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Vorwort
ОглавлениеTibull und seine Fortsetzer legt dieser Band der Reihe ›Texte zur Forschung‹ erstmals als zweisprachige Gesamtausgabe vor, in der die handschriftliche Überlieferung ihrer drei Bücher bis auf drei Lücken im Gesamtumfang von kaum mehr als vier Versen nach den bewährten Grundregeln behutsamer Textkritik wiederinstandgesetzt ist.
In der Einleitung werden die Dichter im Spiegel ihrer Schöpfungen vorgestellt und nach den Eigenheiten ihres Stils eingestuft. In dem Textteil geht es darum, den Grundgeboten der Textkritik, soweit sie verkümmerte oder in die Irre führte, wieder Geltung zu verschaffen.
In die Übersetzung fließen die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit ebenso ein wie in den Kommentar. Beide Teile verklammert und verschränkt der Leitgedanke, in allen Zweifelsfragen Farbe zu bekennen und, soweit Irrtümer oder Versäumnisse bis heute den Zugang zu voraussetzungsreichen Anspielungen oder sprachlichen Feinheiten verbauen, die Fehler zu berichtigen und Mängel zu beheben.
Erstmals in rhythmisierter Prosa ist der lateinische Wortlaut sämtlicher Gedichte in dem Bestreben verdeutscht, die größtmögliche Werktreue zu erzielen. Mit der nötigen Umsicht befolgt, verspricht diese Richtschnur, zu sichtbaren Fortschritten zu verhelfen. Je besser es glückt, die goldene Mitte zwischen gebundener und ungebundener Rede einzuhalten, desto deutlicher schlägt sich der Weg, den sie vorzeichnet, in dem doppelten Vorteil nieder, dass die Übersetzung den Satzbau getreuer widerspiegelt und die dichterische Note der Wortfolge markanter hervorkehrt.
Von philologischer Seite wirkte Prof. Dr. Klaus Bringmann, von technischer Erhard Hilbig an dieser zweisprachigen Gesamtausgabe mit. Beiden treuen Freunden und langjährigen Weggefährten danke ich für ihre selbstlose Mitarbeit und ihren sachkundigen Rat. Frau Dr. Friederike Langebartels und Herrn Dr. Detlev Stupperich widme ich den Band zum Dank für die Anteilnahme, mit der sie meine Bemühungen um ein genaues Textverständnis begleiteten.
Marburg, im September 2014 Dieter Flach