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Übungen Atmen

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Grundlage fast aller Übungen, die Thich Nhat Hanh uns vorschlägt, ist das bewusste Atmen. Die Aufmerksamkeit auf den Atemstrom ist vielleicht die am meisten verbreitete Methode in vielen spirituellen Richtungen. Unser Atem ist ein fester und stabiler Boden, zu dem wir jederzeit Zuflucht nehmen können. Das achtsame Atmen kann uns dabei helfen, unseren Geist zu beruhigen, Konzentration zu entwickeln und Einsicht in die Wirklichkeit in uns und um uns herum zu gewinnen.

Es bedarf einiger Übung, Achtsamkeit gegenüber dem Atem zu entwickeln. Die wichtigste Voraussetzung ist dabei, innezuhalten, still zu werden. Dann ist es möglich, in unserem Körper die Bewegung des Atems wahrzunehmen. Wo spüren wir den Atem? Im Brustraum, im Bauch oder im Bereich der Nase? Welche Temperatur besitzt er? Ist das Einatmen lang oder kurz? Gibt es eine Pause zwischen Ein- und Ausatmung? Falls wir Schwierigkeiten haben, unseren Atem wahrzunehmen, können wir eine Hand leicht auf den Bauch legen und dabei die sanfte Bewegung unter unserer Hand fühlen. Entscheidend ist, dass wir unseren Atem nicht kontrollieren, sondern ihn so wahrnehmen, wie er ist. Er ist Ausdruck des Lebens in uns. Wir können unseren Atem einfach wahrnehmen und ihm liebevoll zulächeln. Wir sind entspannt und lassen den Atem geschehen und nehmen einfach wahr, ob der Atem schnell oder langsam, kurz oder lang, tief oder flach ist. Durch unser Gewahrsein wird der Atem nach einer Weile von selbst ruhiger und tiefer.

Während des Tages können wir von Zeit zu Zeit innehalten und unser Gewahrsein auf den Atem richten. Diese Atempausen können für uns zu einer unerschöpflichen Energiequelle werden, ob wir gehen, im Garten arbeiten oder am Computer sitzen. Zur Unterstützung können wir einen Vers sprechen:

Ich atme ein und ich weiß, dass ich einatme.

Ich atme aus und ich weiß, dass ich ausatme.

Als Erinnerungshilfe für diese Atempausen können wir zum Beispiel das Klingeln des Telefons, die Kirchenglocken, das Schreien eines Babys oder sogar das Martinshorn von Feuerwehr oder Krankenwagen als Glocken der Achtsamkeit nutzen. Diese laden uns dazu ein, unsere Tätigkeit zu unterbrechen und drei Atemzüge zu genießen. Unsere Anspannungen im Körper und Geist können sich auf diese Weise lösen, und wir kehren zu uns selbst zurück.

Jeden Augenblick genießen

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