bild von der Sitzordnung gemacht hatte.
Als sie sich wieder zurückziehen wollte, warf Aelaris kurzerhand einen Fanghaken in ihre Richtung aus und lud sie zum Bleiben ein. Esiles’ Verblüfftheit über so viel unvermutete Freundlichkeit zeichnete sich augenblicklich als schwarzer Blitz ab, der über eine ihrer Schläfen wanderte. Fast fühlte Aelaris sich versucht, das Angebot zurückzuziehen, doch dann entspannte er sich.
Heute Abend würde er nicht darüber grübeln, warum seine einzige Aufgabe bei dieser Zusammenkunft darin bestand, den anderen dreien zu Diensten zu sein. Er würde seine Rolle einfach akzeptieren und nicht länger versuchen, sie vor lauter Widerwillen zu unterlaufen. So klein seine Rolle auch sein mochte, zumindest spielte er eine. Seinem alten Lehrer würden die feinen Augenbrauen in die Höhe schießen, wenn er ihn jetzt sehen könnte: der unbeugsame Aelaris – ein wertvolles Stammesmitglied, das sich ganz dem Wohl der Seinen unterordnete.
Der Vertreter der Weißen Celistiden hatte sich erhoben, um die Eröffnungsworte zu sprechen. Eine gedrungene Gestalt mit verhältnismäßig groben Gesichtszügen, welche für die hier lebenden Elben typisch war. Das Haar dieses Volkes erinnerte an angelaufenes Silber und wellte sich leicht, wenn es offen über den Rücken hing. Ihnen ging außer der Eleganz, mit der das Elbengeschlecht eigentlich reichlich beschenkt war, auch etwas von der an Überheblichkeit grenzenden Selbstsicherheit ab.
Belustigt studierte Aelaris all diese Unterschiede, wohl wissend, dass nur Elben sie wahrnahmen. Für die anderen Völker sahen die Elben alle gleich aus, sie unterschieden sie höchstens anhand von Kleidung und Stimmen – die stets sichtbaren Zeichen auf Händen und Gesicht, die von der Stammeszugehörigkeit und dem Rang kündeten, verstanden nur Elben zu lesen. Er hatte sogar einmal gehört, dass die Menschen Schwierigkeiten hatten, die Geschlechter auseinanderzuhalten. Nicht, dass es bei den Elben darauf angekommen wäre ...
»... deshalb ist es im Interesse aller hier Anwesenden, dass diese Fragen im gegenseitigen Einverständnis gelöst werden.« Die Stimme des Vertreters der Weißen Celistiden war weich und eine Spur zu hoch. Trotzdem wurde sie dank der hervorragenden Akustik des Raums mühelos getragen.
»Niemand profitiert davon, wenn die gewaltsamen Ausschreitungen erneut aufflammen. Es ist vielmehr an der Zeit, das jahrhundertealte Territorialdenken zu überwinden, das uns ungebührlich lange an überholte Regeln gefesselt und eingeengt hat. Wir sollten die Gelegenheit dieser Zusammenkunft nutzen, um uns den Möglichkeiten des Westgebirges zu öffnen. Damit öffnen wir uns auch einer größeren Welt, für die wir bislang blind gewesen sind. Das Maliande gewährt uns die Gunst, Rokals Lande mit neuen Augen zu erblicken. Wer sich davor verschließt, wird im Gestern zurückbleiben.«
»Das ist doch wohl kaum sein Ernst«, schnaubte Esiles abfällig und ließ Aelaris’ Augen die Reihen entlangwandern. Viele der anderen Vertreter blickten ebenso ungläubig drein, aber einige kräuselten auch nachdenklich die Stirn, während wieder andere zustimmend applaudierten.
»Das ist eine sehr schöne Idee, mit der unser Gastgeber diese Zusammenkunft eröffnet hat.« Diwian hatte sich als Erste erhoben und das Wort ergriffen. Sie neigte höflich den Kopf in Richtung des Vertreters der Weißen Celistiden, bevor sie ihren eindringlichen Blick durch die Halle streifen ließ. »Das Gestern überwinden und das Morgen beherrschen – welcher Stamm, welcher Clan, welcher Orden würde sich das nicht wünschen? Wir mögen alle von derselben Frage getrieben sein, aber beantworten müssen wir sie uns alle allein. Mein Stamm der Gahariren verspürt momentan nicht den Wunsch, seine Landesgrenzen auszudehnen. Noch weniger verspüren wir das Interesse, Übergriffe auf unser Land zu gestatten. Wer sich im Recht glaubt, seine Hände nach unserem Hab und Gut auszustrecken, dem werden wir sie mit dem Schwert abhacken.«
Diwians Worte gingen in einem Schwall aus Applaus und Gelächter unter, während Aelaris seine Augen für Esiles auf dem Stellvertreter der Prälatin von Achaten ruhen ließ.
