Читать книгу TikTok, Snapchat und Instagram - Der Elternratgeber - Tobias Bücklein, @dieserdad - Страница 8
Zeigen Sie Ihren Kindern den Weg!
ОглавлениеZu welcher Art von Eltern gehören Sie? Regeln Sie lieber streng und verbieten im Zweifelsfall vieles? Oder lassen Sie eher alles zu, weil das Kind schon wissen wird, was es tut?
Die zu Anfang dieses Kapitels kurz erwähnte Studie des Deutschen Kinderhilfswerks ergab, dass sich die meisten Eltern im Rahmen der Medienerziehung heute überfordert fühlen (dkhw.de/schwerpunkte/medienkompetenz/studie-kinderbilderrechte/).
Das Grundproblem dabei ist, dass Eltern oft einfach keine Ahnung von dem haben, was ihre Kinder in den sozialen Medien treiben. Das ist für eine verantwortungsvolle Begleitung eines Kindes durch den Dschungel der digitalen Angebote keine gute Grundvoraussetzung.
Wie wir im nächsten Kapitel sehen werden, sind die Möglichkeiten der sozialen Medien so komplex, dass nur eine kenntnisreiche Erziehung erfolgreich sein kann. Reflexartiges Verbieten verwehrt Ihrem Kind möglicherweise wichtige Chancen oder verhindert die Erfüllung von Grundbedürfnissen wie Gruppenzugehörigkeit und Kommunikation. Unkontrolliertes Erlauben dagegen verlagert die Verantwortung auf Ihr Kind – und das in einer Situation, in der Sie selbst ratlos sind. Das wäre ungefähr so, als hätten Sie sich in einer Großstadt verfahren und würden daraufhin Ihr Kind ans Steuer des Wagens setzen in der Hoffnung, dass es sich besser auskennt als Sie.
Ihre Aufgabe als Eltern
Wenn Sie Ihrem Kind den Weg weisen wollen, kommen Sie nicht umhin, sich selbst mit den Funktionsprinzipien, den Chancen und den Risiken der sozialen Medien auseinanderzusetzen. Denn nur auf der Grundlage einer persönlichen Haltung können Sie wirkungsvoll und verantwortlich erziehen und begleiten.
Wenn Sie sich die sozialen Medien als Großstadt vorstellen, finden Sie darin alle, aber auch wirklich alle unterschiedlichen Lokalitäten: idyllische Parks und Spielgelegenheiten, jedoch auch Drogenumschlagplätze und Bordelle. Sie müssen nicht überall gewesen sein, um Ihrem Kind den Weg zu weisen. Aber Sie sollten eine ungefähre Ahnung von den Dingen haben, die auf Ihr Kind zukommen können. Wie beim Schulweg können Sie Routinen entwickeln, den Weg erst gemeinsam gehen, dann das Kind alleine losschicken, Verkehrsregeln etablieren, auf beiden Seiten Vertrauen entstehen lassen, da sein, wenn etwas schiefgeht – eben erziehen und begleiten, auf der Grundlage von Haltung und Kompetenz.