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7. Ein edler Wilder

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Die Konferenz fiel aus. Sage und schreibe neun Kollegen fehlten wegen Krankheit. Prima, dachte May, als sie alleine und mit schwarzen Löchern anstelle von Augen im Konferenzraum saß, umso besser: mehr Zeit für richtige Arbeit. Endlich konnte das Team komplettiert werden. Strukturierte Vorbereitung war die Grundlage jeder erfolgreichen Arbeit. Dass sie die Kröte mit diesem Spinner namens Brunk schlucken würde, hatte sie längst abgehakt. Sollte der Bubi eben mitkommen. Ihre Hand zitterte kaum noch, als sie seinen Namen in die Liste schrieb. Nun kam der Experte für chemische Analysen dran, und noch bevor der Kollege auftauchte, hatte May sich bereits entschieden, den Erstbesten mitzunehmen - ganz gleich wen. Das Maß an Schwierigkeiten würde sich in jedem Fall auf einem olympischen Niveau befinden. Vielleicht gab es eine Olympiade im Polizeisport: »Vergurkte Fälle mit hysterischen Kollegen lösen.« May rechnete sich Chancen auf eine Medaille aus.

Der Chemiker hieß Mike Neville, und als er auf ihrem Besucherstuhl saß, fielen May als Erstes seine agilen Hände auf. Er rieb damit sein Kinn, streichelte seine Wangen, strich die Haare glatt. Er gehörte zu den älteren Kollegen, musste ungefähr Ende fünfzig sein, nächstes Jahr würde er in Rente gehen. Er saß braun gebrannt vor ihr, wie ein Tourist im Eiscafé. Silberne, relativ lange Haare. Die italienische Schuhspitze wippte. Ein Genießer, dachte May, soso. Er blickte nachdenklich, als müsse er bereits hier im Büro Beurteilungen abliefern, ob sich vor ihm eine explosive Mischung TNT oder harmloser Brotaufstrich befand.

Vor ihm befand sich May. Und die fühlte sich tatsächlich wie eine Mischung aus Dynamit und Marmelade. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, mit Neville über das Gelände zu sprechen, schließlich galt es, einen Ort zu finden, an dem das Versorgungs-Team untergebracht werden konnte. Es existierten dort zwar einige Bauernhöfe, die jedoch in viel zu großer Entfernung lagen.

Nevilles Augen blinzelten lebhaft: »Ich sehe es ihnen an, Frau Kollegin: Sie brauchen Hilfe.«

»So, sieht man mir das an?« Obwohl sie es vermeiden wollte, musste May schmunzeln. Ihr Vater hätte ähnlich gesprochen.

»Aber natürlich.«

»Nun, natürlich brauche ich Hilfe«, sagte May, »Sie wissen ja, dass dieser Einsatz außerhalb des Stadtgebietes liegt und da ...«

»... fürchten Sie sich ein wenig?«

»Ach, nein. Aber Ermittlungen im Fall eines Politiker-Mordes sollten doch in größerem Rahmen stattfinden. Finde ich.«

»Gewiss, gewiss«, nickte er, und in diesem Augenblick verstand May, an wen er sie erinnerte: An einen Indianer, den sie in einem Film gesehen hatte. Ein edler Wilder. Bestimmt hatte er seinen Hengst auf dem Parkplatz angebunden.

»Also, Neville, ich sage es ganz ehrlich«, fuhr sie geschäftstüchtig fort, »wir werden keine Zeit haben, die Sache ordentlich vorzubereiten. Wir fahren dort raus und improvisieren. Ich schlage vor, drei Gruppen zu bilden. Brunk und ich treten unseren Antrittsbesuch bei Frau Baronin an ...«

»Frau Baronin? Hei, das klingt ja geheimnisvoll.«

May drehte den Kopf, um sehen zu können, wohin er ging. »Oh ja, das könnte ein sehr geheimnisvoller Ausflug werden.«

»Und wenn, was ich nicht hoffen will, sie bis zum Abreisetag nicht genügend Leute zusammen bekommen - dann?«

»Wäre das natürlich eine schöne Scheiße.«

Er lachte. Vorgesetzte, die schon im Büro fluchten, gab es bei der Polizei von Kujai selten.