»Bolivian scheint nicht sehr beeindruckt von Diwians Worten zu sein«, brachte Sorien es auf den Punkt.
»Nein«, erwiderte Esiles nachdenklich. »Aber das war vorauszusehen. Dass die Prälatin nicht persönlich erschienen ist, bedeutet nichts anderes, als dass sie das Ergebnis dieser Zusammenkunft genauso einschätzt wie wir: Es wird zum Kampf zwischen Achaten, der Burgfeste, und dem Reich der Gahariren kommen, womit die Schlacht um den Zugang ins Herz des Westgebirges erst eröffnet wäre. Das Einzige, was hier verhandelt wird, ist, wer wo steht. Und letztendlich wird sich auch das erst auf dem Schlachtfeld entscheiden. Der Verbund von Olomin war zu schwach, um sein ureigenes Interesse gegen einen Haufen Menschen zu verteidigen. Wie sollte dieses klägliche Überbleibsel nun plötzlich über ausreichend Vernunft verfügen, um ein Bündnis gegen das gierige Achaten zu schmieden? Ihr habt den Vertreter der Weißen Celistiden doch gehört – die ersten Abtrünnigen haben sich bereits ins vermeintliche Siegerlager geschlagen.«
Aelaris lächelte grimmig. Daran, dass die Gahariren einen Kampf gegen Achaten auf eigenem Boden gewinnen würden, bestand kein Zweifel. Dieses Mal würde es von Mensch zu Elbe entschieden werden. Nun ja, einige der unseligen Orks würden ebenfalls mit von der Partie sein ... Kein Verrat, keine hinterhältige Ränkeschmiederei würde sich dieses Mal als Falle erweisen. Achaten konnte auf seine neu errungene Vormachtstellung im Westgebirge pochen, bis es schwarz wurde. Aber in die Stollen der Gahariren würde dieses sterbliche Geschmeiß keinen Fuß setzen. Und wenn Achaten seine Niederlage akzeptiert hatte, würde mit den Verrätern in seinem Schatten aufgeräumt werden. Dann wären die Tage der salbungsvollen Reden vorbei.
Nachdem der Tumult über Diwians provozierende Rede erloschen war, hatte ein zäher Schlagabtausch begonnen, bei dem die verschiedenen Parteien sich umkreisten wie Faustkämpfer in der Arena. Es wurde angeschnitten und herausgefordert, verhöhnt und gelockt. Die Stunden schwanden in einem Sog von Reden und Gegenreden dahin, während die Sterne langsam aufgingen und über ihre Bahn am Himmel wanderten.
Obwohl Aelaris sich darum bemühte, seine Konzentration nicht schwinden zu lassen, ertappte er sich immer häufiger dabei, wie seine Gedanken abdrifteten. Aufgeregt umkreiste er die Aussicht auf den bevorstehenden Kampf. Vor seinem geistigen Auge kreierte er verschiedene Schlachtaufstellungen und spielte komplizierte Taktiken durch. Als er sich bei der Überlegung ertappte, von welchem sicheren Platz aus er das Schlachtgeschehen am besten überblicken könnte, zuckte er bestürzt zusammen. Das waren gar nicht seine eigenen Gedanken gewesen ... Beim Himmel, bei einer Schlacht interessierte ihn einzig und allein, dass er sich mitten im Geschehen befand!
Ein rasches Abtasten von Esiles’ mentaler Ausrichtung verriet ihm, dass es ihre Träume waren, die sich unbemerkt bei ihm eingeschlichen hatten. Mit knapper Not konnte Aelaris ein kummervolles Stöhnen unterdrücken. Soriens Geschenk hielt sich also immer noch hartnäckig in seinem Inneren auf und trieb dort seltsame Blüten.
Als hätte er Aelaris’ plötzliches Missbehagen gespürt, legte Sorien ihm eine Hand auf die Schulter. »Ein heilloses Durcheinander, nicht wahr? Es könnte einen glatt um den Verstand bringen.« Mit der freien Hand deutete er auf den hitzigen Schlagabtausch, den sich der Gesandte eines Dämonenbeschwörers mit einer Elbin lieferte. Da Aelaris ihn jedoch vorwurfsvoll anschaute, zog er die Hand rasch zurück, als habe er sich verbrannt.
