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Kapitel 6

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Das Geräusch des Schlüssels ließ mich zusammenzucken. Ich hatte keine sich nähernden Schritte gehört und auch den Schatten unter dem Türrahmen hatte ich nicht bemerkt. In einem schwer zu beschreibenden Grenzbereich zwischen Schlaf und Wachzustand hatte ich die letzten Stunden reglos gegen die Wand hinter meinem Bett gelehnt verbracht. Die Tür wurde aufgestoßen und Licht durchflutete den Raum. Ich hielt mir geblendet die Hand vor die Augen. Im Türrahmen zeichnete sich die Silhouette des Mannes ab. Nur ganz allmählich gewöhnte ich mich an die Helligkeit.

Der Mann stand still da und beobachtete mich; in seiner rechten Hand befand sich ein länglicher Gegenstand, den ich anfangs nicht erkennen konnte. ‘Ein Messer’ – der Gedanke kam so abrupt und gnadenlos brutal, dass ich fast aufgeschrien hätte. Ich rutschte zur Kopfseite des Bettes und versuchte meinen zitternden Körper zu beruhigen. Mein Blick fiel zum Boden, um den Augen des Fremden auszuweichen. Der Mann stand absolut starr da – völlig regungslos.

Endlos lange Sekunden vergingen, in denen ich es nicht wagte, aufzuschauen. Es war, als hätte ich gefürchtet, ihn durch eine unbedarfte Bewegung aus seiner Lethargie zu wecken. Ich hörte, wie der Mann einen Schritt nach vorne machte, und zuckte zusammen. Mein Kopf fuhr hoch und meine Augen klammerten sich an dem Messer in seiner Hand fest.

Ruckartig sprang ich auf und rannte in die hinterste Ecke des Raumes. Ich hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen und spürte die Feuchtigkeit, die die Tränen in meinem Gesicht und auf meinen Fingern hinterließen. Die Schritte in meinem Rücken kamen näher – langsam, gleichmäßig. Ich fühlte, dass er direkt hinter mir stand, doch ich traute mich nicht, hinzusehen.

»Bitte, tun Sie mir nichts ..., bitte ...« Meine Stimme klang leise und ängstlich, wobei die Worte genauso zitterten, wie der Rest meines Körpers.

Dann spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und schrie auf. Es war ein schriller Schrei, ein Ausbruch der panischen Angst, die sich in den vergangenen Minuten und Stunden in mir aufgestaut hatte. Ich erwartete, jeden Moment das Messer zu spüren, wie es ruckartig bis zum Schaft zwischen meinen Schulterblättern verschwand oder mit einem kurzen, schnellen Schnitt meinen Hals entlangfuhr und mir das Leben nahm, das ich noch gar nicht richtig genießen konnte. Die Hand an meiner Schulter riss mich herum. Mein Schrei wurde noch lauter und schriller. Meine weit aufgerissenen Augen starrten auf den ausgestreckten Arm des Mannes und den tödlichen Gegenstand in seiner Hand. Mit einer reflexartigen Abwehrbewegung versuchte ich mich vor dem Messer zu schützen, welches sich nun direkt vor meiner Brust befand.

Im nächsten Moment verstummte ich abrupt. Mein ganzer Körper erstarrte in der Bewegung; mein Atem schien von einer Sekunde zur nächsten zum Stillstand zu kommen und die Zirkulation der Luft in meinem Körper komplett zu unterbinden. Mein bewegungsloser Körper lehnte verkrampft mit dem Rücken an der weißen Wand des Raumes. Ich war nicht in der Lage, meinen Blick von der Hand des Mannes abzuwenden. Völlig ungläubig starrte ich auf das schnurlose Telefon, das er mir entgegenhielt.

Westside Blvd. - Entführung in L.A.

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