»Ach? Schade wäre das? Na, dann wollen wir mal hoffen, dass sich ein paar Gentlemen melden, für den Ausflug mit Frau Kommissarin. Zehn Bullen und eine flotte Biene, das könnte doch etwas werden.«

»Uh«, stammelte May, die mit ihrer Rolle als flotter Biene überhaupt nicht einverstanden war. Viel zu spät bemerkte sie, dass er aufstand und hinter ihren Rücken schlich. Er legte seine Hände auf ihre Schultern. Oah nee, dachte May und begann zu zählen. Kein Spinner diesmal, sondern ein Fummler. Eins, Zwei ...

»Was machen Sie da, Herr Kollege?«

»Gefällt es ihnen nicht?«

»Nein, das gefällt mir ganz und gar nicht.« May sah geradeaus. Die Gurkenwand, die Gurkenwand. Acht, Neun ...

»Entspannen Sie sich, Frau Kollegin«, flüsterte er.

May versuchte, sein Aftershave nicht zu riechen. Es stank nach Knetgummi in Lavendel. Elf, Zwölf ... »Hören Sie auf damit, Neville, wir sind hier nicht zum ...«

»Zum was?«

»Wir sind hier«, jetzt warf sie seine Hände fort, stand auf und ging mit schnellen Schritten bis zur Gurkenwand. »Wir sind hier, um den Einsatz einzusetzen!« Sie hatte bei Neunzehn aufgehört zu zählen.

»Ach! Den Einsatz einzusetzen? Na, dann setzen Sie mal ein.« Er sah sie belustigt an und ließ sich auf ihren Stuhl fallen.

»Neville, hören Sie mit dem Quatsch auf«, schnaufte May, »Sie wissen, dass dieser Einsatz kein Picknick mit Gefummel wird.«

»Ach? Sie picknicken gerne?«

»Gar nichts ...«, schnappte May, »gar nichts tue ich gerne!«

Jetzt drehte sich der Indianer mit dem Stuhl und blickte aus dem Fenster. Wehmutsvoll klagte er: »Aber Frau Kollegin, Sie wissen doch: Die Wahrheit ist, dass wir dort draußen nach dem Konsul suchen müssen. Und dazu sollten wir uns erst einmal kennenlernen.«

Gerade wollte May den Kerl endgültig aus dem Büro schmeißen, da rasselte die Alarmglocke. Ein Lärm, wie von tausend elektrischen Fanfaren jaulte auf. Was zum heiligen Gebimmel, schrie May innerlich, soll denn jetzt dieser Lärm bedeuten?

Neville grinste. »Die Feuersirene! Frau Kollegin! Hören Sie?«

Der Idiot, natürlich hörte May. »Hauen Sie ab, Neville! Das muss ein Fehlalarm sein!«

»Ein - was?« schrie er zurück.

»Fehlalarm! Ich rufe den Pförtner an, der soll das abstellen!«

Neville ging zum Fenster und blickte hinaus. »Haha«, lachte er, »da unten sind schon die ersten Flüchtlinge! Sehn Sie mal.« May dachte nicht daran, sich ihm zu nähern und brüllte: »Na, dann flüchten Sie auch mal Dalli, Sie Feuerexperte!«

Er stand auf und raunte durch die Lavendel-Marinade hindurch: »Wenn Sie wirklich einen Chemiker für einen C3-Einsatz brauchen, sollten wir die Sache gemütlich besprechen. Haben Sie heute Abend schon etwas vor?«

»Hauen Sie ab«, schnappte May, »aber Dalli! Sie Arsch.«

»Na na na, Frau Kollegin, Sie reagieren unter Stress ja völlig unbeherrscht. Sind Sie eigentlich belastbar für solche Aufgaben?«

»Raus, oder es knallt!«

Die Sirene ging in ein wütendes Stottern über.