Wenn es nach Aelaris ging, konnte Sorien sich seine Empfindsamkeit sonst wohin stecken. War sie bislang doch alles andere als hilfreich gewesen. In der Hoffnung, seine Aufmerksamkeit auf etwas Nützliches zu lenken, ließ er den Blick durch die Halle wandern. Dabei streifte er auch die Verjüngungen des Ovals, die er bisher vernachlässigt hatte. Nun betrachtete er die Gesichter des namenlosen Pulks, der sich hinter seinen gleichfalls unwichtigen Herrschaften herumdrückte. Bei den meisten von ihnen handelte es sich um Menschen. Sie waren nicht abstoßend wie Orks, gewiss nicht. Aber ihnen haftete etwas Lebloses an, so als fänden sie in der kurzen Spanne ihres Lebens nicht die Gelegenheit, zur vollen Pracht aufzublühen. Wieder einmal sah er sich in seiner Meinung bestätigt, dass die Menschen keines zweiten Blicks würdig waren.
Dann blieb sein Blick an einer Frau haften – gebannt, unfähig, auch nur mit den Lidern zu zucken. Warum, vermochte er kaum zu sagen. Sie war auf eine eigentümliche Art eine schöne Frau, auch wenn sie im Vergleich zu einer Elbin nur verlieren konnte. Zwar hob sie sich aufgrund der seltsamen Kleidung, ihrer mandelförmigen Augen und des kaum zu bändigenden schwarzen Haarschopfs ab, aber in dem Haufen von Menschen gab es viele andere Absonderlichkeiten, welche seine Aufmerksamkeit hätten fesseln können.
Zu seinem eigenen Entsetzen musste Aelaris sich eingestehen, dass er die Frau regelrecht anstierte. Und gerade als er sich seiner Rolle als Vertreter seines Stammes wieder bewusst wurde, erwiderte sie den Blick. Schwarze, vor Lebendigkeit sprühende Augen. Nur für den Flügelschlag eines Adlers sahen sie einander an, doch Aelaris glaubte sich in Brand gesetzt. Die Pforte, die Soriens Empfindsamkeit aufgestoßen hatte, wurde mit aller Macht bestürmt, niedergerissen, regelrecht gesprengt. Ein kaum bezwingbares Drängen, sofort aufzuspringen und auf die Frau zuzustürmen, stand im Widerspruch zu der Unfähigkeit, normal zu atmen.
Aelaris fühlte sich wie im Auge eines Sturms. Er streckte den Arm aus und griff nach Gedanken und Gefühlen, die mit brachialer Gewalt umhergewirbelt wurden in der Hoffnung auf einen Ankerpunkt. Doch ganz gleich, wonach er auch fasste, nichts erschien ihm bekannt. Alles war mit einem Mal neu und fremd, als wäre er nicht mehr derselbe wie noch vor einem Augenblick.
Aelaris hörte Esiles neben sich aufstöhnen, und mit größter Kraftanstrengung gelang es ihm schließlich, ihr einen Blick aus den Augenwinkeln zuzuwerfen. Ihr Mund hatte sich zu einem erstaunten O geformt, und ihre Arme waren vorgestreckt, als wolle sie jemanden Unsichtbares auf Distanz halten.
»Was ...?«, fragte sie, dann brach ihr die Stimme weg.
Beschämt erkannte Aelaris, dass Esiles das emotionale Unwetter, das ihn heimgesucht hatte, nicht verborgen geblieben war. Er wollte gerade etwas Beschwichtigendes sagen, als Esiles mit einem Ruck die Verbindung zwischen ihnen beiden kappte. Der Schnitt war so hart, dass es ihn wie ein Peitschenhieb schmerzte. Doch er wagte es nicht einmal aufzukeuchen, denn die Muster auf Esiles’ Gesicht kündeten lebhaft davon, dass sie sich von seinen ungebührlichen Gefühlen regelrecht beschmutzt fühlte. Entsprechend rückte sie so weit wie möglich von ihm ab, bis sie mit dem Vertreter eines befreundeten Stammes zusammenstieß. Trotzdem ruhten ihre toten Augen auf Aelaris, als wäre er ein Fremder. Oder schlimmer noch: ein Ausgestoßener.
»Was hast du ihr angetan?«, fragte Sorien mit einer Mischung aus Neugierde und Verachtung. Dabei achtete auch er peinlich darauf, den größtmöglichen Abstand zu Aelaris einzuhalten. Konnte er ebenfalls etwas von dem absurden Orkan mitbekommen haben?
