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23 | Kellergedanken

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Jesus sprach weiter zu den Leuten: „Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir folgt, tappt nicht mehr im Dunkeln, sondern hat das Licht und mit ihm das Leben.“

JOHANNES 8,12 (GUTE NACHRICHT)

Das Haus, in dem ich wohne, hat schon einiges mitgemacht. Im Zweiten Weltkrieg schlug eine Fliegerbombe direkt im Eingangsbereich ein. „Et war’n riesiges Loch“, berichtet mir die ältere Dame aus dem EG. „Ne zweite Bombe hat direkt hinter Ihnen eingeschlagen.“ Ich zucke zusammen und blicke mich um. „Da konnten Se bis inne oberste Etage gucken.“ Ich wende meinen Blick nach oben. „Darum is’ der Keller auch so feucht“, sagt sie. Mein Blick jagt nach unten, und ich schrecke auf. „Der Keller ist feucht?“, frage ich. „Se ham doch nich etwa wat ringestellt!“, sachtse platt.

Es mieft mir schon entgegen, als ich die Holztür zum Keller öffne. Ich trete ein. Es ist dunkel und feucht. Hier wohnt die Art von Getier, die es finster und schmutzig mag. Nicht gerade die Geschöpfe, die du und ich mit dem Ausdruck „süß“ bezeichnen würden. Ich zumindest nicht! Wie aus heiterem Himmel kommt mir da ein Satz Jesu in den Kopf: „Ich bin das Licht der Welt.“ (Johannes 8. Lies am besten das ganze Kapitel! Es lohnt sich! Du könntest es gleich jetzt tun. Dann musst du meinen Text gar nicht mehr zu Ende lesen, weil dir ein Licht aufgeht.)

„Ja“, rufe ich aus. Ich brauche Licht in diesem düsteren Keller. Jesusmäßiges Licht. Und wie ich da so stehe und mich darüber freue, dass das Evangelium von Jesus so unglaublich praktisch ist, macht sich in mir so ein Gefühl breit, dass ich auch so einen Keller in mir drinnen habe. Da lagere ich alte Verletzungen ein (ordentlich nummeriert) und so einige Dinge, die ich an mir hasse (in blauen Säcken). Da in der Ecke gammeln noch ein paar vernachlässigte Begabungen (sie schimmeln).

Jesus kommt in meinen Keller. Mit seinem Licht. Denn mein Keller gehört zu mir. Jesus teilt alles mit mir. Auch meine schattigen Kellerseiten. Er kommt mit einem sanften Licht in meinen Keller. Nicht mit grellen SWAT-Strahlern. Zärtlich leuchtet sein Licht der Vergebung mich aus.

Das Licht Jesu gibt mir die Kraft, zu meinen Kellerseiten zu stehen. Ich kann sie vor mir selbst, vor meinen Mitmenschen und vor Gott eingestehen, weil ich weiß, dass Jesus mich nicht verurteilt. (Auch das sagt Jesus im 8. Kapitel. Es lohnt sich also wirklich.) Da wird das Evangelium nun wirklich praktisch. Denn das verändert mein Leben. Meinen Umgang mit mir selbst, mit meinem Nächsten und mit Gott.

Rückwärts verlasse ich den Keller unter meinem Haus. Unter dem Arm ein kleines Paket. Ich schließe die Tür. Ich gehe die ausgetretenen Stufen nach oben. Ich habe eine wertvolle Erkenntnis gewonnen.

Die Sonne scheint.

Jan Hanser

Keine halben Sachen

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