Читать книгу Alpencross mit dem E-Bike - Uli Preunkert - Страница 21
3. Etappe: Nauders – Meran
ОглавлениеHÖHENMETER: ca. 1400 Hm
TOURLÄNGE: ca. 100 km
ÜBERNACHTUNGSTIPP: Hotel Flora in Meran
HIGHLIGHTS: Plamorter Panzersperren, Glurns, Schloss Juval, Meran
LADESTOPP: Radtreff »Fischteich Brugg«
Heute wartet ein ganz besonderes Highlight auf uns. Nach einem ausgiebigen Frühstück verlassen wir Nauders auf dem Radweg in südliche Richtung. Der Morgentau verleiht den Weiden einen ganz besonderen Glanz. Nach etwa einem Kilometer verlassen wir den Radweg auch schon wieder und begeben uns in den Anstieg zum Plamorter Boden. Der Weg führt uns etwa 650 Höhenmeter hinauf zur Stieralm. Diese Alm überzeugt mit traditioneller Küche, umgeben von einem atemberaubenden Alpenpanorama. Leider ist es fürs Mittagessen noch etwas früh, aber einen Kaffee auf der Sonnenterrasse sollten wir uns doch gönnen. Jetzt erwartet uns ein toller Wiesentrail, der uns direkt zum Plamorter Boden und zu den geschichtsträchtigen Panzersperren bringt. Das Hochplateau war wegen seiner Lage an der Grenze zwischen Österreich und Italien im 2. Weltkrieg von strategisch wichtiger Bedeutung. Die Befestigungsanlage wurde schon im Jahr 1938 fast vollständig fertiggestellt. Als die deutsche Wehrmacht im Jahr 1943 von Österreich aus in Italien einfiel, wurde sie voll funktionstüchtig kampflos übergeben. Seit einigen Jahren steht die Anlage unter Denkmalschutz und kann von allen ambitionierten Radlern, die sich den Weg hier hoch kämpfen, besichtigt werden. Wir umrunden die Befestigungsanlage bis zu einem der wohl bekanntesten Aussichtspunkte über den Reschensee. Ein spektakuläres Foto auf dem Fels, der hoch über Reschensee thront, ist ein absolutes Muss. Dem berühmten versunkenen Kirchturm von Altgraun sollten wir auch noch einen Besuch abstatten. Also machen wir uns auf einer gut befestigten Schotterabfahrt auf den Weg hinunter zum Reschensee. Nur noch ein kurzes Stück am Ufer des Sees entlang, und schon sehen wir den Kirchturm aus dem Wasser ragen. Im Jahr 1950 wurde die Ortschaft Altgraun im Zusammenhang mit dem Ausbau des Reschensees geflutet. Seitdem ragt der Turm des romanischen Kirchleins aus dem 14. Jahrhundert aus dem Wasser und ist das Wahrzeihen des Reschenpasses. Seit 2004 steht der Kirchturm unter Denkmalschutz und wurde im Jahr 2006 restauriert, da aufgrund des Wassers Schäden am Mauerwerk entstanden waren.
Auf dem Plamort-boden – Panzersperren aus dem Zweiten Weltkrieg (links) und einer seiner heutigen Bewohner (rechts)
Herrlicher Blick auf den Reschensee und die Ortlergruppe
Wir folgen weiter dem Radweg und umrunden den See auf seiner östlichen Seite. Ab jetzt folgen wir der Route nach Meran, wie sie in der Tour »Garmisch–Gardasee Enjoy« beschrieben wird. Wir haben den Alpenhauptkamm hinter uns gelassen und werden dafür mit der wärmenden Sonne Südtirols belohnt. Hier planen wir unsere Mittagsrast mit Ladestopp am Radtreff »Fischteich Brugg« ein und genießen die deftigen Speisen des Vinschgau, die uns serviert werden. Unser Etappenort Meran ist bekannt für seine Heilbäder und für die zahlreichen im Jugendstil errichteten Gebäude. Hier können wir den Nachmittag entweder damit verbringen, in der Therme Merano unsere müden Muskeln zu vitalisieren oder auch durch die Stadt zu flanieren und den kurzen Anstieg zum Pulverturm in Angriff zu nehmen, um Meran von oben zu bewundern. Von hier aus hat man zudem einen guten Blick auf die Berge, die es am nächsten Tag zu bezwingen gilt – wenn das nicht motiviert! Mit Pizza und einem Eis zum Nachtisch stärken wir uns für den Gampenpass, der am nächsten Tag wartet.
Blick auf den Lago di Cles im Val di Non