Aelaris presste seine Kiefer aufeinander und wünschte sich, dass ihm eine passende Entgegnung auf Soriens Frage einfallen möge. Allein schon, um das äußere Bild eines Unantastbaren zu wahren. Doch er war noch viel zu aufgewühlt von dem befremdenden Erlebnis, und seine Gedanken versuchten fortwährend, zu der Frau in der Menge zurückzukehren. Allerdings krampfte sich sein Brustkorb bei der Vorstellung, jemals wieder in den Bann dieser Unbekannten zu geraten, so schmerzhaft zusammen, dass er ein Aufkeuchen nicht unterdrücken konnte. Er spürte ein seltsames Ziehen und brauchte einen Moment, um den richtigen Begriff dafür zu finden: Sehnsucht. So etwas verspürte ein Elbe vielleicht bei dem Gedanken an das ferne Himmelsdach, aber gewiss nicht beim Anblick einer Menschenfrau.
Bevor er Sorien vor lauter Frustration und Verwirrung bei den Schultern packen und durchschütteln konnte, schickte Diwian ihnen die mentale Anweisung zu, alle Aufmerksamkeit auf den Vertreter von Achaten zu lenken.
Und tatsächlich erhob sich der massive Bolivian, dessen Gesichtszüge von einem Rauschebart verdeckt wurden und dessen niedrigen Haaransatz direkt mit den Augenbrauen zu verschmelzen drohte, einen Augenblick später schwerfällig von seinem Stuhl, während ein Zwergenanführer immer noch eine wütende Rede schwang. Mit einem knarzenden Räuspern unterbrach er den Zwerg, der ungläubig innehielt. Aber da der Vertreter der Weißen Celistiden, der die Runde leitete, keinerlei Absicht zu hegen schien, seine Partei zu ergreifen, setzte der Zwerg sich schließlich mit beleidigter Miene nieder.
Es war kurz vor Morgengrauen, als mit einem Schlag wieder Leben in die müden Gesichter der versammelten Gäste trat. Ganz unvermittelt kündigte sich ein Finale an, wo eben noch kleinliches Durcheinander geherrscht hatte. Offensichtlich verlor Bolivian allmählich die Geduld und hatte deshalb beschlossen, das Ganze zu Ende zu bringen, bevor das Frühstück aufgetragen wurde.
»All die Reden, die hier heute Nacht gehalten worden sind, können nicht verbergen, dass Achaten zur größten und einflussreichsten Macht im Westgebirge geworden ist.« Die dumpfe, kurzatmige Stimme echote in der Stille der Halle, während Bolivian beim Sprechen eine Faust gegen die breite Brust presste, als wolle er sein Herz daran hindern, einfach hinauszuspringen. Dann holte er tief Luft, bis sich seine Wangen rot aufblähten. Dieser Mann war nicht nervös, er wollte nur die Worte, deretwegen er diesen mühsamen Weg auf sich genommen hatte, unmissverständlich vortragen. Niemand sollte auch nur den geringsten Zweifel anmelden können. »Die ehemaligen Mitglieder des Verbunds von Olomin mögen noch unter ihrer Niederlage leiden, aber das ändert wenig an der Tatsache, dass die Entscheidungen, wohin das Westgebirge zu gehen hat, auf der Burgfeste getroffen werden. Und unser Interesse – und somit auch das Interesse des Westgebirges – beruht auf dem Maliande. Wenn der Stamm der Gahariren also weiterhin darauf bestehen sollte, dass die Stollen in den brennenden Tiefen auf ihrem Gebiet ausschließlich ihnen zustehen, dann kann Achaten nur mit Krieg antworten.«
Diwian nickte Bolivian zu, während sich ein atemloses Schweigen in der Halle ausbreitete. Nun war das ausgesprochen, was alle vermutet hatten: Nach den wenigen Jahren, in denen ein brüchiger Waffenstillstand geherrscht hatte, würden nun die Kämpfe wieder aufgenommen werden, um die Landkarte des Westgebirges ein weiteres Mal neu zu zeichnen.
Aelaris konnte keine Spur von Zweifel auf Diwians Gesicht entdecken – sie glaubte den Kampf schon gewonnen. Für einen kurzen Augenblick vergaß auch er die quälenden Gefühle, die in ihm tobten. Er vergaß die Frau, in deren Richtung er unentwegt schauen wollte. Seine Hände umschlossen die Kante der Bank, auf der er saß, und er glaubte fast, den Griff seines Schwertes zu spüren. Die bevorstehende Schlacht würde eine reinigende Wirkung haben. Sie würde dem heillosen Durcheinander, das mit den Menschen Einzug gehalten hatte, ein Ende setzen.