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Neolithische Revolution

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In der Jungsteinzeit, beginnend vor ca. 12.000 Jahren, änderten sich die Lebensverhältnisse der Menschen grundlegend. Nahrungsmittel, Werkzeuge und Baumaterial wurden nicht mehr unmittelbar der Natur entnommen, sondern zweckgerichtet zubereitet, hergestellt und erzeugt. Dieser gesellschaftliche Wandel ist als Neolithische Revolution beschrieben worden. Der Mensch begann damit, sich die Grundlagen seiner Existenz selbst zu schaffen. Er wurde zum produzierenden Wesen. Die Kultivierung des Getreides schuf die Basis einer neuen Nahrungsmittelversorgung. Ackerbau beförderte Sesshaftigkeit. Und umgekehrt war Sesshaftigkeit die Bedingung für den Ackerbau.

Der Einschnitt war gewaltig. Die Umstellung der Produktionsweise vom Jagen und Sammeln auf Ackerbau und Viehzucht und die Umstellung der Ernährung von eiweißhaltigem Fleisch auf stärkehaltige Pflanzen hatten Auswirkungen auf die Lebensweise und das Aussehen der Menschen. Mussten die Jäger und Sammler ca. 20 Wochenstunden für den Nahrungserwerb aufbringen, ackerten die ersten Bauern die vierfache Zeit, um sich ihren viel kargeren Unterhalt zu sichern. Die Durchschnittsgröße der Menschen in der Ägäis und in Kleinasien ging bis etwa 3.000 v. Chr. um ca. 15 Zentimeter zurück. – Was erkaufte man sich damit? Das Hochgefühl, selbst zu produzieren, statt nur zu erjagen, und den Vorteil einer zumindest begrenzten Lagerfähigkeit der erzeugten Produkte.

Der Mensch isst nicht gern allein

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