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Noch jemand hatte die Anzeige in der Zeitung gelesen, wie es eigentlich fast jedermann am Ort getan hatte. Aber die Regina Bauer sah darin ein Werk des Himmels.

Längst hatte sie auch von einem Onkologen in der Stadt den endgültigen Bescheid bekommen, dass ihre kleine Toni tatsächlich an Leukämie erkrankt war. Auch dieser Arzt hatte dazu geraten, schnellstens mit der Therapie zu beginnen, um das Leben des Kindes zu retten. Ausführlich war er auf die Nebenwirkungen eingegangen und hatte der Regina Ratschläge gegeben, wie sie es für ihre kleine Tochter etwas leichter machen konnte. Aber allein bei dieser Vorstellung hatte es die junge Frau gegraust. Was wollten diese Halbgötter in Weiß ihrer kleinen Antonia denn alles antun? Und das nur auf die vage Möglichkeit hin, dass sie vielleicht geheilt wurde. Niemand war bereit, ihr eine Garantie zu bieten, dass ihr Kind nach all den Qualen dann auch wieder gesund sein würde.

Wiederum hatte die Regina es vehement abgelehnt den Lukas zu informieren, diese Sache wollte sie allein aus der Welt schaffen. Auch die Bitte ihrer Tochter hatte sie nicht umstimmen können. Noch hatte sie keine endgültige Entscheidung getroffen, wann nun endlich die Behandlung beginnen sollte. Regina schreckte davor zurück, dem Dirndl die Strahlentherapie mit Übelkeit, Haarausfall, furchtbaren Schmerzen und einer noch weiter zunehmenden Schwäche zuzumuten.

Dann traf es sie wie ein Sonnenstrahl, als sie die Anzeige las, in der ihr die Heilung ihres Kindes versprochen wurde. Warum hatte der Doktor Ingold sie nicht darauf hingewiesen, dass es auch noch diese Möglichkeit gab? Die Kosten spielten hier schließlich keine Rolle. Regina war bedenkenlos bereit, all das angesparte Geld, was eigentlich für den Kauf eines Hauses dienen sollte, herzugeben, wenn dafür die Toni wieder gesund wurde und mit einem Lachen durch die Welt ging.

Der Lukas würde das ebenfalls so sehen, da war die Frau sicher. Was nützte schließlich auch all das Geld, wenn sie keine Tochter mehr hatten?

Regina kam nicht auf Idee, den Wahrheitsgehalt der Anzeige anzuzweifeln. Und noch viel weniger war sie bereit, vor dieser schwerwiegenden Entscheidung mit dem Lukas Rücksprache zu halten. Sie griff entschlossen zum Telefonhörer und rief die Nummer an, die in der Anzeige angegeben war. Sie würde alles tun, um ihrer Tochter das Leben zu retten.


Hoffnung, Wunder und Liebe: 7 Arztromane

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