Читать книгу TikTok, Snapchat und Instagram - Der Elternratgeber - Tobias Bücklein, @dieserdad - Страница 13

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Technische Mittel nur als Ergänzung

Im nächsten Kapitel erfahren Sie mehr über die Risiken der sozialen Medien. Und im weiteren Verlauf des Ratgebers lernen Sie dann ganz konkrete Möglichkeiten kennen, diesen Risiken mit technischen Mitteln zu begegnen. An dieser Stelle ist es aber wichtig, dass Sie sich bewusst machen, dass technische Mittel nur eine Ergänzung sind und Ihre erzieherische Beteiligung keinesfalls ersetzen sollten:

Kein Ersatz für Erziehung

Technische Einschränkungen können hilfreich sein. Aber für echte Erziehung ist Beziehung wichtig. Nutzen Sie deshalb wo immer möglich die Gelegenheit, den Umgang mit den sozialen Medien persönlich zu regeln.

Beispiel: Beschränkung der Bildschirmzeit

Nehmen wir als einfachstes Beispiel die Bildschirmzeit, also die Zeit, die Ihr Kind am Tag mit dem Smartphone verbringen darf. Wenn es sich um ein Gerät von Apple handelt, kann ein Smartphone so eingestellt werden, dass es nach der vereinbarten Zeit einfach gesperrt ist (siehe S. 172). Damit wird die klare Regel durchgesetzt und Sie ersparen sich Diskussionen um eine mögliche Verlängerung.

Das persönliche „Mach jetzt bitte aus“ bringt Sie jedoch in Kontakt mit Ihrem Kind. Sie haben die Gelegenheit, zu erfahren, was es gerade treibt. Vielleicht gibt es sogar einen guten Grund, die vereinbarte Zeit um ein paar Minuten auszudehnen. Oder Sie können sich über die Inhalte der eben geschauten Videos oder Posts austauschen. Auf jeden Fall bringt die persönliche Durchsetzung der Regel Ihre Haltung zum Ausdruck und bestätigt Ihrem Kind, dass Sie immer noch dahinterstehen. Außerdem ermöglichen Sie es durch Ihre Anwesenheit, immer mal wieder über die Regeln zu diskutieren und sie gegebenenfalls anzupassen.


Idealerweise sollte Ihr Kind sich am Ende einer vereinbarten Nutzungsdauer selbst vom Spiel bzw. Smartphone lösen und es abgeben. Das fördert seine Autonomie und ist wirkungsvoller als ein automatisches Abschalten oder zwangsweises „Entreißen“ durch die Eltern.

Beispiel: Beschränkung der Inhalte

Auch Inhalte lassen sich mit Filtern und Einstellungen beschränken (siehe beispielsweise S. 124 für TikTok sowie S. 178 und S. 186). Wertvoll ist es aber auf jeden Fall, wenn Ihr Kind weiß, warum Sie bestimmte Einschränkungen vornehmen. Auch viele Inhalte, die keine Altersbeschränkung haben und deshalb nicht filterbar sind, brauchen Ihre Begleitung. Wenn Ihre Tochter beispielsweise die Beauty-Instagrammerin abonniert, deren Beiträge von Werbung durchtränkt und konsumorientiert sind, ist es für Sie als Eltern wichtig, zu wissen, warum Ihr Kind an diesem Thema Gefallen findet und es abonniert hat.

Wann sind technische Mittel sinnvoll?

Die persönliche Beschäftigung mit der Mediennutzung Ihres Kindes hält Sie also mehr in Kontakt als technische Rigorosität. Dennoch können Sie das als Eltern natürlich nicht immer leisten. Zu vielseitig sind die Angebote, und auch rein zeitlich ist eine persönliche Begleitung nicht immer möglich. Sie sind ja oft gar nicht dabei, wenn das Kind in den sozialen Medien unterwegs ist. Und Sie wollen sich auch nicht jeden Abend damit beschäftigen, sondern selbst entspannen.

Wichtig ist also, dass Sie grundsätzlich einen guten Kontakt mit Ihrem Kind behalten und dass es weiß, warum Sie eine inhaltliche und zeitliche Kontrolle seiner Mediennutzung für nötig halten. Bis es gelernt hat, bestimmte Regeln von allein einzuhalten, sind Eltern-Kontroll-Apps, Filter und Einstellungen eine gute Ergänzung, um schlimme Risiken zu vermeiden oder erwünschte Gewohnheiten zu kontrollieren.

TikTok, Snapchat und Instagram - Der Elternratgeber

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