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Kapitel 1

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Prolog

Wenn sie lächelte, lag keine Freude darin.

Es war eine geborgte, vorrübergehende Grimasse.

Sie legte dieses Lächeln an wie eine Halskette, die sie nicht besonders schickte.

Doch dieses Gefühl, in diesem Moment, war echt.

Als stamme es aus einer anderen Zeit, einem anderen Leben.

Es war der Moment, in dem Katharina starb.

Sie war 87 Jahre alt und hatte ihr Leben gelebt.

Ein Leben, in dem sie ihr geborgtes Lächeln öfter gebraucht hatte, als ihr echtes.

Sie spürte einen Sommerregen auf der Haut und

sah einen Bauernjungen mit einer großen Nase und abstehenden Ohren, wie er sie anlächelte.

Sie sah ihr kleines Mädchen und

ihren Jungen,

wie sie beide in ihren Armen lagen,

nach der Geburt blutverschmiert und in eine Decke gewickelt.

Sie sah ihre Schwägerinnen und

sie sah ihre Mutter.

Ihr wollte sie doch noch so viel sagen und hatte die Gelegenheit doch immer verpasst.

Nun gab es eine zweite und sie wusste, dass sie es nun endlich tun konnte.

Dass sie es tun konnte, aber nicht mehr musste.

Weil es gut war.

Weil es nun nichts mehr gab, was ihre Seele schwer machte.

Sie lächelte.

Sie lächelte bis das Leben aus ihr wich und es endlich friedlich in ihr wurde.

Ihr Versuch zu leben

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