Читать книгу Alpencross mit dem E-Bike - Uli Preunkert - Страница 9
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Mit dem E-Bike über die Alpen zu fahren, erweitert nicht nur für MTB-Einsteiger den Horizont, sondern macht einfach unglaublich viel Spaß. Dank des Motors kann man den Schwerpunkt individuell unterschiedlich setzen und die Transalp uneingeschränkt genießen. In diesem Kapitel möchten wir unsere Erfahrungen aus zahlreichen Alpenüberquerungen per Pedelec mit unseren Lesern teilen. Was macht das E-Biken so faszinierend? Aus Erfahrung können wir sagen: Das E-Bike bietet tolle Möglichkeiten für alle Alters- und Leistungsklassen. Heterogene Gruppen können gemeinsam und ohne Frust unterwegs sein. Trail-Liebhaber können in gleicher Zeit mehr Kilometer und Höhenmeter zurücklegen als mit einem normalen Mountainbike und somit auch mehr Trails unter die Reifen nehmen. Besonders reizvoll sind dabei Uphill-Trails – hier entsteht ein ganz besonderes Gefühl von Flow. Sportlich weniger ambitionierte Genießer haben die Möglichkeit, entspannt über die Alpen zu radeln und finden nebenbei noch Zeit, landschaftliche und kulturelle Highlights wahrzunehmen und regionale Spezialitäten zu verkosten. Aufgrund der Vielzahl der Möglichkeiten sind wir vom E-Bike begeistert und der Meinung, dass Pedelecs aus den Alpen jetzt schon nicht mehr wegzudenken sind.
Das erste Mal mit dem E-Bike in den Alpen unterwegs und wenig Erfahrung, wie man an die Planung einer Transalp herangehen soll? Das ist kein Problem! In diesem Buch stellen wir nicht nur zehn Touren vor, die durch ihre unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade für jeden das richtige Transalp-Erlebnis bietet, sondern helfen bei der Planung und der Vorbereitung und geben wichtige Tipps, damit die Alpenüberquerung zu einem bleibenden Erlebnis wird. In diesem Buch sind die schönsten Strecken über die Alpen zusammengestellt. Zudem gibt es Tipps zu Sehenswürdigkeiten sowie Hotel- und Einkehrtipps, die wir aus eigener Anschauung und Erfahrung kennengelernt haben.
Handhabung des Buches
Bevor man sich eine Transalp-Tour vornimmt, sollte man zuerst herausfinden, welcher Schwierigkeitsgrad für den jeweiligen Fahrer geeignet ist. Dafür gibt es im Kapitel »Wissenswertes« einen Test, mit dem das persönliche Leistungslevel festgestellt werden kann. Die Fakten zu jeder der zehn Touren findet man zu Beginn jedes Kapitels unter der Rubrik »Tourencharakteristik«. Hier sieht man auf einen Blick, wie viele Kilometer und Höhenmeter warten, ob die Tour eher traillastig, alpin oder kulturell interessant ist. Sobald die richtige Tour gefunden ist, geht es an die Planung. Dazu gehört neben dem Training natürlich auch die technische Vorbereitung: GPS-Tracks müssen heruntergeladen, das geeignete Kartenmaterial gesichtet werden, Hotels gebucht und die Anreise zum Startort und die Rückreise sorgfältig geplant werden; die Tipps zur An- und Rückreise findet man in der Übersicht der jeweiligen Tour. Außerdem gibt es zu jeder Tagesetappe ein Höhenprofil, welches nicht nur zur Orientierung dient, sondern auch darüber informiert, wie der Akku der E-Bikes ideal eingesetzt werden kann und man sorgenfrei ans Ziel kommt.
Touren auf einen Blick
Erklärungen zu den Touren: Wir stellen zehn unterschiedliche Routen in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden vor, die so zusammengestellt sind, dass sie für E-Biker problemlos zu fahren sind. Das heißt, man wird hier nicht von anstrengenden Tragepassagen überrascht. Zusätzlich werden bei jeder Tagesetappe Lademöglichkeiten aufgeführt, sodass man sich keine Sorgen machen muss, dass der Akku die Tagesetappe nicht durchhält. Dank der unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen der Touren wird hier jeder E-Biker fündig. Die Schwierigkeit der jeweiligen Tour wird auf der Tourenübersicht mit einer Farbe angegeben und orientiert sich an dem System mit, welchem auch Skipisten gekennzeichnet sind. Die blauen Touren sind einfach, die roten Touren mittelschwer und die schwierigsten Touren sind schwarz gekennzeichnet.