»Ich bin ab Fünf zu Hause«, brummte er. »Spätestens zur Sportschau würde ich gerne mit der Sache durch sein.« Er lächelte sie an. »Von nichts kommt nichts Frau Kollegin.« Dann fiel die Tür mit leichtem indianischen Schwung ins Schloss, während die Alarmsirenen ungeahnte Mengen an Druckluft mobilisierten.

May sah das Blinken des Telefons. Als sie den Hörer abnahm, stand Kettler in der Tür und zwängte sich in eine Regenjacke.

»May, ich soll dich mit runter holen, es ist ein ...«

May hob den Hörer, presste ihn so kräftig ans Ohr, dass er schmerzte. Sie hörte Milton sagen: »Calla, wie weit sind Sie?«

»Womit?« rief May.

»Wie weit Sie sind, will ich wissen!«

May sah zu Kettler, der seinen Konflikt mit dem Jackenärmel als spastischen Zweikampf führte. Sein Winken forderte, dass May mitkommen sollte, auf den blöden Hof, wo die anderen Fehlalarm-Geschädigten bereits vergnügt an ihren Zigaretten nuckelten. May ging mit dem Hörer am Ohr zum Fenster und sah hinaus. In der Menschenmenge stand auch Brunk. Er lehnte sich leptosomisch an einen Sportwagen, offenbar sein eigener, ein gelber Porsche, auf dessen Motorhaube der Schriftzug Doom züngelte.

»Herr Milton«, keuchte sie, »hier ist Fehlalarm, ich glaube, ich muss jetzt mit den anderen runter.«

»Was müssen Sie?«

»Auf den Hof.«

»Das ist doch Unfug Calla. Wir haben jetzt Freitag, und alles, was ich von ihnen bekomme, ist: Nichts!«

Kettler zeigte zur Decke. Offenbar befürchtete er, dass die Löschwasseranlage einsetzen würde. Er setzte die Kapuze auf und deutete Tanzschritte aus diesem blöden Musical an, wo einer im Regen eine Laune wie Bolle hat. May versuchte, wegzusehen.

»Aber Herr Milton, wir haben doch noch gar nicht über den Einsatz in Ruhe geredet. Die Konferenz ist ja ausgefallen ...«

»Gar nichts haben Sie gemacht!« tobte Milton. »Was glauben Sie eigentlich, wo Sie hier sind? Mir macht das Kanzleramt die Hölle heiß, und Sie sitzen rum und verprellen mir die Ressorts?«

Der Hörer schraubte sich mit einem stechenden Schmerz an Mays Ohr. Am liebsten hätte sie einen zweiten Hörer auf der anderen Seite zur Hand gehabt, dann hätte sie eine beidseitig drückende Schraubzwinge erhalten. Alles im Leben war leichter zu ertragen, wenn es von zwei Seiten kam. Im Leben hatte man immer genau zwei Ohren. Aber Milton sägte Mono weiter: »Sie wissen, dass Sie außer Ärger bisher rein gar nichts produziert haben?«

»Milton, können wir das nicht später besprechen?«

»Sie sagen mir bitte nicht, wie und wann ich meine Gespräche zu führen habe!«

May schwieg.

»Ob wir uns da verstanden haben?«

»Aber natürlich.«

»Was?«

»Ich habe Sie verstanden, Herr Milton.«

»Ja, genau den Eindruck habe ich eben nicht! Sie verstehen eben nicht, um was es hier geht!«

»Ich habe doch ...«

»Was? Was haben Sie? Gar nichts haben Sie!«

»Ich habe bereits angefangen, die Ressorts anzuschreiben.«

»Jaaaaa, das habe ich gehört! Oh, ja, das ist ja genau das Problem meine Beste! Die Sache ist mir völlig unbegreiflich, wie man in nur einem Nachmittag den kompletten Apparat lahmlegen kann, das muss ihnen erst mal einer nachmachen. Warten Sie mal, gerade kommt Neville rein, ja, sehen Sie: Das ist nämlich auch so eine Sache: Wie haben Sie sich eigentlich einen C3-Einsatz vorgestellt, in dem Sie ausdrücklich auf einen Chemiker verzichtet haben?«

May sah zu Kettler, der mittlerweile sein Gewicht von einem Spinnenbein aufs andere verlagerte.

