Читать книгу TikTok, Snapchat und Instagram - Der Elternratgeber - Tobias Bücklein, @dieserdad - Страница 4

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Was ist an den Medien heute sozial?

Herzlich willkommen in diesem Buch. Und willkommen in der großen Gemeinschaft von Eltern, die sich Tag für Tag mit dem Medienkonsum ihrer Kinder auseinandersetzen müssen – und sich dabei häufig überfordert fühlen. Ob Sie beim Elternabend mit Ihren Leidensgenossen sprechen oder eine Studie des Deutschen Kinderhilfswerks lesen, immer ergibt sich der gleiche Eindruck: Auch viele andere Väter und Mütter wollen ihre Kinder zu einem vernünftigen Umgang mit den sozialen Medien erziehen. Und gleichzeitig haben sie oft keine Ahnung, was die Kinder da überhaupt treiben. Dieses Missverhältnis von Erziehungsauftrag und fehlender Kompetenz verursacht Stress und führt in vielen Familien zu Streitereien und Verstimmungen.

Warum Sie dieses Buch lesen sollten

In diesem Buch erfahren Sie, wie Eltern in diese Zwickmühle kommen und wie es Ihnen gelingen kann, da wieder herauszufinden. Sie werden ermutigt, den Umgang Ihres Kindes mit den Social Media selbstbewusst zu lenken. Sie erfahren, welche Chancen und Risiken die sozialen Medien und das Smartphone bereithalten. Und Sie lernen Schritt für Schritt, welche technischen und pädagogischen Möglichkeiten es für einen sicheren Umgang mit TikTok, Instagram, Snapchat und Co. gibt.

Wie sich die Mediennutzung verändert hat

Unter Social-Media-Plattformen verstehen wir Onlineangebote, über die Nutzer miteinander kommunizieren. Sie tauschen Videos und Bilder aus und interagieren. Wenn Kinder mit diesen Apps beschäftigt sind, befriedigen sie damit eine Reihe von sozialen Bedürfnissen, die Sie in Ihrer eigenen Kindheit vermutlich auf dem Pausenhof, im Park oder im Jugendtreff von Angesicht zu Angesicht ausgelebt haben: Es geht darum, zur Peergroup dazuzugehören, einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten und dafür Anerkennung zu erhalten.

Wenn Sie an Ihre eigene Jugend zurückdenken, dann haben Sie damals vermutlich Fernsehen geschaut, Radio gehört und Bücher gelesen. Sie kennen Medien also eher als eine Art Einbahnstraße, in der die Bezeichnung „Medienkonsum“ absolut zutreffend ist. Vermutlich haben Sie damals nicht selbst Radiosendungen produziert oder sind selbst im Fernsehen aufgetreten. Vielleicht haben Sie Gedichte oder Geschichten geschrieben. Aber damit ein größeres Publikum zu erreichen, war noch bis vor wenigen Jahren praktisch unmöglich.

Heute sind Kinder viel stärker in die Gestaltung der Medien einbezogen. Sie interagieren auf den Plattformen in (auch qualitativ) ganz unterschiedlicher Weise. Sie geben Feedback, schreiben einen Kommentar oder verfassen einen Post, drehen ein Video als Reaktion oder nehmen an den Diskussionen in den Social Media teil. In dieser Hinsicht sind die Medien heute viel „sozialer“ als in der Vergangenheit. Anstelle der bisherigen Sender-Empfänger-Struktur sind die Nutzer gleichberechtigt miteinander vernetzt.

Die Besonderheit sozialer Medien

Der wesentliche Unterschied der Social Media zu den Medien vergangener Zeiten ist, dass die Nutzer nicht nur Konsumenten, sondern (zumindest potenziell) auch Produzenten sind.

Wenn Sie also die Smartphone-Nutzung Ihres Kindes nur auf der Basis Ihrer eigenen Erfahrungen beurteilen, liegt der Fehlschluss nah, dass Ihr Kind viel zu viel Medien „konsumiert“. Doch einerseits vereint das Smartphone vom Taschenrechner über den Busfahrplan bis hin zur Wettervorhersage so viele unterschiedliche Anwendungen, dass eine Abgrenzung kaum noch möglich ist. Andererseits kann auch im Umgang mit den sozialen Medien sowohl berieselnder Konsum als auch kreative Produktivität vorherrschen. Wir müssen also schon genauer hinschauen.

TikTok, Snapchat und Instagram - Der Elternratgeber

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