Blaue Touren: Wer es gemütlich angehen lassen möchte und auch die kulturellen Besonderheiten auf der Strecke genießen möchte, ist mit den blauen Touren richtig beraten. Sie führen auf gut ausgebauten Radwanderwegen über die Alpen. Fahrtechnisch warten hier keine Überraschungen, weshalb man diese Touren auch mit einem Trekking-E-Bike fahren kann. Dennoch empfehlen wir eine etwas breitere Bereifung oder ein etwas groberes Reifenprofil, um auf die wenigen Schotterpassagen vorbereitet zu sein. In der Regel sind die Tagesetappen so ausgelegt, dass bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr als 1000 Höhenmeter und 100 Kilometer pro Tag warten. Somit bleibt genug Zeit, um Land und Leute kennenzulernen und vielleicht sogar, um das eine oder andere Museum zu besuchen. Diese Touren sind für Transalp-Einsteiger geeignet, die das erste Mal mit ihrem E-Bike in den Alpen unterwegs sind. Im ECO-Modus (geringste Unterstützung) sind diese Touren mit einem 500-Wh-Akku ohne Ladestopp gut und mit ausreichenden Reserven gut zu bewältigen.
Rast an einer urigen Hütte oberhalb von Grainau
Rote Touren: Der Großteil der Strecke führt auch hier über gut ausgebaute Radwanderwege, allerdings haben wir den einen oder anderen flowigen Trail (viele S1e-Trails, wenige S2e-Passagen nach der Singletrail-Skala, www.singletrail-skala.de) eingebaut; allerdings haben wir diese dahingehend modifiziert, dass wir den Buchstaben »e« hinzugefügt haben – soll zeigen, dass sich unsere Bewertungen ausschließlich auf E-MTBs beziehen. Diese Trails führen sowohl bergab als auch bergauf. Letztere Passagen ermöglichen dank Motor ein besonderes Uphill-Flow-Erlebnis. Auf diesen Touren geht es schon etwas sportlicher zu, immer auf der Suche nach der schönsten Aussicht und der lohnendsten Abfahrt. Für diese Touren braucht man nicht nur ein E-Mountainbike, sondern auch eine gewisse Grundlagenkondition und Fahrtechnik, um die Trails spielerisch meistern zu können. Die Tagesetappen können bis zu 1500 Höhenmeter und bis zu 80 Kilometer beinhalten. Wir haben die Etappen grundsätzlich mit Ladestopps konzipiert, da es mit der Reserve des Akkus (bei einem 500-Wh-Akkus), selbst bei ausschließlicher Fahrt in der untersten Unterstützungsstufe, manchmal eng werden kann. In den Uphill-Flow-Passagen brauchen wir deutlich mehr Motor-Unterstützung, damit diese Streckenabschnitte Spaß machen. Man kalkuliere deshalb bei den längeren Touren in diesem Schwierigkeitsbereich unbedingt Ladepausen ein.
Schwarze Touren: Diese Touren sind für jene Trailfans gedacht, denen kein Anstieg zu steil und keine Schiebepassage zu beschwerlich ist. Bei diesen Touren geht es hoch hinaus; bis zu 2200 Höhenmeter können es an einem Tag schon sein. Aber dafür wird man mit atemberaubenden Alpenpanoramen und waghalsigen Trails belohnt. Für solche Touren wird ein voll gefedertes E-Mountainbike mit ausreichend Federweg empfohlen. Zudem raten wir diese Touren nur fortgeschrittenen E-Bikern an, da die schwierigen Trails einiges an Fahrtechnik erfordern. Es sind Trails der Schwierigkeitsklasse S1e, S2e und manchmal sogar bis zu S3e enthalten. Der Fokus liegt auf S2e-Trails, in den Uphill-Flow-Passagen haben wir fast ausschließlich S1e-Trails eingebaut. S3e gibt es nur ganz selten; in diesen Downhill-Passagen kann das Rad notfalls auch geschoben werden. Ohne Ladepausen oder Ersatzakku werden einige Etappen dieser Touren selbst mit viel Kondition und nur mit unterster Unterstützung nicht fahrbar sein. Deshalb haben wir Seilbahnauffahrten in diese Touren integriert, um die Akku-Power zu schonen; Ladepausen bitte unbedingt mit einkalkulieren!