»Herr Milton, Himmelherrgott, ich habe sehr wohl und völlig korrekt die Ressorts angesprochen, ich habe doch schon heute Morgen die Geländestudie an die infrage kommenden Abteilungen ...«

»Ja, das war aber eben alles Mist, Calla! Und das Schönste ist, dass Sie das gar nicht merken! Sagen Sie mal: wie lange wollen Sie eigentlich herumexperimentieren, bevor Sie das komplette Ausmaß ihrer Inkompetenz überblickt haben? Darf ich das mal wissen?«

»Herr Milton ich weiß wirklich nicht, wieso ...«

»Sie scheinen aber ziemlich viel nicht zu wissen!«

May beschloss, bis einhundert zu zählen, ganz gleich, ob sie bis dahin taub oder irrsinnig oder nass bis auf die Unterhose sein würde. Sie sah, wie Kettler seine Kapuze aufsetzte und tatsächlich begann, I'm Singing in the Rain vorzuspielen. Mit femininem Tanzschritt betrat er die Bühne des Ganges.

May malte das Symbol einer japanischen Kata auf die Tischplatte. Kalligrafie dachte sie, das wollte sie eigentlich auch immer schon mal lernen.

»Calla, Sie brauchen mich gar nicht auf ihre dümmliche Art anzuschweigen. Ich habe mir längst ein Bild von ihnen gemacht. Ich sage ihnen klipp und klar: Der Einsatz startet am Dienstagmorgen. Sechs Uhr ist der Transporter disponiert. Das ist jetzt fix. Mir persönlich ist es völlig Wurscht, mit wem Sie da rausjuckeln. Ich erwarte hier einzig saubere Polizeiarbeit. Guten Tag.« Er legte auf.

Gerade wollte May ihre Kalligrafie zu dem Buchstaben für »Idiot« formen, da stand plötzlich Brunk neben ihr.

»Hallo Martin«, brummte sie und sah ihn an. Der Arsch, wie kam der so schnell wieder die Treppe hinauf?

»Mike sagte, wir treffen uns Dienstag um zehn fürs Briefing?«

»Welcher Mike?« schnaufte May.

»Na Mike, der kam mir gerade auf dem Flur entgegen. Hatte gute Laune. Sagte, die Sache ist geritzt.«

May holte Luft. »Ach, Neville hat dir bereits davon erzählt?«

»Logo. Mike ist okay. Das ist echt ein Checker.«

»Also, Martin, gleich könnte das hier nass werden ...«

»Ach was«, rief er, »das ist ein Fehlalarm. Wenn es nirgendwo Rauch gibt, passiert nichts. Also, ich habe mal ein Konzept entwickelt. Wir fangen um vierzehn Uhr mit der Visite an, dann gehen wir mit neun Mann vorne rein, ich bleib an der Funke und sichere den Rückweg, und die Videoleute machen Close-Ups frontal.« Ihm fiel der Kugelschreiber aus der Hand.

»Martin, um Gottes Willen, was erzählst du denn da? Mit neun Mann reingehen? Weißt du überhaupt, was da drin los ist? Hast du auch schon die Luftwaffe angefordert?«

»Die was?« schrie er, griff in die Tasche und kam mit einer Zigarettenpackung wieder zum Vorschein. »Mach mal keinen Stress jetzt. Da draußen sind nur Omis, die ihre Pillen naschen.«

»Und den Außenminister gekillt haben.«

»Nun mach mich mal nicht nervös, ja?« Er suchte ein Feuerzeug und steckte sich eine Zigarette an.

»Martin, es reicht! Wir gehen jetzt raus!«

Er drehte sich um und schrie: »Ich werde mir von dir bestimmt nicht sagen lassen, wie ich meine Arbeit zu tun habe, ja?«

May überlegte, ob sie ihm einen Handkantenschlag auf den Hals verpassen sollte. Wäre er ein Kunde auf der Straße gewesen, hätte sie längst alle Befugnisse besessen, ihn auf dem Boden zu fixieren. May dachte an Lou, wie er einen Dackel, der eine Stunde lang vor ihm herumgekläfft hatte, am Ende mit einem Pfotenschlag auf die Nase bedient hatte. Aber bis dahin hatte Lou sehr lange gewartet.

May lächelte ein Katerlächeln.

Aber Brunk schrie dackelschlau weiter: »Und wenn ich sage, wir gehen mit neun Mann rein, dann gehen wir mit neun Mann rein. Und ich bleibe im Transporter, bis mein Roger kommt und die Vorgaben für eine Aufstockung auf C7 gegeben sind. Nur dann, verstanden? Ich mache doch nicht zum ersten Mal C3!« Mittlerweile war auch seine brennende Zigarette auf den Boden gefallen, doch May machte sich keine Sorgen, es würde sowieso in Kürze aus allen Rohren regnen. Je eher, desto besser. Dann könnte sie wenigstens ins Wochenende gehen. Und Brunk könnte so lange rumschreien, bis jemand wie Lou vorbeikäme.

Das Telefon klingelte.

May winkte zu Brunk, er solle die Fliege machen.

»Hauptkommissariat Calla hier, was kann ich für Sie tun?« May spannte ihren melodischen Bogen wie eine Welle aus Honig.

»Frau Calla, gut, dass ich Sie erreiche«, sagte eine Frauenstimme, »Neville steht neben mir, er sagt, sein Antrag für den C3-Einsatz, der ist ...« Es war eine Kollegin aus der Personalabteilung.

»Also, um was es auch immer geht«, unterbrach May mit reduziertem Honigaufstrich in der Stimme, »Herr Neville wird garantiert in keinem Einsatz mitwirken, den ich leite.«

»Äh ... Nicht?«

»Nicht.«

»Aber, das war doch so abgesprochen.«

»Nicht mit mir.«

»Ja, aber, mit wem denn dann?«

»Das müssten Sie Herrn Neville fragen.«

»Der ist gerade wieder raus. Wochenende.«

»Schön für ihn.«

»Ja, aber wenn Neville nicht mitkommt, dann könnte vielleicht Herr Brunk den Bereich der chemischen Analyse übernehmen. Brunk hat, wie ich in den Unterlagen sehe, eine Qualifikation im Bereich Betäubungsmittel.«

»Betäubungsmittel sind keine Kampfmittel.« May drehte die Augen in der Bahn einer Karussellgondel, die aus ihrer Halterung flog.

»Ja, aber im Prinzip ist das doch so ähnlich.«

»Na, dann versuchen Sie mal, ein Gebäude mit einem Beutel Kokain in die Luft zu jagen.«

»Davon habe ich keine Ahnung.«

»Ich aber.«

»Hm.« Die Stimme schien ratlos. »Und was machen wir jetzt?«

»Feierabend!« May stampfte den Hörer in die Fassung. So langsam reichte es ihr. Sie sah, wie Brunk versuchte, einen Kugelschreiber mit dem Feuerzeug anzuzünden. Er hielt ihn für eine Zigarette.

May stand auf. Sie nahm ihre Jacke und zwängte sich blicklos an dem blöden Kokler vorbei. »Ich muss dann mal.« May ging.

Die Kühle auf dem Gang tat gut. Es war später Nachmittag, Zeit für das erste Frühstück des Tages. Zeit für eine Suppe bei Tuh.

Und vielleicht einen Schnaps.

MAY BEE

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